Br. Fabian Jennebach OSB verstorben
Gott der Herr rief unseren lieben Mitbruder Br. Fabian Jennebach OSB nach einem erfüllten Ordensleben zu sich in die ewige Herrlichkeit.
Ein langes Leben, das mit den zentralen Werten benediktinischer Tradition „Ora et labora” umrissen ist, ging am Donnerstag, den 12. August 2021 um 16.50 Uhr für Br. Fabian (Adolf) Jennebach OSB zu Ende.
Am 26. April 1928 kam Adolf Jennebach in Hannover zur Welt. Vater Heinrich und Mutter Josefa boten den drei Jungen und den zwei Mädchen ein tief christliches Elternhaus. Zur ersten Bewährungszeit wurde aber für den 16-Jährigen 1944 der Krieg: Luftwaffenhelfer in Oberschlesien und Kriegsgefangener für drei Monate in britischer Haft. Danach stieg Adolf ins Berufsleben ein. Er lernte den Beruf des Kfz-Mechanikers. Hierin wurde er zu einem sehr anerkannten Meister. In dieser Zeit formten sich nach eigener Aussage zwei zentrale Richtungen seines Lebens: „Meine Berufung im Glauben und meine Leidenschaft als Automechaniker.“ Er war Sonntag für Sonntag der Chauffeur des Kaplans und dessen Messdiener, was den Tag ausfüllte.
Am 11. Januar 1949 trat er in unsere Gemeinschaft ein. Ein Jahr darauf kam sein älterer Bruder ebenfalls ins Kloster. Br. Lukas starb 2009. Am 6. März 1949 begann Br. Fabian das Postulat, am 19. März 1950 das Noviziat. Seit dieser Zeit stand sein Ordensleben unter dem Patronat des hl. Fabian. Die Zeitlichen Gelübde folgten am 11. April 1951, die Feierliche Profess am 9. Mai 1954.
Br. Fabian arbeitete erst in der Schlosserei. Dann folgte eine kurze Zeit in der Hausmeisterei, danach fünf Jahre als Lohnbuchhalter. 1958–1959 war er wieder Schlosser und Spengler beim Würzburger Kollegneubau. Der Josefstag 1959 war für den immer heftig arbeitenden Bruder der rechte, um in die neue Aufgabe nach Südkorea ausgesandt zu werden. Ein ausführlicher Bericht beschreibt die Schiffsreise vom Mittelmeer bis zum fernen Pusan. Dort empfängt der Diözesanbischof die ankommenden Benediktiner. Am 9. Dezember 1959 ist er in Waegwan eingetroffen. Acht Jahre versieht Br. Fabian die Garage der wachsenden katholischen Mission.
1967 kehrte er nach Münsterschwarzach zurück und übernimmt den Exportversand der Münsterschwarzacher Prokura. Das hieß allerhand Schreibarbeit, viel Geschick beim Packen der Container, mit allem, was das Leben brauchen kann. Hier hatte der kraftvolle Mann sein Reich, seine Kompetenz, ein weites Feld für seine Stärken und Eigenheiten. Sein Stil war immer heftiger Einsatz. Das galt bei der Arbeit wie auch im Gebet. Mit „meinem Jesus“ war er immer unterwegs, mal gehorchend, mal eigensinnig.
Im Älterwerden ging er regelmäßig zum Gebet an verschiedene Orte des Hauses und zu frühester Stunde in die Abteikirche. Im Jahr 2007 kam ein neuer Ruf an ihn. Br. Fabian wechselte in unser Priorat St. Benedikt in Damme. Mit dem Charme und der Originalität des Alters war er dort fünf Jahre der Pförtner. Zum August 2012 kehrte er in die Abtei zurück. Die letzten zehn Jahre musste Br. Fabian gesundheits- und altersbedingt in einen stilleren Gang schalten. Seit 2017 war er im betreuten Wohnen unserer Infirmerie.
Er wird uns mit seiner zupackenden Art, seinem Fleiß und seiner eigenständigen Frömmigkeit in lebendiger Erinnerung bleiben. Sein greifbarer Glaube, sein heftiges Gottvertrauen, waren sicher die Brücke in die ewige Heimat.
Dafür danken wir Gott am Dienstag, den 17. August 2021 um 14.00 Uhr in der Eucharistie und bestatten ihn anschließend auf dem Klosterfriedhof.
Münsterschwarzach, 16. August 2021
Abt Michael und Konvent von Münsterschwarzach
- Erstellt am .