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Unsere Verstorbenen

P. Edgar Friedmann verstorben

Am Donnerstag, den 10. Februar 2022 verstarb in unserer Krankenabteilung um 21.50 Uhr unser lieber Mitbruder Pater Edgar (Herbert) Friedmann OSB.

Wie jeden Abend war er in gewohnter Weise zu Bett gebracht worden. Ganz unerwartet erfasste ihn das Sterben. P. Prior und Br. Infirmar sangen noch das Professlied und währenddessen wurde er in das andere Leben aufgenommen.

P. Edgar kam am 29. November 1940 in Bamberg zur Welt. Der Vater Georg, von Beruf Forstwart, und Mutter Franziska gaben ihm in der Taufe den Namen Herbert.  Mit zwei Brüdern lebte er als Kind an verschiedenen Orten. Die längste Zeit aber war die Familie in Ebrach wohnhaft, wo Herbert bis zum Beginn seiner Gymnasialjahre zur Schule ging. Seit 1951 verlief sein Weg im Schatten der Vier Türme von Münsterschwarzach. 1951–56 im Seminar St. Marurus, 1956–60 im Studienhaus St. Benedikt und am Alten Gymnasium in Würzburg.

Im September 1960 kam er ins Noviziat unter dem Patronat des hl. Edgar. Seine erste Profess legte er am 21. September 1961 ab. Es folgten die Studien der Philosophie in St. Ottilien (1961–63), Danach kam der Wechsel nach San Anselmo in Rom an die benediktinische Hochschule (1963–67). Auf das Lizenziat folgte ein Studienjahr an der Universität München und schließlich die Arbeit der Promotion in San Anselmo in Rom (1968–71). Mit seiner Arbeit „Christologie und Anthropologie. Methode und Bedeutung der Lehre vom Menschen in der Theologie Karl Barths“ beendete P. Edgar­ die Studien.

Aber zeitlebens war er ein fragender, forschender und engagierter Theologe, was in zahlreichen Veröffentlichungen festgehalten ist. Während der Studienzeit erhielt er am 11. September 1966 die Priesterweihe. Die Begabung zum Lehren führte ihn beim Eingliedern in den Alltag der Abtei in die Aufgabe des Brüdermagisters und Instruktors (1971–74). Daraus folgte wieder Zusammenlegung der beiden Noviziate, sein Amt als Magister und Instruktor bis 1982. Die intellektuelle Auseinandersetzung mit den Themen des Ordenslebens bestätigten und beriefen ihn 5 Jahre lang in den Vorstand der Novizenmeistervereinigung und des Ebracher Forschungskreises, in die Redaktion der „Monastischen Informationen“ und zum Herausgeber der „Münsterschwarzacher Studien“.

1982 wird eine neue Seite seines Lebens aufgeschlagen. P. Edgar wird am 6. Januar 1983 als Missionar zur Neugründung auf die Philippinen ausgesandt. Damals war er der gegenwärtig 
91. Missionar aus der Abtei. Die Begabung und Neigung zum theologischen Lehrer brachten P. Edgar nicht nur in die Verantwortung für den Nachwuchs des neugegründeten Klosters auf der Insel Mindanao. Er wurde auch einer der Professoren für die Ausbildung der diözesanen Priesterkandidaten.

Von 2002–14 stand P. Edgar als Prior dem selbständig gewordenen Priorat St. Benedikt, Digos, vor. Danach konnte die Gemeinschaft aus dem landeseigenen Nachwuchs den Nachfolger wählen. In der Zeit von P. Edgar war das Kloster groß geworden. Man kann nur ahnen, wieviel die unterschiedlichen Bereiche sein Entscheiden und Gestalten erforderten.

Dabei half, dass P. Edgar zeitlebens ein analysierender Denker und sorgfältiger Beobachter blieb. Nach dem Ende seiner Priorzeit wollte er den Lebensabend im Kreis des Priorates verbringen. Starke gesundheitliche Beeinträchtigungen legten aber nahe, in die Heimatabtei zurück zu gehen. So hat P. Edgar seit 2019 in unser betreutes Wohnen in Münsterschwarzach gewechselt.

Dass Br. Moses von den Philippinen ihn bis zum Sterben begleiten konnte, war für P. Edgar ein großes Geschenk. 

Ein reiches Leben, in dem der Wille es recht zu machen, recht zu wissen und zu Lehren, im Blick war, ist heimgegangen. Wir danken Gott für seine Gaben und sein Werk, das er mit P. Edgar gewirkt hat.

Am Dienstag, den 15. Februar 2022 geben wir sein Leben in die Gabe der Eucharistie und bestatten ihn anschließend auf dem Klosterfriedhof.

Abt Michael und die Klostergemeinschaft von Münsterschwarzach

Prior Philipp und die Klostergemeinschaft von Digos/Philippinen

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