Fastenzeit als Entdeckungsreise zu Gott
Fastenimpuls am 1. Fastensonntag von Br. Ansgar Stüfe OSB
Folgen wir den Beschreibungen Jesu vom Reich Gottes, handelt es sich um eine verborgene eher kleine Größe. Die Perle oder das Senfkorn sind Beispiele, die uns zwar geläufig sind, aber in ihrer Bedeutung oft übersehen.
Genau darum geht es. Der Glaube ist klein und schwach und der Gegenstand, das Ziel des Glaubens ist leicht zu übersehen. Genau deswegen brauchen wir Tage, in denen wir nach dem Glauben suchen. Wo aber sollen wir suchen? In der Kirche? Bei der Predigt? Beim Lesen dicker Bücher? Das mag ja manchmal helfen, aber Jesus hatte etwas anderes im Sinn. Er meint, das Reich Gottes ist schon angekommen und zwar mitten im Leben bei uns.
Unser Problem besteht meistens darin, dass wir Vorstellungen von Gott haben, die nicht von Kleinheit oder Ohnmacht bestimmt sind. Irgendwie schlummert auch in mir immer noch das Bild von Gott, der mir doch bitte meine Probleme löst. Dabei übersehe ich, wo und wie er mir wirklich begegnet.
Während der Fastenzeit könnten wir auf Entdeckungsreise gehen, um Momente zu finde, die uns einen Spalt in das Reich Gottes öffnet. Mit hilft es am Abend über schöne Erlebnisse nachzudenken. Das fängt mit einem freundlichen Gruß an und hört mit Erlebnissen ganz besonderer Art auf. Ein Mann kam zu mir und bot sich an, ein Projekt in Afrika aufzubauen, dass Taubblinden helfen soll. Er hat einen Verein gegründet und schon viele Menschen motiviert, mitzumachen. Das ist so ein Beispiel. Wenn den Ärmsten der Armen Leben möglich wird, was kann dem Reich Gottes näherkommen?
Solche Begegnungen und Erlebnisse wünsche ich uns allen in der Fastenzeit. Dann kann diese Zeit Begegnung mit Gott bewirken und wir staunen dann über sein Wirken hier und heute.