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Sommerserie: Missionsbenediktiner in Tansania – Dar Es Salaam

Der erste Teil der Sommerserie beschäftigt sich mit den Anfängen der Mission in der ehemaligen Hauptstadt Tansanias.

Die Geschichte der Stadt Dar Es Salaam ist von der deutschen Kolonialzeit geprägt. Während die Anfänge der Stadt zwar auf den Sultan von Sanisbar, Sayyid Mâdjid, zurückgehen, der hier ab 1862 mit dem Ausbau eines Dorfes begonnen hatte, bekam Dar Es Salaam (übrigens arabisch für „Haus des Friedens“) erst durch die deutsche Kolonialverwaltung im ehemaligen Deutsch-Ostafrika Bedeutung. Im Jahr 1891 wurde die Verwaltung und auch Teile der Schutztruppe dorthin verlegt.

Die Missionsbenediktiner von St. Ottilien waren es schließlich, die die erste Kirche der Stadt errichteten – und zwar bereits kurz nach ihrer Gründung in Deutschland im Jahr 1884: Die Kathedrale St. Josef wurde von 1897 bis 1902 im neogotischen Stil gebaut und 1905 geweiht. Bei der Ankunft in Dar Es Salaam wurden den Missionsbenediktinern Wohnungen zugewiesen und der erste kleine Konvent entstand ab 1890. Zuvor errichtete Papst Leo XIII. aus Gebieten der Apostolischen Vikariats Sansibar die Apostolische Präfektur Süd-Sansibar (so hieß Dar Es Salaam bis in das Jahr 1906). Als erster Apostolischer Vikar wurde der Missionsbenediktiner Cassian Spiß ernannt, der 1902 in St. Ottilien zum Bischof geweiht wurde. Zum Erzbistum erhoben wurde Dar Es Salaam im Jahr 1953, bis heute ist St. Joseph die Bischofskirche.

Die Folgen des Versailler Vertrags nach dem Ende des Ersten Weltkriegs betrafen auch die Missionsbenediktiner in Dar Es Salaam. Bereits 1918 mussten sie das erste Haus aufgeben. Später bauten sie ein neues Haus am Hafenbecken, das aber in den 50ern im Zuge der Neunutzung des Hafens weichen musste. Mit der Entschädigung wurde unter anderem ein neues Haus in Dar Es Salaam gebaut.

Heute ist das Gästehaus der Benedictine Fathers Kurasini erste Anlaufstelle für alle, die über Dar Es Salaam nach Tansania kommen. Es gehört organisatorisch zur Abtei Ndanda und hat sowohl Gästezimmer für externe Gäste als auch einen abgetrennten Bereich für die Mönche. Die Kapelle und der Speisesaal vor Ort wurden vom Münsterschwarzacher Künstlerpater Polykarp Uehlein gestaltet, der als Missionar in Ndanda gelebt hat und in ganz Tansania für seine Kirchenkunst bekannt war.