Bruder Clemens Hamberger OSB verstorben
Gott, der Schöpfer und Vollender unseres irdischen Lebens, hat am Samstag, den 29. Januar 2011 um 19.40 Uhr unseren lieben Mitbruder Br. Clemens Hamberger OSB zu sich gerufen in sein Ewiges Reich.
Br. Clemens ist am 4. August 1929 in Bensheim an der Bergstraße geboren und erhielt in der Taufe den Namen Gerhard. Bei seinem Eintritt in die Abtei Münsterschwarzach wurde ihm der Ordensname „Clemens“ hinzugefügt; dieser Name geht zurück auf den dritten Nachfolger des Apostels Petrus, den Papst Clemens von Rom.
Die Eltern unseres Mitbruders waren der Telegraphen-Oberinspektor Wilhelm Ludwig Hamberger und seine Ehefrau Hedwig, geb. Bernhard.
Nach seiner Schulzeit in der Volks- und Oberschule Bensheim (1935 bis 1945) sowie in der Berufsschule Bensheim (bis 1947), arbeitete Br. Clemens als Volontär in der Orgelbaufirma Lutz in Heppenheim. Schon am 13. September 1947 trat er in unser Kloster ein, wurde am 5. Oktober 1947 in das Postulat und am 7. Oktober 1948 in das Noviziat aufgenommen. Seine Zeitliche Profess legte er am 14. Oktober 1949 ab, worauf dann die Ewige Profess am 26. Oktober 1952 folgte. Seine Tätigkeiten waren in jenen Jahren recht vielfältig: zunächst half er bei der Aufstellung der Orgel im Lehrlingsheim St. Plazidus, dann arbeitete er in der Schreinerei, in der Hausmeisterei, sodann in der Prokura, wo er auch lange Zeit Sekretär von P. Wolfgang war sowie der immer und gern abkömmliche Kraftfahrer „vom Dienst“. Auch die VTV-Buchbinderei war eine zeitlang sein Tätigkeitsfeld. Vom 30. Oktober 1968 bis zum
1. November 1976 wurde Br. Clemens an die Abtei Schweiklberg „ausgeliehen“, wo er sich als Sekretär des dortigen Abtes bewährte.
Über all diesen vielen und verschiedenen Einsätzen und Tätigkeiten steht und bleibt Br. Clemens in unserer Erinnerung als ein Mensch der Orgelmusik. Ja, man kann sagen: Er hat die Königin der Musikinstrumente geradezu geliebt.
Als Br. Clemens 1976 wieder nach Münsterschwarzach zurückkehrte, wurde er auch Lehrer für Orgel und Klavier im Internat und im Tagesheim unseres Gymnasiums. Neben den Schulstunden war seine Hauptaufgabe die Tätigkeit als Organist auf der großen Klais-Orgel in unserer Abteikirche. Bekannt wurde er auch durch seine Orgelkonzerte im In- und Ausland, nicht zuletzt durch seine Musikeinspielungen auf CD und Schallplatten.
Zweimal bereiste er (1994/95) das Münsterschwarzacher Missionsgebiet in Tanzania und half dort beim Aufbau der Orgel in der Kathedrale von Songea. Den Missionaren und Afrikanern gab er wertvolle Tipps in Orgelangelegenheiten. Auch schriftstellerisch betätigte er sich: über seine Afrikareisen verfasste er umfangreiche Berichte, die manch Neues über unsere Mission aufzeigten. Über viele Jahre hin schrieb er monatlich einen Informationsbrief über die Ereignisse in Münsterschwarzach, den auch die Mitbrüder in aller Welt erhielten.
Wir alle sind dankbar für den Eifer und die Lebensleistung dieses unseres Mitbruders. Auch als er aus Alters- und Gesundheitsgründen 2005 in unsere Krankenabteilung übersiedeln musste, war er doch immer wieder einmal „wenn Not am Mann“ – zum Orgeldienst bereit: „Zur Ehre Gottes“ – wie er sagte – „und zur Freude der Menschen“. Wegen einer notwendigen Operation musste Br. Clemens zuletzt noch in die Missionsärztliche Klinik, wo dann sein aktives Leben zu Ende ging. Gott lohne ihm seine Treue!
Das Requiem feiern wir für ihn am Dienstag, den 1. Februar 2011 um 14.00 Uhr. Daran schließt sich die Beerdigung auf unserem Klosterfriedhof an. RIP
Münsterschwarzach, den 1.2.2011
Abt Michael und Konvent
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