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Unsere Verstorbenen

Abtei trauert um Mitbrüder in Ndanda

Mit gebrochenem Herzen und in größter Trauer gibt die Gemeinschaft in Ndanda den plötzlichen Tod von drei Mitbrüdern bekannt:
+ P. Cornelius Mdoe OSB
+ Pater Pius Boa OSB
+ Fr. Bakanja Mkenda OSB

Als kurz vor dem Ende des Morgengebetes am 12. Juli ein Mitbruder in die Kirche eilte und dem Abt ins Ohr flüsterte, wurde der Gemeinschaft bewusst, dass etwas Schreckliches geschehen war. Eine halbe Stunde zuvor, um 5.45 Uhr, waren drei liebe Mitbrüder, P. Cornelius (Clement) Mdoe OSB, P. Pius (Peter) Boa OSB und Br. Bakanja (Epimack) Mkenda OSB, bei einem tödlichen Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Der Unfall ereignete sich in Mtua, etwa 60 km von Ndanda entfernt, auf dem Weg nach Dar es Salaam. Die drei Mitbrüder hatten tags zuvor in Ndanda am Hochfest des heiligen Benedikt an der Profeßfeier von 11 Mönchen teilgenommen. Auf den Freudentag folgte einer der traurigsten Tage in der Geschichte unserer Gemeinschaft.

Das Requiem und die Beerdigung finden am Mittwoch, 17. Juli 2024, in Ndanda statt. Eine Online-Übertragung via YouTube mit Jugo Media ist vorgesehen. Der Link wird noch geteilt.

Am Donnerstag, 18. Juli, gedenken wir in der Abtei Münsterschwarzach um 17.30 Uhr mit Vesper und anschließendem Requiem der drei verstorbenen Mitbrüder. Der Gottesdienst wird per Livestream übertragen.

P. Cornelius (Clement) Mdoe OSB

P. Cornelius wurde im April 1968 geboren und auf den Namen Clement getauft. Seine Eltern Martin und Maria waren einfache Bauern, die in Kongoi lebten, einem Dorf in den Usambara-Bergen. Clement war das vierte von acht Kindern. Schon in jungen Jahren hatte der Junge Clement engen Kontakt zu den Rosminianer-Patres, die seine Pfarrei leiteten. Diese irischen Missionare waren wegweisend für seine späteres Entscheidung zum Ordensleben.

Clement nahm noch vor dem Ende seiner Grundschulzeit Kontakt mit P. Thomas Esterman auf, dem Zuständigen für Berufungspastoral von Ndanda. Da der Junge eine starke Neigung zum Ordensleben zeigte, schickte P. Thomas Esterman Clement als Benediktiner-Kandidat in das Franziskanische Ordensseminar in Moshi, wo er von 1986 bis 1992 blieb. Nach dem einjährigen Nationaldienst bis Juni 1993 begann Clement seine monastische Ausbildung in Ndanda als Postulant. Von 1994 bis 1997 studierte er im Seminar der Spiritaner in Arusha Philosophie. 1997 begann er das Noviziat in Ndanda mit dem Ordensnamen Bruder Cornelius. Nach seiner ersten Profess am 3. Juli 1999 wurde er zum vierjährigen Theologiestudium nach Morogoro geschickt.

2003 konnte er seine Ewige Profess ablegen, gefolgt von der Diakonatsweihe. Am 17. Juni 2004 wurde er von Gabriel Mmole, dem damaligen Bischof von Mtwara, zum Priester geweiht. Abgesehen von einigen kurzen Einsätzen in der Ausbildung junger Mönche war P. Cornelius meistens als Seelsorger tätig. 2004 wurde er als Kaplan nach Peramiho entsandt. Von 2007 bis 2012 wirkte er der Pfarrei St. Paul in Mtwara. Von 2012 bis 2016 war er als Nachfolger von P. Konrad Pfarrer in Nangoo. Abt Placidus schickte P. Cornelius als Pfarrer nach Sakharani, eine Aufgabe, die er von 2016 bis 2021 treu erfüllte.

