Münsterschwarzacher Adventskalender heute mit einem Impuls von P. Anselm Grün.

Heute feiern wir den Gedenktag der heiligen Barbara. Traditionell werden an diesem Tag Zweige geschnitten, die an Weihnachten blühen sollen. Im Advent hören wir die Lesung aus dem Propheten Jesaja vom abgehauenen Baumstumpf, aus dem ein Reis hervor wächst. Das ist ein Hoffnungsbild für unser Leben.

Manches in uns wird auch abgehauen. Es scheint, nicht weiter zu gehen. Es gibt Brüche in unserem Leben. Doch Gott wird die Brüche immer wieder in Neuaufbrüche verwandeln. Das gilt nicht nur für unser persönliches Leben. Das gilt auch für die Gesellschaft. Wenn etwas Neues in uns hervorsprießt, dann – so sagt uns der Prophet – wohnt der Wolf beim Lamm und der Panther liegt beim Böcklein, dann wird Frieden sein. Die Tiere stehen für verschiedene Völker, aber auch für verschiedene Kräfte in uns.

Das, was sich sonst in uns bekämpft und was in der Gesellschaft gegeneinander streitet, das wird auf einmal friedlich zusammen leben. Die Hoffnung auf diesen Frieden scheint eine Illusion zu sein in unserer zerstrittenen Welt. Abe3r wenn wir diese Worte hören, schaffen sie eine Wirklichkeit in uns und um uns herum. Sie zeigen uns, dass mitten in unserer zerstrittenen Welt eine andere Welt aufleuchtet, eine Welt des Friedens und der Liebe. Das ist keine Illusion. Die ganz andere Welt drückt sich aus in diesen hoffnungsvollen Worten und wird so schon zur Wirklichkeit.