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Maria – leuchtendes Vorbild unserer Auferstehung

Bericht – Mariengebete, Gottesdienste, Kräuterweihe: So wurde das Hochfest Mariä Himmelfahrt in der Abtei Münsterschwarzach gefeiert.

In zwei Gottesdiensten mit Kräuterweihe ehren Mönche und Gläubige die Gottesmutter an Mariä Himmelfahrt, einem besonderen Festtag. P. Rhabanus Erbacher OSB stellte am Mittwoch im Konventamt die Mariengebete in seiner Predigt in den Vordergrund. Alle seien auf ihre eigene Art Mariengrüße, das bekannteste das „Ave Maria“. Grüße drücken nach den Worten des Benediktiners die Freude darüber aus, dass man sich kenne: „In den Mariengrüßen wird ein gemeinsames Anliegen in einem persönlichen Gruß vereint: In Maria jauchzt alle Welt.“ Im griechischen „χαιρετ“ käme diese Freude besonders zum Ausdruck.

Die Passions- und Auferstehungsgeschichte sei aber ebenfalls durch Grüße geprägt. Judas und die Römer hätten die Grüße im Verrat und Verhöhnung missbraucht, so P. Rhabanus weiter. Die Auferstehung Jesu begann jedoch ebenfalls mit einem Gruß, als er die Frauen sah. Und schon in der Verkündigung an Maria durch den Erzengel Gabriel kommt dem Gruß eine besondere Rolle zu: „Gegrüßet seist du Maria“ – eine Formel, die Christen heute noch beten. Die Grußszene des Tagesvangeliums habe ebenfalls besonderen Einfluss auf die Gebete der Gegenwart. Als Antwort auf den Gruß Elisabeths singt Maria mit einer dichterischen Kraft das Magnificat. Ein Loblied auf den Herrn, das im Stundengebet seinen festen Platz hat.

P. Rhabanus erklärte: „Jeder Gruß an Maria ist gleichzeitig die Bitte um ihren Segen.“ Im Lied „Segne du Maria“ würden diese Bitten konkretisiert – von „Segne mich dein Kind“ bis hin zu „Segne Du Maria, unsre letzte Stund!“ Die letze Stunde auf Erden sei aber gleichzeitig der Beginn der ersten Stunde im neuen Leben. „Das ist das Geheimnis von Mariä Himmelfahrt. Und damit können wir einen besonderen Gruß formulieren: Du leuchtendes Vorbild unserer Auferstehung!“

Am Ende des Gottesdienstes wurden Kräuter geweiht. Alle Gläubigen lud Abt Michael ein, sich nach dem Gottesdienst die geweihten Kräuter, die aus der Klostergärtnerei kommen, mitzunehmen. Einen Teil der Sträuße hatten afghanische Flüchtlinge, die in der Abtei Münsterschwarzach leben, am Vortag gebunden. Über drei Stunden sind sie damit beschäftigt gewesen. Persönlich verteilten die Flüchtlinge die Kräuterbüschel an die Gläubigen. Die Spenden für die Kräuter gehen in die Missionsarbeit der Abtei Münsterschwarzach.

Hintergrund Mariä Himmelfahrt

An Mariä Himmelfahrt feiert die katholische Kirche die leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel. Das wurde 1950 durch Papst Pius XII. zum Dogma erklärt, das Fest selbst ist bereits seit dem 7. Jahrhundert bekannt. Traditionell werden an diesem Tag Kräutersträuße geweiht, die meist im „Herrgottswinkel“ aufgehängt werden. Sie versprechen nicht nur Schutz, sondern bringen auch Segen über jedes Haus. Seinen Ursprung hat dieser Brauch in der Grabesöffnung Mariens, bei der laut Legende statt des Leichnams Rosen, Lilien und die Lieblingskräuter der Gottesmutter gefunden wurden. Vom 15. August bis zum 15. September gibt es einige Marienfeste, deshalb wird diese Zeit auch der „Frauendreißiger“ genannt.