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Unsere Verstorbenen

Br. Gereon Pfister OSB verstorben

Am Samstag ist Br. Gereon im Alter von 85 Jahren gestorben. Die Beisetzung ist am Donnerstag, 11. April, um 14 Uhr.

Gott der Herr rief unseren lieben Mitbruder 

Br. Gereon Pfister OSB 

zu sich in die ewige Herrlichkeit.

Bruder Gereon ist 1934 in Kitzingen geboren und in Würzburg aufgewachsen. Er ist gelernter Uhrmacher und trat 1957 in unsere Abtei ein. Im Kloster verrichtete er viele Tätigkeiten. Aber seine Lebensaufgabe war die Pflege der kranken Mitbrüder in der Infirmerie. Für diesen mitbrüderlichen Dienst sind wir unserem Bruder Gereon sehr dankbar. 

Der Herr lohne seinen treuen Dienst für unsere Gemeinschaft mit der ewigen Freude. Eucharistiefeier ist am Donnerstag, 11. April um 14 Uhr in der Abteikirche Münsterschwarzach. Anschließend erfolgt die Beisetzung von Bruder Gereon auf unserem Klosterfriedhof. 

6. April 2019, Abt Michael und die Klostergemeinschaft von Münsterschwarzach

Br. Gereon (Adalbert Georg) Pfister OSB war schon immer dafür bekannt, dass er überall und jederzeit schlafen konnte. Dass aber „des Schlafes Bruder“, der Tod ihn auf einem Gartenstuhl wegrufe, mitten in seinem Rundgang durch das Klostergelände, kam für uns überraschend. Es war am Samstag, 6. April 2019 in der Nachmittagszeit. Doch es passte zu seinem eigen geprägten Lebenstil, den er im Rahmen der klösterlichen Lebensordnung mehr und mehr fand.

Adalbert Georg Pfister wurde am 22. Mai 1934 in Kitzingen geboren. Seine Eltern, Vater Andreas und Mutter Maria, waren Lehrer. 1941–49 besuchte Adalbert die Volksschule. Danach erlernte er das Uhrmacherhandwerk, das er als Geselle ausübte. Im letzten Berufsjahr arbeitete er beim Überlandwerk Lohr als Zählerprüfer.

Die inzwischen 6 Kinder zählende Familie muss ein lebendiges Haus geworden sein. Vater Andreas schrieb sich 1957 das Erlebte in einem Roman „Wildvogel“ von der Seele. In diesem Jahr entstand durch unseren P. Willigis Jäger der Kontakt mit Münsterschwarzach, der dann zum Eintritt führte.

Vom 5. Mai 1957 an ist Adalbert Pfister Postulant. Die Noviziatsaufnahme am 8. Mai 1958 entlässt ihn als Br. Gereon. Am 12. Mai 1959 legte er die zeitliche – am 11. Juni 1962 die ewige Profess ab.

Br. Gereon war bisher Mitarbeiter der Prokura gewesen, half in der Hausmeisterei, im Keller, im Gastbereich, im Hühnerhof, in der Goldschmiede und in der Infirmerie. Jetzt war Br.  Gereon angekommen. Denn seine feine, liebenswürdige, humorvolle Kontaktaufnahme machte ihn an dieser Stelle zu einem großen Segen für unser Haus. 1979/80 vertiefte er sein berufliches Können mit dem Abschluss eines Altenpflegers. 37 Jahre lang war Br. Gereon in unserer Infirmerie der Pfleger.

Neben all dieser beruflichen Eingebundenheit hatte aber der „Wildvogel“ auch seine Ausflüge. Seine immense Weisheit schenkte er 2017 in einem Bändchen „Geistliche Poesie“ dem Konvent. Darin meinte er: „Jeder, der mich zu ärgern versucht, beweist seine mühsam erworbene Fähigkeit, mich auf kindische Weise zu unterhalten.“ Der Goldschmiedemeister hinterließ auf Br. Gereons Werkbank die Notiz: „Ordnung ist das halbe Leben.“ Gereon ergänzte: „Unordnung das Ganze.“ Das war seine Uhrenwerkstatt. Aber was da heraus kam, tickte dann wieder nach der festen Ordnung der Zeit. Dieser Dienst wird uns künftig fehlen. Im täglichen Zusammenleben half er sich so: „Ich brauche niemanden, der sich über mich lustig macht, bis der kommt, habe ich mich schon selber ausgelacht.“ Diesen nie endenden Humor verstreute er bis zu seinem letzten Tag im ganzen Haus. Wie sehr das aber aus geistlicher Tiefe stammte, zeigt sein Satz: „Je mehr wir im Schatten unserer Mitmenschen stehen, umso mehr lässt Gott sein Licht uns sehen.“ Die Lebensreise von Br. Gereon war voller Erlebnisse, weil er ein Mensch des Augenblicks war. Sie brachte ihn nach Afrika zu seiner leiblichen Schwester, die in Kamerun Ordensfrau war. Sie ließ ihn mit Br. Eberhard Tansania besuchen. Sie verschönerte immer wieder das Konventsleben mit Schlagzeug, Gitarre, Liedern und Gedichten. Ewig jung blieb Br. Gereon auch durch seine Mitarbeit im Pfadfinderwesen, dem er herzlichst verbunden war. Er lebte uns aber auch eine stille Treue zu Dableiben und Alltäglichem vor.

Bruder Gereon hat es mal so gesagt: „Ein Heiliger zu werden ist etwas Gewöhnliches, denn das Einfache in der Welt hat Gott zu seinem Werkzeug erwählt.“

Wir geben Gott diesen liebenswerten Menschen in der Eucharistie mit Dankbarkeit zurück und bestatten ihn am Donnerstag, 11. April um 14 Uhr, auf unserem Klosterfriedhof.

Münsterschwarzach, 11. April 2019, Abt Michael und die Klostergemeinschaft von Münsterschwarzach

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