Gegen Ende des Jahres 2021 wurde P. Cornelius nach Ndanda zurückgerufen und war dort bis 2023 Pfarrer. Bis zu seinem Tod arbeitete P. Cornelius als Spiritual der Benediktinerinnen von Imiliwaha in Mbande in Dar es Salaam. P. Cornelius war ein friedlicher, verantwortungsbewusster, fleißiger und liebenswerter Mensch. Diejenigen, die ihn kannten und mit ihm arbeiteten, werden seine friedliche Natur, seine humorvolle und gesellige Art sowie seine Liebe zur Seelsorge vermissen.

P. Pius (Peter) Boa OSB

Er wurde im September 1972 in Mbulu geboren. Seine Eltern Charles Erro und Maria Slaqwara gaben ihm bei der Taufe den Namen Peter. Peter war das erste von sieben Kindern. Von Kindheit an lehrten ihn seine Eltern christliche Werte, die später seinen Weg ins Ordensleben ebneten. Nach Abschluss der Sekundarschule trat er in das Seminar von Usa River in Arusha ein, das er 1998 abschloss. Ein Jahr später, 1999, wurde Peter als Postulant in unsere Gemeinschaftaufgenommen.

Zu Beginn seines Noviziats erhielt er den neuen Namen Pius. Er beendeteerfolgreich sein Noviziat und begann 2001 mit dem Philosophiestudium in Arusha. Es folgten theologische Studien in Morogoro von 2005 bis 2010. Seine Ewige Profess legte er im Juli 2007 ab und wurde im Juni 2010 zum Priester geweiht.

P. Pius war überwiegend mit Ausbildung befasst. Er hatte verschiedene Positionen inne. Von 2008-2010 war er Assistent des Novizenmeisters (2008-2010). Nach dem Besuch eines Ausbildungskurses in Rom wurde er Novizenmeister der Gemeinschaft, eine Aufgabe, die er von Januar 2011 bis Oktober 2021 wahrnahm. Während dieser Zeit hatte er auch die Gelegenheit zum Studium der Monastischen Theologie in Rom, das er mit dem Lizentiat abschloss. Im November 2021 übernahm er ein neues Apostolat in den Usambara-Bergen als Pfarrer von Sakharani. Er war dort der unmittelbare Nachfolger von P. Cornelius.

Über P. Pius lässt sich viel sagen. Er war einfach, engagiert und konzentrierte sich stets auf seine Arbeit. Er war leicht zugänglich und äußerst zuverlässig in den ihm übertragenen Aufgaben. Selbst während seiner relativ kurzen Zeit als Pfarrer in Sakharani initiierte er bereits bedeutende Renovierungsarbeiten an der alternden Pfarrei, beginnend mit dem Pfarrhaus. Ein großer Plan zum Bau einer neuen Kirche als Ersatz für die derzeitige Holzkirche war bereits in Vorbereitung. Unsere Gemeinschaft und die Pfarrgemeinde von Sakharani werden P. Pius noch sehr lange vermissen.

Bruder Bakanja (Epimack) Mkenda OSB

Er war im gleichen Alter wie P. Pius. Geboren in Rombo, an den Hängen des Kilimandscharo im Jahr 1972, erhielt Epimack seine Grund- und Sekundarschulbildung in Rombo bzw. Moshi. Er stammt aus der Familie von Peter Xavery und Martha Mkari, beide aus Rombo. Das Paar wurde mit sieben Kindern gesegnet, von denen Epimack das sechste war. Aufgrund seines guten katholischen Hintergrunds zeigte der junge Epimack von klein auf großes Interesse an allem, was mit seinem katholischen Glauben zu tun hatte. Er war ein aktives Mitglied der YCS (Young Christian Students), einer tansanianischen Schülerorganisation. Schon während seiner Schulzeit wollte er den christlichen Glauben für andere sichtbar machen.

Epimack fand seinen Weg zur Abtei Ndanda im Jahr 2002, dank der Bemühungen von P. Thomas Estermann. Von 2002 bis 2004 war er im Noviziat in Ndanda. In dieser Zeit erhielt er den Namen des afrikanischen Märtyrers Isidor Bakanja. Die Wahl dieses Namens war ihm wichtig. Später machte er einen Magister-Abschluss in Afrikanischen Studien in Nairobi. Für ihn waren afrikanische Kultur, Werte, Traditionen und Überzeugungen wichtige Werkzeuge, um den christlichen Glauben im afrikanischen Kontext zu vermitteln und zu leben.

