Verzicht?
Fastenimpuls von Br. Ansgar Stüfe OSB.
Gibt es eigentlich einen vernünftigen Grund, freiwillig auf Annehmlichkeiten des Lebens zu verzichten? Was für einen Sinn hat es, schmackhafte Speisen wegzulassen, weniger social media zu benutzen oder weniger zu reisen? Solche Verzichte verbinden wir mit der Fastenzeit und sie wurden früher auch als Buße bezeichnet. Dagegen meldet sich unser Widerstand und wir suchen heute nach anderen Gründen, um Verzicht zu üben.
Es geht letztlich darum, Erfahrungen zu machen, die uns helfen uns selbst zu erkennen. Wenn wir eine Zeit lang weniger essen, kann uns klar werden, wie wichtig das Essen für uns ist. Mit dem Verzicht wird das Essen nicht weniger wichtig. Wir erkennen durch den Verzicht aber, dass wir dagegen ankämpfen müssen. Das Gleiche gilt zum Beispiel mit dem Umgang mit Medien. Können wir überhaupt einige Tage darauf verzichten? Recht eindeutig zeigt sich eine Abhängigkeit beim Verzicht auf Alkohol. Da kann jeder selbst merken, welche Rolle er bei ihm oder ihr spielt.
So kann und konnte die Fastenzeit uns helfen, unsere Schwächen zu erkennen und besser mit ihnen umzugehen. Sollte uns das gelingen, werden wir mit unserer Umgebung auch besser zurechtkommen. Kein schlechter Grund, Verzicht zu üben!