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Unsere Verstorbenen

Pater Gunther (Gerhard) Kornbrust OSB verstorben

Leben erbat er von dir, du hast es ihm gewährt,
Fülle der Tage für immer und ewig.
Du beglückst ihn mit Freude
vor deinem Angesicht. Ps 21


Gott, der Schöpfer und Vollender allen Lebens, nahm durch einen friedlichen Tod am Dienstag, dem 13. November 2007, um 10 Uhr in der Missionsärztlichen Klinik in Würzburg seinen treuen Diener


P. Gunther (Gerhard) Kornbrust OSB

 

zu sich in die wandellose Seligkeit. P. Gunther erblickte das Licht der Welt am 12. Januar 1941 in Hof an der Saale (Oberfranken). Seine Eltern waren der Landgerichtsrat Leonhard Ludwig Kornbrust und seine Ehefrau Gertraud Maria, geb. Wander. Die Geschwister, in deren Kreis er aufwachsen durfte, sind Gabriele (geb. 1933), Wolfgang (geb. 1934) und Hubert (geb. 1938). Sein Bruder Wolfgang trat 1956 in der Abtei Münsterschwarzach ein, wo er als P. Hermann unseren vielfältigen Aufgaben diente, bis er, nach langwieriger Krebserkrankung, ebenfalls im Alter von 66 Jahren am 18. Juni 2000 in derselben Klinik in Würzburg starb.

P. Gunther besuchte von 1947 bis 1951 die Volksschule und von 1951 bis 1960 das Gymnasium in Hof; infolge des Umzugs seiner Familie nach Würzburg legte er im dortigen Gymnasium 1960 das Abitur ab. Im selben Jahre noch folgte er seinem Bruder nach Münsterschwarzach, wo er am 10. September ins Postulat und am 15. September ins Noviziat aufgenommen wurde. Seine Zeitliche Profeß fand statt am 21. September 1961, die Ewige Profeß am 27. September 1964. Das Philosophiestudium absolvierte er 1961 bis 1963 an unserer Kongregationshochschule in der Erzabtei St. Ottilien, dem das Studium der Theologie bis 1967 an der Universität Würzburg folgte. Seine Diakonatsweihe empfing er am 29. Juni 1965, die Priesterweihe spendete ihm der Würzburger Bischof Josef Stangl am 11. September 1966.

Wie es damals so üblich war, mußte die Frage entschieden werden: „Heimat oder Mission…?“. Das heutige „Missionar auf Zeit“ war in den 60er Jahren noch keine Option. Der Lebensweg unseres P. Gunther zeigte dann in die Richtung „Lehrer an unserem Egbert-Gymnasium in Münsterschwarzach“. Konkret hieß das: bis 1973 zunächst das Studium von Erdkunde und Mathematik an der Universität Würzburg. Ab 1974 war er dann Lehrer dieser Fächer an unserem Gymnasium, daneben auch Präfekt im angeschlossenen Studienseminar St. Maurus. P. Gunther betreute als Erzieher immer die Gruppe der Kleinsten. Seine mütterliche Art vermochte recht schnell den Kindern das Internat zur Zweitheimat zu machen. Diese Arbeit dauerte bis 1989. Mit seinem Namen für immer verbunden bleibt die Gründung des „Tagesheimes“ aus ganz bescheidenen Anfängen. Er richtete es mit den vorhandenen Altmöbeln ein, war die Anfangszeit sein Leiter, seine Seele.
1989 übernahm P. Gunther das Amt des ersten Cantors. Diese Aufgabe betreute er bis vor einem Jahr mit seiner ihm eigenen Gewissenhaftigkeit und Strenge. Aus tiefster Überzeugung diente er dem täglichen Opus Dei.

Nachdem er vom Lehrerberuf in der Schule entpfl ichtet wurde, was ihm eine große Erleichterung brachte, half P. Gunther auch in der Begleitung des Juniorrates mit. Dazu kam noch die Aufgabe des Stipendiars.


31 Jahre lang entstand aus seinem Fleiß, seiner Kreativität und seiner Spiritualität unser weithin verbreiteter „Münsterschwarzacher Bildkalender“. Die Bilder und Texte verstand P. Gunther als Predigt, Seelsorge und freundschaftlicher Begleiter; eine Botschaft, die auch so bei den Menschen ankam. Sein letztes Kalenderprodukt wird für 2008 gerade in diesen Tagen ausgeliefert.

Im Februar 2005 wurde eine Krebserkrankung entdeckt, die jedoch zu weit schon fortgeschritten war. Die letzte Strecke seine Weges war dieselbe, wie die seines Bruders P. Hermann. P. Gunther trat die „Zielgerade“, so nannte er die Wochen zum Sterben hin, mit wacher, bejahender Einstellung an. Im Beisein von Verwandten und lieben Freunden durfte er sterben. P. Gunther hinterließ ein aufgeräumtes Zimmer, ein vorbereitetes Sterbebildchen, einen dankbaren Abschiedsbrief an den Convent. Wir hatten an ihm ein Beispiel täglicher Treue, gewissenhafter Haltung in „ora et labora“. So geben wir ihn auch dankbar in Gottes Hände zurück.
Das Requiem feiern wir für P. Gunther mit anschließender Beerdigung auf unserem Friedhof a m Freitag, dem 16. November 2007, um 10.30 Uhr. Requiescat in pace.


Abtei Münsterschwarzach, den 14. November 2007 Abt Michael und Konvent

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