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Maria als Vorbild für das Spannungsfeld des Lebens

Mönche feiern traditionelle Maiandacht mit vielen Gästen.

Den Beginn des Marienmonats Mai haben die Mönche der Abtei Münsterschwarzach wieder traditionell mit der Maiandacht im Klosterpark begangen. Viele Besucherinnen und Besucher kamen auf dem Kirchplatz zusammen, von wo aus die Prozession unter Marienrufen in den Klosterpark begann. Musikalisch unterstützt wurde die Andacht von den Bläsern des Musikvereins Sommerach.

Br. Pascal Herold nahm in seiner Betrachtung Bezug auf das Evangelium, in dem Jesus von seinen Eltern nach drei Tagen Suche im Tempel wiedergefunden wurde. Während Maria von tiefen Angstgefühlen überwältigt gewesen sein muss, habe Jesus mit Unverständnis reagiert. "Haben die Eltern in den zwölf Jahren nichts mitbekommen wovon er gesprochen hat, wie wichtig Jerusalem für ihn geworden ist?" Im Tempel müsse er sich im richtigen Umfeld, in seinem Zuhause gefühlt haben. Spannung muss in der Luft gelegen haben, die sich schließlich bei den Eltern entlädt: "Kind, wie konntest du uns das antun!" Doch er habe sich verwundert gezeigt über diese Angst und Sorge.

Alles, was geschehen war, soll Maria in ihrem Herzen aufbewahrt haben. Der Schreck über den Verlust, der Schreck darüber, wo sie in gefunden haben und schließlich auch der Schreck einer Ahnung von einem Kind, das zu Höherem berufen zu sein scheine, führte Br. Pascal weiter aus. Dieses Spannungsfeld präge das gesamte Leben Mariens - vom Tempel über den Kalvarienberg bis hin zum Pfingstsaal.

"Wir heutige Menschen leben in der gleichen Spannung von Hoffnung und Zuversicht, in der jeden Tag neues Leben sich präsentiert und seinen Lauf nimmt und den Erfahrungen von schier unlösbaren Problemen des Alltags, die die Zuversicht wieder dämpfen", so Br. Pascal. Dabei gelte es, sich an den Glaubensweg Mariens zu erinnern und ebenfalls alles im Herzen zu bewahren - gerade mit Hinblick auf den Pfingstsaal im Glauben, dass der Geist uns beistehe.

Zuletzt ging Br. Pascal auf die Marienkapelle im Klosterpark ein, die von P. Alwin Schmid gestaltet wurde. Anlässlich des Marianischen Jahres 1953, das Papst Pius XII. im Herbst 1953 aufgrund des Jubiläums des Dogmas der Unbefleckten Empfängnis ausrief, gab der damalige Abt Burkard Utz die Kapelle in Auftrag. Weiter sollte sie ein Dank an die Muttergottes für die Heimkehr der Mönche aus dem 2. Weltkrieg sowie die der Korea-Missionare sein. Geweiht wurde die Kapelle im Oktober 1954. 

Am Ende der Andacht waren die Mönche und Gäste noch eingeladen, Kerzen und persönliche Gebete vor Maria zu bringen.