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Unsere Verstorbenen

Bruder Leander (Karl) Baumann OSB verstorben

„Zu dir, o Herr, flüchte ich, mein Gott bist du! In deiner Hand ist mein Geschick. Rette mich in deiner Liebe.“

Diese Worte aus dem 31. Psalm haben wir im Totenoffizium
unserem

Br. Leander (Karl) Baumann OSB

in den Mund gelegt. Er war unerwartet im Alter von 77 Jahren am späten Vormittag des 20. April 2009 verstorben.
Karl Baumann wurde am 14. Mai 1932 in Nürnberg geboren. Seine Heimat war das Dorf Weinsfeld, Gemeinde Hilpoltstein. Dort betrieben die Eltern Thomas Baumann und seine Frau Therese, geb. Bittner, einen landwirtschaftlichen Betrieb. Die Kindheit verlebte Karl im Kreis seiner Geschwister, den Brüdern Otto und Ludwig, den Schwestern Wally und Irmgard.
Von 1938–1946, das waren meistenteils Kriegsjahre, besuchte er die dörfliche Volksschule. Daran schloss sich bis 1947 die landwirtschaftliche Fortbildungsschule Meckenhausen an. Von 1948–1952 erlernte Karl das Handwerk des Autoschlossers bei der Fa. Erich Ensser in Roth. Nach der Gesellenprüfung folgten Berufsjahre bei der Baywa Nürnberg und Erlangen.
Am 3. November 1957 trat der fertige Landmaschinenmechaniker mit Meistertitel in unsere Abtei ein. Das war damals nicht der Regelfall, weil die Postulanten meist jünger waren und aus dem hauseigenen Brüderzöglingsseminar stammten. Zum 4. November 1958 wurde er als Br. Leander ins Noviziat aufgenommen. Am 17. Dezember 1959 legte Br. Leander die Zeitlichen Gelübde, am 12. Mai 1963 die Ewigen Gelübde ab. Während seines ganzen Ordenslebens arbeitete Br. Leander in den Metallwerkstätten: Schlosserei, Spenglerei, Kraftfahrzeugwerkstatt.
Vierzigjährig kehrte er nochmals zur Schulbank zurück, um außerdem den Meistertitel eines Automechanikers zu erwerben. Von 1972 an hat Br. Leander bis zu seinem Lebensende mit viel Fleiß und Einsatz die Kfz-Werkstatt und unseren Fuhrpark betreut. Er war Meister darin, Unfallautos zu neuer Fahrtüchtigkeit aufzurüsten. Zur beruflichen Verantwortung kam noch eine reiche Nebentätigkeit wie Feuerwehrmann allsonntäglicher Bierzapfer und klösterlicher Eismacher.
Br. Leander hatte bei der Arbeit eine schnelle und zupackende Hand. Arbeiten war sein Element. Aber nicht weniger direkt handelte er beim Rekreationskartenspiel und seinen Hobbys. Die Urlaubszeit machte aus ihm einen begeisternden und kundigen Bergsteiger. In freien Zeiten betrieb er seinen Radsport. Das Alter und ein Fahrradunfall schwächten den stets energiegeladenen Mann ganz plötzlich.
Br. Leander war immer ein Mensch heftiger Emotionen, um so härter traf ihn die Lähmung durch das Alter und die Arbeitsunfähigkeit.
Am 20. April 2009 verstarb er. Wir verlieren in ihm einen Mitbruder, der still und
verlässlich Gebet und Arbeit in Münsterschwarzach mitgetragen hat.
Am Freitag, 24. April 2009 feiern wir um 10.00 Uhr das österliche Requiem und
beerdigen ihn anschließend auf dem Klosterfriedhof.

Münsterschwarzach, den 23. April 2009 Abt Michael und Konvent

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