Einblicke in Partnerklöster und Diözesen in Tansania - Teil 2
Nächste Stationen der vierwöchigen Reise von Missionsprokurator Br. Abraham Sauer.
Nach fünf Tagen in Ndanda ist Br. Abraham zur nächsten großen Abtei weitergefahren. Knapp sieben Stunden Autofahrt liegen zwischen Ndanda und der Abtei Peramiho. „Das ist auch ein Kloster, das stark europäisch geprägt ist. Aber dort findet gerade ein Übergang zum afrikanischen Kloster statt“, erzählt er. „Das ist auch eine Herausforderung, diesen Übergang gut zu gestalten.“ Lediglich zwei Mönche aus Europa würden derzeit noch dort leben, der Rest stammt aus Tansania. Die Abtei Peramiho feiert in diesem Jahr ein besonderes Jubiläum: Vor 125 Jahren wurde dort die erste Messe gefeiert. Dafür wird derzeit ein Schrein auf dem Berg gebaut.
Ein Beispiel, in dem das auch gelungen ist, sei das Krankenhaus in Peramiho. Bis 2003 leitete der Münsterschwarzacher Mönch Br. Dr. Ansgar Stüfe das Hospital. Während zu seinen Anfängen in den späten 80er und 90er Jahren die Belegschaft fast nur aus Europäern bestand, war es ihm ein Anliegen, die Leute vor Ort dort auszubilden und anstellen. Mit Erfolg. Heute steht er noch beratend zur Verfügung.
Zur Abtei Peramiho gehören, ähnlich wie in Ndanda, Werkstätten und die Handwerkerschule, die Br. Abraham am nächsten Tag besichtigte. Auch den dortigen Kindergarten und die Pre-School besichtigte er. Als gelernten Landwirt beeindruckte Br. Abraham besonders die Farm, in die die Mitbrüder vor Ort besonders viel Energie stecken, um selbst Lebensmittel zu produzieren und Einkommen zu generieren. „Das prägt auch die Gemeinschaft, wenn etwa das ganze Juniorat, also die jungen Brüder, gemeinsam auf die Farm gehen und dort Mais oder Bäume anpflanzen“, so Br. Abraham. Das zu erleben, die Lebendigkeit und Freude, sei für ein sehr schönes Erlebnis gewesen.
Gottesdienst in Peramiho
Berührende Begegnungen
Spontan ging es am nächsten Tag nach Litembo zu Sr. Hildegard Witt, die Schwester der beiden verstorbenen Münsterschwarzacher Mönche Joachim und Manuel Witt. „Das war eine sehr lohnenswerte Fahrt: Litembo zu sehen, was eigentlich als große Abtei der Missionsbenedikter gedacht war. Das ist wirklich eindrucksvoll zu sehen, was die Mitbrüder da in den Anfängen aufgebaut haben.“ Das eigentlich geplante Kloster mit Krankenhaus wurde mittlerweile an die Diözese Mbinga, dem Partnerbistum von Würzburg, übergeben.
In dieser Gegend befinden sich auch Kaffeeplantagen, aus denen der WüPaKa stammt. Die dortige Landwirtschaft ist insgesamt ganz anders aufgebaut als in Ndanda und Peramiho, erklärte Br. Abraham weiter. Weiter ging es nach Mbinga, wohin Bischof John Ndimbo eingeladen hatte, nachdem er von Br. Abrahams Anwesenheit erfahren hatte. Bischof John hat auf dem Gelände seines Bischofshauses über 40 Albino-Kinder aufgenommen, die in Afrika einen schweren Stand haben. 2022 wurde ein neues Gebäude eingeweiht, in dem die Kinder geschützt leben
Albinos sind in vielen Gebieten Afrikas stigmatisiert, werden gejagt, verstümmelt oder gar ermordet. Sogar in den eigenen Familien. Bischof John kämpfe gegen diese Stigmatisierung an und setze so ein wichtiges Statement, erklärte Br. Abraham. „Das war für mich sehr berührend, wie er sich auch persönlich kümmert. Für ihn ist das kein Sozialprojekt. So, wie er mit den Kindern umgeht und sie mit ihm merkt man, dass da eine tiefe Fürsorge da ist, die aus dem Herzen kommt.“ Teilweise würde man durch dieses Projekt schon eine Veränderung spüren.
Auf dem Rückweg besichtigte Br. Abraham noch zwei Stationen, die ebenfalls von den Missionsbenediktinern aufgebaut wurden und mittlerweile zur Diözese gehörten, Kigonsera und Likonde. Bevor es in das nächste Kloster Hanga weiterging, besichtigte Br. Abraham noch zwei Kindergärten, die unter anderem durch Projekte aus Münsterschwarzach unterstützt wurden.
Im dritten und letzten Teil der Reise wird Br. Abraham von seinen Besuchen in Hanga und Mvimwa berichten.