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Unsere Verstorbenen

Bruder Theodor Gabel verstorben

Requiem am 3. September

Ich aber glaube fest:
Die Güte des Herrn werde ich schauen
im Lande der Lebenden.
Ps 27,13
Vesperpsalm am Todestag

In den Nachmittagsstunden des 29. August 2014, um 17.00 Uhr, die Sonne strahlte noch in ihrer vollen Pracht, rief der Herr über Leben und Tod zu sich in das unvergängliche Licht, unseren lieben Mitbruder

Br. Theodor (Josef) Gabel OSB.

Josef Gabel erblickte das Licht der Welt am 18. April 1930 in Löffelstelzen bei Bad Mergentheim. Mit seinen Eltern Leonhard und Johanna Gabel, geb. Weiß, verlebte er seine Kindheit. Zehn Kinder gingen aus der Ehe hervor, zwei starben im Kindesalter. Josef wuchs behütet und umsorgt im Elternhaus auf. Von 1936 bis 1944 besuchte er die Volksschule in seinem Heimatort. Von 1947 bis 1950 erlernte er in Bad Mergentheim den Beruf des Buchbinders. Mit 20 Jahren trat er 1950 ins Kloster Münsterschwarzach ein. Bei der Aufnahme ins Noviziat 1951 erhielt er den hl. Theodor als Klostername. Seine zeitlichen Gelübde legte er am 13. Mai 1952 ab, am 19. Mai 1955 schloss er sich für immer unserer Gemeinschaft durch die ewigen Gelübde an.
Zunächst musste Br. Theodor überall mithelfen, wo er gebraucht wurde. So war er in der Hausmeisterei, dann in der Zimmerei und schließlich beim Bau der Burkardussiedlung beschäftigt. Ab 1954 durfte er wieder in seinem erlernten Beruf arbeiten, den er bis 2011 ausübte. 1956 erhielt er von der Handwerkskammer Würzburg den Meisterbrief, der ihn berechtigte, Lehrlinge auszubilden. Br. Theodor hat in den 55 Jahren, in denen er die Klosterbuchbinderei leitete viele junge Menschen in die Geheimnisse des Buchbindens eingeführt. In der langen Zeit als Buchbinder band er unzählige Bücher und Zeitschriften für unsere und auswärtige Bibliotheken. Das Restaurieren von alten Codices machte ihm besonders viel Freude. Bei dieser Arbeit kamen seine Talente und Fähigkeiten als Buchbinder und Restaurator zur vollen Entfaltung.

Neben seiner Tätigkeit als Buchbinder war er von 1958 bis 1963 Präfekt im Lehrlingsheim St. Plazidus. Da er ein vielseitig begabter Mensch war, übertrugen ihm die Oberen noch so manche Nebentätigkeiten. So war er lange als Dekan Ansprechpartner für die älteren Mitbrüder. Mit viel Liebe und Einsatz war er um diese besorgt und half wo er konnte. Außerdem war er jahrelang Sakristan für die evangelischen Christen, die bei uns ihren sonntäglichen Gottesdienst feierten. Mit viel Aufmerksamkeit und Sorge kümmerte er sich um unser Missionsmuseum, das bei ihm in guten Händen war. Als Mönch war er für uns immer vorbildlich. Seine Treue zum Chorgebet und seine Verbundenheit mit seinem Herrgott waren beispielgebend.

In den Jahren nach 2011 griffen die Beschwerden des Alters mehr und mehr nach ihm, bis er sich nicht mehr selbstständig versorgen konnte. In unserer Krankenstation fand er im betreuten Wohnen eine gute und fürsorgliche Hilfe. Wir danken unseren Pflegerinnen und Pflegern, die ihn nun über drei Jahre gepflegt und Tag und Nacht um-sorgt haben. Bei all dem körperlichen und geistigen Abbau war Br. Theodor für jede Hilfe dankbar. Sein verschmitztes Lächeln ist ihm bis zum Ende geblieben. So war der heutige Heimgang zum Vater des Lichtes eine Erlösung für ihn. Möge ihm nun die Liebe Gottes als strahlendes Licht für immer aufleuchten. RIP

Das Requiem feiern wir am Mittwoch, den 3. September 2014, um 14.00 Uhr und beerdigen ihn anschließend auf unserem Friedhof.

Münsterschwarzach, den 29. August 2014

Abt Michael und Konvent von Münsterschwarzach

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