Seine erste Profess legte er 2004 ab. Sechs Jahre später, im Jahr 2010, verpflichtete sich Bruder Bakanja lebenslang in der Gemeinschaft mit seinen ewigen Gelübden. Bruder Bakanja war ein sehr gut ausgebildeter Mitbruder. Er hatte einen Bachelor-Abschluss in Philosophie der päpstlichen Unversität Urbaniana (1995-1998). Ab 2002 studierte er Journalismus und Massenkommunikation an der St. Augustine University of Tanzania. Später (2005) erhielt er ein Zertifikat für geistliche Begleitung vom Amani Counseling and Training Institute. Ende 2008 wurde Bruder Bakanja ein Magistertitel in Afrikanischen Studien von der St. Mary’s University of Minnesota, Tangaza Campus, verliehen. Als ob das nicht genug wäre, erlangte er 2013 einen weiteren Magister-Abschluss in Theologie von der Catholic Distance University der Vereinigten Staaten von Amerika verliehen.

In der Gemeinschaft wurde er einfach als „Bakanja“ bezeichnet. Jeder wusste, dass Bakanja ein Bruder war. Er brauchte keine Titel. Sein umfassendes Wissen in vielen Bereichen ermöglichte es ihm, überall mitzuarbeiten. Mit P. Severin Pieper entwickelte er die ersten Kursprogramme für das neue Zakeo Spiritual Centre in Ndanda. Er arbeitete eng mit P. Sebald Hofbeck als Autor und Lektor in unserem Verlag zusammen, während er gleichzeitig in der Verwaltung als Co-Cellerar, Gästemeister und Ausbilder für die jungen Brüder tätig war. Seine Präsenz in den verschiedenen Gremien der Abtei trug maßgeblich zur jüngsten Entwicklung unserer Gemeinschaft bei. Die Leitung unserer Kongregation, Bischöfe, Ordensobere, Institutionen sowie einzelne Gemeinschaften bedienten sich immer wieder der Intelligenz und Talente unsers Bakanjas.

Bis zu seinem Tod war Bakanja der Superior und Gästemeister unserer Prokura in Kurasini, Dar es Salaam. Er erfüllte diese Aufgabe, während er gleichzeitig als Missionsprokurator unserer Gemeinschaft diente. Als Missionsprokurator spielte er eine Schlüsselrolle bei der Verwirklichung der neuen Missionsprojekte der Gemeinschaft in Mosambik und Dodoma. Daneben war Bakanja bis zu seinem unzeitigen Tod der Sekretär des Kuratoriums der Abteischulen sowie der Sekretär des Kuratoriums der Produktionsabteilung der Abtei, ABBECOL. Bakanja spielte eine entscheidende Rolle bei der Gründung dieser beiden Institutionen, die ein Teil des derzeitigen Reformprozesses unserer Abtei sind. In diesen Bereichen wird Bakanja sehr vermisst werden.

Sein Tod, ebenso wie der Tod von P. Cornelius und P. Pius, hat eine Lücke hinterlassen, die nicht gefüllt werden kann. Jeder von ihnen war ein einzigartiges Geschenk für unsere Gemeinschaft. Während wir ihren plötzlichen Abschied betrauern, beten wir, dass der Herr des Lebens und des Todes sie für all das Gute belohnt, das sie während ihres irdischen Lebens getan haben. Möge er sie auch von ihren menschlichen Schwächen reinigen und sie würdig machen, am selben Tisch mit Vater Abraham, Vater Benedikt und anderen Heiligen im Himmel zu sitzen.

Mögen sie in Frieden ruhen. Amen.

Weitere Informationen werden zu gegebener Zeit bekannt gegeben.
Abt Christian OSB  und die Gemeinschaft der Abtei Ndanda
Abt Michael, Prior Pascal und die Gemeinschaft von Münsterschwarzach

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