P. Cornelius Hörnig OSB verstorben
Am Dienstag, 17. Oktober 2023 um 17.45 Uhr, verstarb in der Krankenabteilung unser lieber Mitbruder P. Cornelius (Josef) Hörnig OSB.
Ein ganz schneller Altersverfall hatte ihn vor zwei Wochen nachts hingestürzt. Ein Klinikaufenthalt und intensive Untersuchungen konnten zu keiner verbesserten Lebensqualität führen. Heimgekehrt in die Abtei verstarb er ganz still und legte sein vielseitiges Leben zurück.
Josef Hörnig wurde am 19. August 1936 in Wertheim geboren. Seine Eltern Josef und Hedwig hatten eine Bäckerei. Während der Kriegsjahre besuchte er die Volksschule in Stadtprozelten (1942–47). Da
unser P. Theophil Lamm sein Onkel war, lag es nahe, dass Josef in das Münsterschwarzacher Gymnasium und ins Internat wechselte (1947–51). Die Oberstufenklassen geschahen damals am Würzburger Alten Gymnasium und schlossen 1956 mit dem Abitur ab.
Durch die kraftvolle Frömmigkeit der Mutter geprägt, bahnte sich schon im Kind und Jugendlichen der Weg zum Priesterberuf an. Am 13. September 1956 nahm Abt Burkard Utz ihn unter dem Namen Cornelius ins Noviziat auf.
Am 17. September 1957, dem Hildegardsfest, fand die Zeitliche Profess statt. 1960, am 25. September, legte Fr. Cornelius die Feierliche Profess ab. Am 29. Juni 1961 weihte ihn Bischof Julius Döpfner zum Diakon und Bischof Aurelian, Bischof von Eshowe/Südafrika am 9. September 1962 in der Abteikirche Münsterschwarzach zum Priester.
Wie üblich übten sich die jungen Patres als Internatspräfekten ins Berufsleben ein (1963–67). Danach folgten für P. Cornelius nochmals Studienjahre für die Schulfächer Latein und Geschichte. Von 1973–79 war der Junglehrer auch noch Internatsleiter des Seminars St. Maurus. 1979 wurde P. Cornelius Direktor der Schule, die inzwischen Egbert-Gymnasium hieß. Das waren die Jahre, in denen der Ausbau zum Vollgymnasium stattfand, eine große Herausforderung. P. Cornelius war zwar Direktor, aber nicht direktiv. In seiner warmherzigen Art konnte er den Menschen vertrauen. Er hat geleitet durch Übertragen und Ermöglichen, durch eine stille Autorität. Das ganze aktive Klosterleben von P. Cornelius gehörte der Jugend, der Erziehung und der Schule.
Die lebensfrohen Feste zum 50. und 60. Geburtstag und die Verabschiedung aus dem Amt 2002 zeigten, wie er lebte und Leben ermöglichte. Das entsprang auch seinem Zugang zum Schönen in Kunst, Musik und der Kulturgeschichte. Seine Frömmigkeit war dem langjährigen Cantor von der Liturgie und der Gebetssprache der Ikonen geprägt, seine Herzensorte.
In der Gemeinschaft versah P. Cornelius von 1979–94 das eher stille Amt des Subpriors. Die letzten zwanzig Jahre waren lebendige Wanderjahre: 2002-09 Leben bei den Benediktinern in Israel: in Tabgah, am See Genezareth und in der Dormitio Abtei (Jerusalem), wo er auch zeitweilig Prior war.
2006-07 wirkte er als Aushilfe in der Cella /Hildesheim, 2009–11 als Krankenhausseelsorger in der Missionsärztlichen Klinik Würzburg und von 2011–22 als wichtige Verstärkung der kleinen Gemeinschaft der Abtei Georgenberg /Fiecht in Österreich. Hier kam nochmals die Gabe das Leben geschmeidig in die Hand zu nehmen der Gemeinschaft zu Hilfe. Wie sein Gesang die Liturgie über Jahre trug, so war auch das Mitleben.
Solche Ressourcen hatte P. Cornelius sicher aus der Freude an Kunst. Immer wieder das schöne Leben suchen, fördern, gab ihm bis in die letzten Zeiten Kraft und Frieden. Der ganz schnelle Kräfteverfall war geradezu plötzlich gekommen, aber vielleicht auch gnädig. Wir empfehlen unseren P. Cornelius dem lieben Gedenken und den Händen Gottes.
Am Freitag, den 20. Oktober 2023 um 14.00 Uhr, geben wir sein Leben mit Dank an Gott und bestatten ihn auf dem Abteifriedhof.
Münsterschwarzach, 19. Oktober 2023
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