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P. Anselm Grün erhält Ehrendoktorwürde

Feierliche Verleihung an der PUCRS in Brasilien

Die brasilianische Universität Pontifícia Universidade Católica do Rio Grande do Sul (PUCRS) hat P. Anselm Grün die Ehrendoktorwürde verliehen. Bei der Feier am Freitag, 13. September, waren über 1.000 Gäste anwesend, wie P. Anselm erzählt: „Es war eine schöne Feier mit so vielen Menschen, wie noch nie vorher. Später sind sie sogar über eine Stunde angestanden, um sich segnen zu lassen oder mit mir ins Gespräch zu kommen. Das hat mich bewegt.“

Nach der Begrüßung durch den Rektor der Universität, Evilázio Francisco Borges Teixeira, wurde die deutsche und brasilianische Nationalhymne von einem Streichquartett gespielt, das bereits den feierlichen Einzug der Dekane begleitete. Bewegende Momente für P. Anselm. „Grün präsentiert uns ein Werk, das die Barrieren von Sprache und Kulturen überwindet, wie die Millionen verkaufter Exemplare in Dutzenden von Sprachen deutlich zeigen. Seine Bücher zeugen von der Kraft der inneren Reflexion und der Suche nach dem tieferen Sinn des menschlichen Daseins.“, sagte Rektor Evilázio Francisco Borges Teixeira. Im Anschluss folgte die Laudatio durch den Dekan der Fakultät für Geisteswissenschaften, Draiton Gonzaga de Souza, der die Bedeutung der Werke von P. Anselm betonte. Besonders die Spiritualität im Alltag sowie die Suche nach dem Sinn des Lebens seien kennzeichnend.

Die Auszeichnung selbst verliehen Evilázio Teixeira, gemeinsam mit dem Vize-Rektor, Manuir Mentges, und Draiton Gonzaga de Souza, überreicht. Die Ehrung des Benediktinermönchs spiegelt die Anerkennung der PUCRS für seine umfassende intellektuelle Produktion und den positiven Einfluss wider, den seine Werke im Bereich der Spiritualität und der menschlichen Entwicklung haben, wie die Universtität in ihrer Pressemitteilung schreibt. Die Entscheidung, ihm den Titel eines Doktors Honoris Causa zu verleihen, symbolisiere die Übereinstimmung der Werte der Universität mit den Prinzipien von Weisheit, Reflexion und Spiritualität, die er fördert.

Nach der Verleihung hielt P. Anselm einen Vortrag über „Abschiede und Neuaufbrüche“, wobei er einerseits den 200. Jahrestag der Einwanderung Deutscher nach Brasilien thematisierte, andererseits die Corona-Pandemie und das schwere Unwetter, das das Land am 24. Mai dieses Jahres traf. „Der Abschied ist allgegenwärtig. Es ist ein Raum, in dem Emotionen ausgetauscht werden können, ein Energieaustausch. Im Leben müssen wir uns immer verabschieden: von Menschen, von alten Sicherheiten, von Rollen, an die wir uns gewöhnt haben“, erläuterte P. Anselm unter anderem.

Über P. Anselm Grün

P. Anselm Grün wurde am 14. Januar 1945 in Junkershausen geboren und wuchs in Lochham bei München auf. Nach seiner Internatszeit in der Abtei Münsterschwarzach trat er nach dem Abitur ins Kloster ein, studierte Theologie, Philosophie und schließlich Betriebswirtschaftslehre. Von 1977-2013 war P. Anselm Grün als Cellerar verantwortlich für die wirtschaftlichen Angelegenheiten der Abtei Münsterschwarzach. Sein erstes Buch veröffentlichte er 1979 unter dem Titel "Gebet und Selbsterkenntnis" in der Reihe der Münsterschwarzacher Kleinschriften im Vier-Türme.-Verlag. 1991 gründete P. Anselm außerdem das Recollectio-Haus, dessen geistlicher Leiter er bis heute ist.

Mit aktuell mehr als 300 lieferbaren Titeln, über 14 Millionen weltweit verkauften Büchern und Übersetzungen in über 30 Sprachen gilt P. Anselm Grün als der erfolgreichste Autor spiritueller Bücher im deutschsprachigen Raum. P. Anselm lebt bis heute in der Benediktinerabtei Münsterschwarzach.

Alle Fotos von Eduardo Seidl/PUCRS