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Unsere Verstorbenen

P. Germar Neubert OSB verstorben

Am 5. Februar 2024 ist auf unserer Infirmerie unser lieber Mitbruder P. Germar Neubert verstorben.

Am 5. Februar 2024 um 16.30 Uhr verstarb doch recht unerwartet unser lieber Mitbruder P. Germar (Heinrich) Neubert OSB im Alter von fast 85 Jahren. Seit einem halben Jahr verließ hn seine robuste Gesundheit immer schneller, was für ihn schwer war.

P. Germar, mit dem Taufnamen Heinrich Gustav, wurde am 26. Mai 1939 in Arnstein geboren. Sein Vater Josef war Bahnbeamter, die Mutter Maria führte die Familie. Das war umso wichtiger, da der Vater am Ende der Volksschulzeit seines Sohnes Heinrich verstarb.

Der 10jährige Junge begann mit dem Schmerz über den verstorbenen Vater die gymnasiale Ausbildung im Studienseminar St. Ludwig. Ganz sicher war das ein großer Schritt aus der Geborgenheit der Heimat heraus. Nach den Schuljahren dort und in Münsterschwarzach und Würzburg schloss er 1959 mit dem Abitur am Alten Gymnasium.

Zu Beginn des September 1959 folgte der Schritt ins Kloster. Bei der Noviziatsaufnahme am 10. September 1959 bekam Heinrich den Benediktinerhabit und den Ordensnamen Germar. Die Zeitlichen Gelübde folgten, ganz nach dem üblichen Zeitmaß am 13. September 1960. Die Feierliche Profess legte Fr. Germar am 29. September 1963 ab. Während des Studiums erfolgte am 5. Juli 1964 die Diakonenweihe, am 26. Juni 1965 die Priesterweihe.

Ein Jahr (1966–67) war P. Germar Präfekt im Oberstufeninternat von St. Benedikt/Würzburg. Danach folgten drei Jahre als Erzieher und Lehrer im Studienseminar St. Maurus in Münsterschwarzach. Die Neugründung im Oldenburger Land brauchte junge Kräfte. P. Germar wurde von Abt Bonifaz zum Präfektenamt und später als Internatsleiter nach Damme geschickt (1970–82). Die Anhänglichkeit ehemaliger Schüler und der Kontakt bis in die Jetztzeit bezeugen die wertvolle und fruchtbare Jugendarbeit.

Abt Fidelis berief P. Germar nach der Abtsweihe 1982 zum Prior der Abtei. 11 Jahre versah er mit ausgeprägtem Sinn für Ordnung und Fleiß diesen Dienst. Da alles Lebendige immer der Sorge bedarf, kümmerte sich P. Germar um das Ganze, die Brüder, die Bäume und die Landschaft, die Gebäude und die Sicherheit für uns alle. Nach dem Ende dieser Aufgabe folgten sechs Monate Weiterbildung in England, danach wieder Mitarbeit in Damme, einem vertrauten Lebensraum. Und schließlich nochmals ein großer Schritt nach USA, wo P. Germar von 1994 bis Juni 2011 als Prior dem Haus in Schuyler, Nebraska, vorstand.

Seine umsichtige Art, sein Realitätssinn für Seelsorge, Güterverwaltung, Gäste und Konvent prägte in diesen Jahren die Entwicklung des Priorates. P. Germar stand mit seinem ganzen Wesen in der amerikanischen Welt, die er schätzte.

Nach der Rückkehr in die Abtei gehörte seine Präsenz allem, was es zu tun gab: im Gästehaus, Sprechzimmer, als Priesterseelsorger der Diözese, als umsichtiges Auge für Bäume, Gelände und Haus. P. Germar war bei allem immer ganz drin: zupacken, auch mal heftig, im Humor wie im Ernst, bei Lob und im Ärger.

Mit einer kleinen Geschichte soll sein Nachruf enden: „Am 24.06.1987, dem Fest der Geburt Johannes des Täufers, habe ich – P. Germar Neubert OSB – in den noch frischen Beton unter dem künftigen Hochaltar der Abteikirche 6 Steine einmauern lassen: 1. vom Berg Sinai (Mosesberg); 2. vom Berg Tabor (Verklärung); 3. von Jerusalem (Abtei Dormitio); 4. von Pugu (Platz der Ermordung von Bischof Cassian Spieß); 5. von Ndanda (Abtei); 6. von Lourdes (Marienwallfahrtsort – Grotte).“

Das spricht für seine Weite der Spiritualität, seine Verwurzelung in unserer Geschichte, sein Vertrauen auf die Gemeinschaft der Seligen, in die er von Gott in Gnaden heimgeholt wurde.

Am Freitag, dem 9. Februar 2024, um 14.00 Uhr feiern wir die Eucharistie und bestatten ihn anschließend auf dem Klosterfriedhof.

Münsterschwarzach, 8. Februar 2024.

Abt Michael und Konvent von Münsterschwarzach

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