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Sommerserie: Missionsbenediktiner in Tansania – Peramiho

Abtei Peramiho: Wo alles begann ...

Vor über 125 Jahren gründete P. Cassian Spiß das erste Kloster unserer Kongregation in Tansania. 1931 wurde Peramiho zur Abtei erhoben, bis zum Jahr 1969 war der dortige Abt gleichzeitig Bischof, die Abtei also Territorialabtei. Aus dem Gebiet ging das heutige Erzbistum Songea sowie die Bistümer Mbinga und Njombe hervor. Die heutige Abteikirche erinnert vom Stil sehr an die von Münsterschwarzach – keine Überraschung, wurde sie in etwa zur gleichen Zeit gebaut.

Wie sehr die Abtei von den deutschen Missionaren geprägt war, zeigt sich unter anderem darin, dass Peramiho erst jetzt den ersten einheimischen Abt gewählt hat. Bis zum Jahr 2017 stand mit P. Anastasius Reiser ein Mönch aus Münsterschwarzach dem Kloster vor, seine Vorgänger waren ebenfalls deutsche Mönche. Hintergrund dieser Entwicklung war aber auch, dass der Konvent bis ins Jahr 1982 ausschließlich aus deutschsprachigen Mönchen bestand und erst dann Tansanier eintreten durften. Ähnlich war es auch bei den Missionsbenediktinerinnen von Tutzing, die ebenfalls vor Ort in Peramiho sind und dort unter anderem eine Secondary School betreiben.

Anfang Juni dieses Jahres wurde Fr. Emmanuel Mlwilo OSB zum 7. Abt der Abtei Peramiho gewählt. Seine Abtsbenediktion wird am 24. August stattfinden. Der Konvent zählt heute etwa 70 Mönche, die alle aus Tansania kommen.

Zur Abtei selbst gehören einige Einrichtungen wie etwa ein Gästehaus, eine Handwerkerschule, Klosterbetriebe wie eine Druckerei, eine Gold- und Silberschmiede, viele Handwerksbetriebe, Lebensmittelbetriebe wie eine Metzgerei und eine Manufaktur für Ziegelsteine. Eine weitere wichtige Einrichtung ist das St. Joseph's Hospital, deren Leitung Br. Ansgar Stüfe viele Jahre innehatte.

Mit dem 1987 errichteten Wasserkraftwerk konnte die Abtei den gesamten Strom für sich und sämtliche Einrichtungen produzierten – bis ein Hochwasser im Jahr 2020 wichtige Teile im Turbinenhaus zerstörte. Ein gewaltiger Rückschlag, der auch mit erheblichen Folgekosten verbunden war. Im Zuge dieser Katastrophe entwickelten die Mönche allerdings ein neues Energiekonzept, das nun sukzessive umgesetzt wird.