Mönche sprechen über ihre Mission
Als Missionsbenediktiner von St. Ottilien sind Mönche der Abtei Münsterschwarzach eigentlich qua nomen missionarisch tätig. Aber was bedeutet das heute für jeden einzelnen?
Abt Michael Reepen OSB
Mission bedeutet für mich
Weite des Herzens
Freude an der ganzen Schöpfung
Liebe zu allen Menschen
Bedingungslose Annahme
Barmherzigkeit
Demut
So wie Jesus!
P. Fidelis Ruppert OSB
Mission bedeutet für mich auch heute noch die innere und äußere Dynamik, die mich vor sechzig Jahren ins Kloster Münsterschwarzach trieb.
Heute ist mir Mission eine Art inneres Drängen und ein Auftrag, Einsichten und Erfahrungen weiterzugeben, die mir im Laufe meines langen Lebens geschenkt wurden und mich bereichert haben: Erfahrungen mit der Bibel, mit der Liturgie, mit unseren geistlichen Traditionen, in brüderlicher Gemeinschaft mit allen Höhen und Tiefen.
Zu dieser Mission gehört auch der Mut, aus sich selber, aus der geographischen und kulturellen Heimat hinauszugehen und sich mit Fremden, mit Ganz-Anderen zu konfrontieren. Ich habe viel "von denen da draußen" gelernt, auch für meinen Glaubensweg.
Diese Art Mission scheint mir im heutigen Chaos unserer Kirche und unserer Welt wichtiger zu sein als vor sechzig Jahren. Deshalb bedeutet für mich "missionarisch sein": die Kirche und die Welt noch lange nicht abgeschrieben zu haben.
P. Anselm Grün OSB
Mission ist für mich, die befreiende und heilende Botschaft Jesu Christi den Menschen in der ganzen Welt zu verkünden. Für mich spricht die Botschaft Jesu die Sehnsucht aller Menschen an. Daher ist es wichtig, dass wir zuerst auf die Menschen in den verschiedenen Kulturen und Religionen und ihre Sehnsüchte hören.
Dann können wir auch eine Sprache finden, die diese Menschen berührt und sie neugierig macht auf die Botschaft Jesu und auf den christlichen Glauben.
Aber Mission ist ein Angebot. Wir können niemandem den christlichen Glauben aufzwingen. Wir können nur für die Botschaft Jesu werben.
Br. Remigius Ziemba OSB
Mission bedeutet für mich, den christlichen Glauben zu leben und den kostbaren Schatz des Evangeliums mit anderen Menschen zu teilen.
Zurzeit lebe ich seit vier Monaten auf den Philippinen und werde voraussichtlich ca. 2 Jahre im Land verbringen. Was mich hier sehr positiv überrascht hat, ist, dass sehr viele Filipinos - sowohl junge auch als alte Menschen - ihren christlichen Glauben offen leben. Viel anders als in Deutschland/Europa.
Für viele Filipinos ist Jesus Christus das Zentrum ihres Lebens, und das bedeutet für mich Mission: Jesus Christus in die Mitte meines Lebens stellen und den Glauben mit meinen Mitmenschen gemeinsam leben.
P. Jesaja Langenbacher OSB
Mission bedeutet für mich, gesendet zu sein zu den Menschen von heute - mit der frohen Botschaft, dass die Liebe und der Frieden das Wichtigste im Leben sind. Im Kontext der Schule unterstütze ich die SchülerInnen, KollegInnen, Eltern und alle am Schulleben Beteiligten "bestmöglich", dass es allen gut geht.
Und dass viele eine kleine Ahnung davon bekommen können, dass es "etwas Größeres gibt", das wir "Gott" nennen, das uns hält, nährt und führt. Das Ziel wäre, immer mehr auf das eigene Herz und auf das "größere Herz Gottes" zu hören und letztlich ganz zu den göttlichen Menschen zu werden, als die uns Gott gedacht hat.
Wir sind berufen und eingeladen, dass "Leben in Fülle" in jeder positiven Form zu erfahren und auszudrücken, an dem Ort an den uns Gott hingestellt hat.
P. Anastasius Reiser OSB
Mission ist für mich, dass wir mit Menschen in Beziehung treten. In der Sprachlosigkeit dieser Zeit schenken wir den Menschen eine Sprache, damit auch sie ausdrücken können, was sie empfinden und Antwort geben können auf die Fragen der Zeit!
Denn der ganze Mensch soll von der Botschaft Gottes berührt werden, in Kontakt mit Gott gebracht werden! Dann können wir in Resonanz mit Gott und den Menschen treten!