Wechsel in der Jugendarbeit
19 Jahre hat sich P. Jesaja Langenbacher OSB in der Jugendarbeit engagiert – 13 davon als Leiter. Nun übergab er die Leitung an Br. Wolfgang Sigler OSB.
"Neues Land" – so war der Titel des vergangenen Jugendkurses. Und gleichzeitig bricht P. Jesaja in dieses neue Land auf. Viele Jugendliche hat er in Kursen, bei Jugendvespern oder in der Münsterklause auf ihrem Weg ins Erwachsenenleben begleitet. Die Aufgaben haben sich über die Jahre verändert, am Ende gab es für den ehemaligen Schulseelsorger nur noch die Kurse, die über Ostern, Pfingsten und Silvester stattfinden. Eine große Unterstützung dabei: ein Team aus Ehrenamtlichen und Mitbrüdern.
Auch im Team gab es langjährig Engagierte, wie etwa Thomas Tribula, der auch verabschiedet wurde, und P. Zacharias Heyes OSB. Besonders dankbar ist P. Jesaja für deren Mitarbeit und Mitdenken: "Gerade wenn es um Kursthemen ging war es wunderbar, wie wir uns ausgetauscht, weitergedacht und gemeinsam immer wieder etwas Neues gefunden haben." Seit vier Jahren ist Br. Wolfang in der Jugendarbeit dabei. Nicht ganz unterbrechungslos, eine Zeit lang war er in Schuyler/Nebraska zum Studium. Und nach der Rückkehr: Corona. Schnell war klar, dass der Jugendkurs zu Ostern nicht wie immer stattfinden konnte.
Die Frage war: Kann ein Kurs, der von Ritualen der Kar- und Ostertage in Münsterschwarzach geprägt ist und von der Gemeinschaft lebt, online stattfinden? Er konnte. Gemeinsam mit seinem jetzigen Nachfolger Br. Wolfgang und den Ehrenamtlichen organisierte P. Jesaja den ersten Online-Jugendkurs. "Da haben wir auch gesehen, wie hilfreich es ist, viele unterschiedliche Kompetenzen im Ehrenamtsteam zu haben. Der eine ist als Informatiker sehr technikaffin, der nächste kann als Liturgiewissenschaftler sein Wissen in Gottesdienstformate, die online laufen müssen, einbringen", blickt Br. Wolfgang zurück.
Insgesamt fünf Jugendkurse wurden mittlerweile online angeboten. Mit der Erfahrung und Rückmeldungen der Teilnehmenden wurde zum Silvesterkurs eine Kursbox verschickt. Darin enthalten: Materialien, die den Kurs begleiten sollen. Für Workshops, für die Austauschrunden und zur Unterstützung anderer Kurseinheiten. "Die Resonanz auf die Online-Jugendkurse war viel größer, als wir uns das gedacht haben", sagt P. Jesaja. Neben den inhaltlichen Einheiten auch wichtig: Raum zum Reden. "Und da haben wir wieder gemerkt, wie wichtig die unterschiedlichen Stärken unseres Orga-Teams sind", freut sich Br. Wolfgang. Neben dem geistlichen Input brauche es nämlich auch "zweckfreie" Zeiten. Das ergebe sich offline ganz einfach, aber online ist das herausfordernd.
Das Ziel aller Kurse – ob online oder offline: Jugendliche und junge Erwachsene auf ihrem Glaubens- und Lebensweg zu begleiten und in der jeweils individuellen Situation zu unterstützen. Natürlich wirke die Abtei als ein besonderer Ort und Anziehungspunkt. "Für einige war das auch eine Art Heimatgemeinde. Gerade, wenn die kirchlichen Kontakte zuhause nicht so stark waren. Wir wollten nie mit dem Pfarreien in Konkurrenz treten", erzählt P. Jesaja. "Aber junge Menschen erleben hier einen Ort, wo sie sein können, wie Gott sie gewollt hat. Und wo sie auch weiterwachsen können."
Jeder Kurs habe auch seinen eigenen Charakter und eigene Thematik. Silvester nehme den Übergang von einem Jahr in das nächste in den Fokus, Ostern sei sehr von der Liturgie und der Mysteriums um die Kar- und Ostertage geprägt und Pfingsten als Kurs des Aufbruchs und der Freiheit würde immer sehr kreativ ablaufen. Die Herausforderung sei natürlich gewesen, immer etwas Neues zu finden. "Aber im Team hat der Geist da immer sehr gut gewirkt", meint P. Jesaja.
Ein Team, das sich auch durch die Pandemie weiterentwickelt hat und dessen Leitung nur Br. Wolfgang übernimmt. Die Übergangszeit war geprägt durch Corona. Und doch ist viel Neues entstanden. Auch neue Ideen, wie etwa Hybridkurse in Zukunft. Mit Präsenzformen vor Ort, aber auch der Möglichkeit, aus der Ferne online an bestimmten extra definierten Einheiten teilzunehmen. "Aber das wird sich zeigen. Jetzt dürfen wir nur nicht in der Türschwelle stehen bleiben, sondern müssen weitergehen und auch durch die Tür durch", blickt Br. Wolfgang in die Zukunft der Jugendkurse.