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Fastenzeit

Mich neu sehen lernen

Fastenimpuls von Br. Stephan Veith OSB.

Menschen können an sich und anderen oft kein gutes Haar lassen. Sie sehen sich und andere oft mit betrübten und verschatteten Augen. Die Fastenzeit lädt ein, mich neu sehen zu lernen. Auf Entdeckungsreise zu gehen, was Gott an ungezählten Möglichkeiten hat, dass ich mich neu sehen lerne. Die Worte von Antje Sabine Naegeli mögen ihnen Mut machen ihren „Wert“ durch die Augen Gottes neu zu entdecken.

Nur wer geborgen ist,
kann sich wahrnehmen.
Nur wer sich wahrnimmt,
kann sich wandeln.

Ich bin wert,
auch wenn ich
vieles an mir entdecke,
das mich
entmutigt und bekümmert.

Ich bin wert,
auch wenn ich
schuldig geworden bin
und es mir schwerfällt
mir zu verzeihen.

Ich bin wert,
auch wenn ich nichts vorzuweisen habe,
das mir Beachtung und Anerkennung
einbrächte,
wenn meine Kräfte gering sind
und ich mir nur wenig zutrauen kann.

Ich bin wert,
auch wenn es Menschen gibt,
die mich ablehnen
und Ansprüche auf mich zukommen,
die ich nicht zu erfüllen vermag.

Ich bin wert,
auch wenn ich wenig Liebe empfangen habe,
wenn andere es mir schwer gemacht,
wenn sie mir Unrecht getan
und mich zurückgestoßen haben.

Ich bin wert,
weil ich von dir gewollt und bejaht bin,
Herr, du mein Gott;
du nimmst mich in Schutz
vor anderen Menschen und vor mir selbst.

Dass ich wert bin
in deinen Augen,
übersteigt mein Fühlen und Begreifen,
aber deine Zusagen sind verlässlicher
als meine unbeständigen Gefühle.
Und wenn es auch ein langer Weg sein mag,
bis ich mich neu sehen lerne, so weiß ich doch:
Du hast ungezählte Möglichkeiten,
mir Anteil zu schenken
an deinen guten Gedanken
über mich. (Antje Sabine Naegeli)