Br. Bonaventura Gruben OSB verstorben
Br. Bonaventura Gruben OSB verstorben. Requiem und Beerdigung am 22. Februar, um 14 Uhr in der Abteikirche Münsterschwarzach.
Am Abend des 18. Februar rief Gott der Herr unseren lieben Mitbruder Br. Bonaventura Gruben OSB nach einem erfüllten Ordensleben zu sich in die ewige Herrlichkeit.
Bruder Bonaventura ist 1931 in Hilden (Nordrhein-Westfalen) geboren. Er erlernte den Gärtnerberuf (Blumen und Zierpflanzen). 1954 trat er in unser Kloster ein. Die zeitliche Profess war 1956 und durch die Feierliche Profess am 15. Mai 1960 schloss er sich unserem Kloster auf Lebenszeit an.
Seine Lebensaufgaben fand er in zwei Niederlassungen der Abtei Münsterschwarzach. Von 1960 bis 1984 war er Koch, Gärtner und Hausmeister für die Gemeinschaft in London-Hendon (England) und war von 1984 bis 1999
als Hausmeister und Gärtner im Benediktiner-Priorat Damme (Oldenburg) tätig.Ab dem Jahre 2000 lebte und wirkte er wieder in unserer Gemeinschaft in Münsterschwarzach.
Der Herr lohne seinen treuen Einsatz für unsere Gemeinschaften mit der ewigen Freude. Eucharistiefeier am Freitag, 22. Februar, um 14 Uhr in der Abteikirche Münsterschwarzach, anschließend erfolgt die Beisetzung von Bruder Bonaventura auf dem Klosterfriedhof.
Abt Michael und die Klostergemeinschaft von Münsterschwarzach.
Zum dritten Mal innerhalb eines Monats meldete das Totengeläut den Heimgang eines Mitbruders, alle gebürtig in den frühen 30er Jahren des letzten Jahrhunderts. Unser lieber Br. Bonaventura (Heinrich Gottfried) Gruben OSB verstarb am Abend des 18. Februar 2019 um 21.40 Uhr in unserer Infirmerie, wo er die letzten Jahre lebte.
Heinrich Gruben wurde am 4. August 1931 in Hilden / Nordrhein- Westfalen geboren. Der Vater Heinrich war Rohrkontrolleur, die Mutter Helene Hausfrau für Mann und die fünf Kinder. 1937–45, also in der Kriegszeit, besuchte Heinrich die Volksschule Hilden. Danach schloß sich gleich eine Gärtnerlehre an. Der Vater war 1945 im Frühjahr verstorben. Nach der Gesellenprüfung arbeitete Heinrich als Gärtner. Mit dem Wunsch, einmal Priester zu werden ging er nochmals auf die Schulbank im Spätberufenenseminar der Salesianer in Essen-Borbeck. Nach zwei Jahren aber brach Heinrich diese Ausbildung ab, da ihm die Hürde zu hoch schien.
Nach dem Aufnahmegesuch vom 10. August 1954 ging der Weg in die Abtei ganz schnell. Schon am 15. September 1954 tritt er ein. Zum 19. September 1954 beginnt das Postulat. Als Br. Bonaventura nimmt ihn Abt Burkhard am 20. September 1954 ins Noviziat auf. Br. Bonaventura legt am 26. September 1956 die Zeitlichen Gelübde ab und am 15. Mai 1960 die Feierliche Profess. Von 1954 bis 1960 durchläuft der junge Bruder verschiedene Arbeitsbereiche, das übliche Hin und Her von Hausmeisterei, Prokura, Landwirtschaft und wieder Gärtnerberuf.
1960 biegt sein Leben in stabilere Bahnen ein. Br. Bonaventura wird für das Missionshaus in London zum Koch und Hausmann bestimmt. Als er in London vom Oberen abgeholt wird, sagt dieser: „Sie können kein Englisch, Sie können nicht kochen, das wird was werden!“. Und es ist etwas geworden. Ohne Sprachkurs hat Br. Bonaventura durch seine Kontaktfreudigkeit die Sprache und das Kochen erlernt. Für 24 Jahre von 1960 bis 1984, da das Haus geschlossen wurde, besorgte er das Heim zahlloser Jungmissionare, die für die Zeit ihrer Ausbildung in London weilten.
Der Rückkehrer siedelte fast nahtlos in das Priorat Damme / Oldenburg über, wo ebenfalls eine Veränderung vom Internat zum Gästehaus geschah. Auch hier war der freundliche Bruder wieder am rechten Platz. Seine Kontakte zur nachbarlichen Umgebung, der Wienerei Damme, verankerten das Kloster auf vielfältige Weise. Der Gärtner von Leidenschaft brachte das Klostergelände bald zu allseits bestaunter Blüte, zu einem Ort der Begegnung. Vielen Gästen istsein Garten in bester Erinnerung.
Von England reiste mit Br. Bonaventura ein Wohltätergeschenk besonderer Art mit. Die außerordentlich kunstvolle Weihnachtskrippe wurde fortan für 13 Jahre sorgfältigst im Priorat von ihm aufgebaut. Allmählich stellten sich schwere Gesundheitsprobleme ein, die Br. Bonaventura leiblich und seelisch sehr schüttelten. Zu Weihnachten 1999 kehrte er in die Abtei zurück. Nachdem er wieder zu Kräften kam, blühte er mit seinen prachtvollen Blumenanlagen im Abteigelände wieder auf. Dass der zugängliche Bruder ein guter Pförtner in Vertretung, ein gesprächsfreudiger Gastbruder und innerklösterlich ein zuverlässiger Briefträger war, passte alles zu seinem menschenfreundlichen Wesen.
Seit fünf Jahren war sein Leben zurückgezogen im Kreis der Infirmerie. Was nirgends aufgeschrieben ist, aber als ganz wesentlicher Beitrag seines Lebens gelten kann, ist seine selbstverständliche Präsenz im Alltag und Chorgebet der kleinen Communitäten, denen er angehörte. Im Aufnahmegesuch erklärt Br. Bonaventura ausdrücklich seine Offenheit für den Missionsberuf. Durch Gebet, Arbeit und Gastfreundlichkeit hat er es eingelöst.
Wir danken Gott für sein Leben unter uns am Freitag, den 22. Februar 2019 in der Eucharistie. Wir bestatten ihn anschließend auf dem Klosterfriedhof.
Abt Michael und Konvent von Münsterschwarzach
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