Buch über Noviziatsreise vorgestellt
Nach längerer, coronabedingter Pause fand Mittwoch, den 30. September, wieder ein „BuchBesuch“ in der Klosterbuchhandlung "Buch und Kunst" im Klosterhof statt.
P. Maurus Schniertshauer, Mönch der Abtei Münsterschwarzach, hat beim ersten BuchBesuch nach der Corona-Pause sein Buch "Gelöste Fesseln" über seine Noviziatsreise zu den frühen Wurzeln des Mönchtums vorgestellt. Dies sei nicht sein erstes Buch, aber das erste, das er allen empfehlen könne, so Pater Maurus zu Beginn der Veranstaltung. Sein Erstlingswerk, seine Doktorarbeit, sei vielleicht etwas trocken. Das Buch, das an diesem Abend die Hauptrolle spielt, entstand aus einem ganz anderen Anlass. Der gebürtige Schwabe und promovierte Theologe beschreibt in "Gelöste Fesseln" seine Noviziatsreise, die er 2018 mit seinen Mitnovizen und Novizenmeister unternahm.
Ziel der Reise war Kairo und das Makariuskloster Wadi El Natrun, das zwischen Kairo und Alexandria in der sketischen Wüste liegt. Eben jener Wüste, in die sich die frühen Mönchsväter wie der Heilige Antonius zurückzogen. Die Reise sollte, wie P. Maurus lachend betont, ja keine Vergnügungsreise werden, sondern die jungen Mönche zu den Quellen frühchristlicher Sprititualität führen.
Das Buch "Gelöste Fesseln" beruht auf seinen Einträgen in das Tagebuch, das Pater Maurus trotz seiner Größe immer bei sich trug und auch am heutigen Abend dabei hat. Für die Lesung hat der 58-Jährige verschiedene Textstellen ausgesucht, zu denen er dem Publikum lebhaft und bilderreich Hintergründe und Begebenheiten erklärt.
Ein Thema zieht sich dabei wie ein roter Faden durch die Lesung und sein Buch: Auferstehung und Wiederbelebung – hinsichtlich des BuchBesuch-Neustarts nach der Coronapause nicht unpassend.
So schildert er seine Begegnung mit dem 90jährigen Einsiedler Abuna Menas, der trotz seines hohen Alters freudig und kraftvoll Hymnen singt. Hymnen, die von der Auferstehung und von der Kraft des Lebens künden. Oder den Besuch eines koptischen Viertels in Kairo am Vorabend des Pfingstfestes, an dem Christinnen und Christen weltweit die Sendung des Heiligen Geistes feiern. Dieser, da ist sich Pater Maurus sicher, dürfte auch bei den Kopten als Lebensatem bezeichnet werden.
Gerade mit Blick auf diese Erlebnisse seien die zwei Wochen in Ägypten für ihn keine Reise in die Vergangenheit gewesen – auch wenn sie zum Ursprung des Mönchtums geführt hätten. Nein, genau in diesen Momenten, in den Begegnungen mit dem gegenwärtigen Mönchtum habe er die Erfahrung einer lebendigen Gegenwart Gottes gemacht.
Das Buch "Gelöste Fesseln" ist im Vier-Türme-Verlag erschienen. Es ist online unter www.vier-tuerme.de oder in der Klosterbuchhandlung "Buch und Kunst im Klosterhof" erhältlich.
P. Maurus wurde 02.02.1962 in Waldstetten bei Schwäbisch Gmünd geboren. Er war Pfarrer in der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Nach seiner Priesterweihe promovierte er in Tübingen im Fach Dogmatik und war einige Jahre in der Priesterausbildung tätig. Heute lebt als Mönch in der Abtei Münsterschwarzach und arbeitet hier vor allem im Gästehaus.
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