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Unsere Verstorbenen

Pater Maurus Reinlein OSB verstorben

Nun entläßt du, o Herr, deinen Knecht nach deinem Wort in Frieden.
Denn meine Augen haben dein Heil gesehen, das du bereitet hast vor allen Völkern.    Lk 2, 29ff.


Gott, der Herr und Hirte unseres Lebens, nahm in einem friedlichen Tod am zweiten Weihnachtsfeiertag, dem 26. Dezember 2006, um 19.00 Uhr  zu sich in sein unvergängliches Licht seinen treuen Diener, unseren lieben Mitbruder

P. Maurus (Otto) Reinlein OSB

Der gebürtige Würzburger Otto Reinlein kam am 19.4.1921 zur Welt. Seine Eltern waren der Ingenieur Adam Reinlein und seine Frau Frieda, geb. Schießl. Nach dem Besuch der dortigen Volksschule lebte und lernte er ab 1932 in unseren Missionsseminarien St. Ludwig und St. Benedikt/Würzburg. Nach dem Abitur 1940 wurde er sofort zum Kriegsdienst eingezogen und geriet an dessen Ende in französische Kriegsgefangenschaft. Seinem Wunsch, einmal Priester und Benediktiner zu werden, kam er dort schon ein Stück näher: in Chartres/Frankreich konnte er in dem berühmten Kriegsgefangenenlager drei Semester Philosophie studieren; das 4. Semster absolvierte er nach seiner Entlassung 1947 in der Erzabtei St. Ottilien. Zuvor war er am 1.9.1947 in Münsterschwarzach eingetreten. Sein Noviziat begann am 4.9.1947, seine Zeitliche Profeß legte er am 6.9.1948 ab. Von 1949 bis 1953 studierte er Theologie in Würzburg; in diesen Zeitraum fallen auch die Feierlichen Gelübde am 16.9.1951 und die Priesterweihe am 27.4.1952.

Nach seinem Sprachstudium in England konnte er am 16.5.1954 in sein ersehntes und später so geliebtes Afrika ausgesandt werden. Seine erste Station war die Abtei Peramiho im Tanganyika-Territory, wie die britische Kolonie damals noch hiefl. Die Staaten Tanzania und Kenia wurden ihm zur zweiten Heimat fast ein halbes Jahrhundert; erst immer schwerer werdende Krankheiten zwangen ihn 1999, in die fränkische Heimat zurückzukehren.

Zunächst als Kaplan im Pfarrgebiet von Peramiho eingesetzt, wurde er Pfarrer in der Diözese Peramiho 1957–1965 (in Matiri, Liganga und Mpitimbi). In den Diözesen Songea und Njombe betreute er die großen Pfarreien Magagura, Lugawara und Uliwa (1965ñ1972). Nach seiner Tätigkeit in der Pfarrei Mwananyamala/Daressalam kam er 1978 in unsere Klosterneugründung St. Benedikt am Stadtrand von Nairobi/Kenia. Die damit entstehende riesige Groflstadtpfarrei mit ihren ausgedehnten Slumgebieten forderte aber auch ihren gesundheitlichen Tribut: der begeisterte und nimmermüde Missionar mußte krankheitshalber im Alter von 65 Jahren 1986 seine Tätigkeit dort in jüngere Hände geben. Sein Nachfolger wurde unser P. Klaus Braunreuter, der ihm am 5. Juli dieses Jahres in die Ewigkeit vorausgegangen ist. 13 Jahre noch blieb P. Maurus in seinem Kloster Nairobi, wo er den dortigen vorwiegend afrikanischen Mitbrüdern in seiner aufgeschlossenen und fürsorglichen Art eine große Stütze war.

P. Maurus war – wie sein Namenspatron – ein treuer Schüler des hl. Benedikt. Liturgie und Kirchengesang waren sein vorzügliches Interessengebiet – und seine Begabung. In Kisuaheli, der Landessprache von Kenia und Tanzania, dichtete und vertonte er ein- und mehrstimmige Lieder, dazu auch eine Messe, die Misa Mathare. Zusammen mit P. Hildebrand Meienberg OSB gab er ein Gesangbuch für Chöre heraus mit dem Titel "Kitabu cha Nyimbo" (= Buch der Lieder) und ein Gesang- und Gebetbuch für das Volk "Tumshangilie Bwana" (Lasset uns preisen den Herrn), dessen Auflage schon über 100.000 beträgt. Und daran arbeitete er auch noch, als er nach 1999 Dauerpatient in unserer Krankenstation wurde. Doch seine fortschreitende Parkinson-Erkrankung verlangte ihm auch dieses Opfer ab: nicht mehr schreiben und komponieren zu können. – So wünschen wir ihm, was er selbst für seinen Weihnachtsrundbrief als Titelwort nur noch diktieren konnte: "Selig, die bereit sind, IHM entgegenzugehen!" P. Maurus, requiescas in pace.

Die Begräbnismesse feiern wir für ihn mit anschließender Beerdigung auf unserem Friedhof am Freitag, dem 29. Dezember 2006, um 10 Uhr.

Münsterschwarzach, den 27. Dezember 2006

Abt Michael und Konvent

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