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Unsere Verstorbenen

P. Burkard Schweikl verstorben

Am vergangenen Sonntag, dem 10. November 2013, legte unser

P. Burkard (Richard) Schweikl OSB

sein Leben in Gottes Hand zurück. Diesem Tag ging eine Zeit zurückgezogenen Lebens im Krankenzimmer und der Kampf mit der Krankheit voraus.

Richard Karl Schweikl wurde am 16. Juni 1938 in Mitterteich geboren. Der Vater, Alois, war Porzellanbrenner. Die Mutter, Sophie, geb. Ströll, besorgte den Haushalt der sechsköpfi gen Familie. Als Richard gerade mal 10 Jahre alt war, verstarb sein Vater. Der verwandte Pfarrer Pilz und der Klosteronkel, unser Br. Bernhard Zeh, eröffneten den Eintritt ins Missionsseminar St. Ludwig. Dort traf der 13jährige nach kilometerlangem Fußmarsch vom Schweinfurter Bahnhof her ein. Von 1951–59 folgte die übliche Seminar- und Schulzeit. Nach dem Abitur am Würzburger Gymnasium traten die Seminaristen im September 1959 ins Postulat und Noviziat ein. Abt Bonifaz nahm von Frater Burkard am 13. September 1960 die Zeitlichen Gelübde, am 23. September 1963 die Ewigen Gelübde entgegen.

Jetzt kamen die Studien an der Ordenshochschule in St. Ottilien und an der Alma Mater in Würzburg. Weihbischof Alfons Kempf weihte Fr. Burkard am 29. Juni 1965 zum Priester. Um dieses Datum war P. Burkard auch Sekretär von Abtbischof Joachim Amman, welcher am II. Vatikanischen Konzil teilnahm. Die römischen Erlebnisse prägten den Jungpriester nachhaltig, wovon er gerne erzählte. Durch die eigene klösterliche Erziehung ganz und gar mit dem Internatsleben vertraut, bot sich als erste Berufsaufgabe Präfekt und Lehrer an, was im neu errichteten Seminar und Schule in Münsterschwarzach möglich war. Er unterrichtete in Religion und Latein. Besonders originell und kreativ war aber das Schultheater, in dem erzieherisch sehr prägende Arbeit geschah.

Nach fünf Präfektenjahren im Schatten der Türme übernahm P. Burkard das Amt des Regens im Studienseminar St. Benedikt in Würzburg. Das ging von 1971 bis 1978. Viele Beziehungen und Freundschaften sind während der prägenden Würzburger Zeit entstanden. Die nie ausgehende Tabakpfeife mit ihrem heimeligen Duft ist dafür Symbol. Es war aber auch die Zeit, in der neben aller Geselligkeit ein einsam machender Lebensstil sich ausprägte.

Nach der Ablösung als Regens musste P. Burkard nochmals in Internat und Schule Münsterschwarzach einspringen. Den damaligen Schülern ist diese Zeit eine nachhaltige Erinnerung. P. Burkard kam in dieser Lebensphase in schwere persönliche Krise, die einen großen Einschnitt bedeutete.

Mit dem 20. Mai 1982 eröffnete sich Neuland, da er in die Ndandamission ausgesandt wurde. Als Spiritual des Priorates der Missionsbenediktinerinnen, als Kaplan in Kitangali und vor allem als Seelsorger im Gebiet der Hafenstadt Mtwara hat P. Burkard am Aufbau von Kirche mitgeholfen. 1986 verlangte die Stabilisierung der Gesundheit eine längere Erholungszeit in Luxemburg, umsorgt von ihm wertvollen Freunden. Von 1987 bis 2004 war P. Burkard an die Tiroler Abtei Georgenberg/Fiecht ausgeliehen. Dort oblagen ihm wichtige Klosterämter, das des Prokurators und Novizenmeisters. Besonders aber lebte seine seelsorgliche, leutselige Art auf, da man seine Mithilfe bei der Georgenbergwallfahrt brauchte. Von 1989 bis 2004 war er dann auch der dortige Wallfahrtsdirektor. Ein besonderes Erlebnis für ihn waren die jährlichen Nachtwallfahrten, wenn die frommen Pilger aus ganz Tirol zu ihm auf den Georgenberg kamen. Immer wieder erzählte er gern von den Begegnungen mit Bischof Reinhold Stecher, Innsbruck, der als einfacher Pilger über die Berge von Innsbruck kommend, auf den hl. Berg Tirols wanderte und manche Emmausstunde mit ihm verbrachte.

Schließlich kehrte er 2004 nach Münsterschwarzach zurück. Die Mitarbeit im Gästehaus und örtliche Seelsorge stand jetzt an, soweit die Kräfte reichten. Diese wurden aber durch ein Krebsleiden immer mehr verbraucht. P. Burkard lebte diese Jahre in dem ihm eigenen Rhythmus von Menschenzugewandheit und Zurückgezogenheit. So ging er bewusst auf die letzte Wegstrecke.

P. Burkard wollte, dass der Konvent bei der Totenverabschiedung das Psalmenlied singe: „Dir Gott ist nichts verborgen, Du kennst mein Wesen ganz“. Wir sind fest des Glaubens, dass Gottes liebendes Wissen ihn aufgehoben hat.

Abt Michael Reepen und Konvent von Münsterschwarzach

Am 13. November feiertenn wir für ihn die Eucharistie und bestatteten P. Burkard anschließend auf dem Klosterfriedhof.

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