Jubilare am Kirchweihsonntag 2023
70, 65, 50, 60 und 40 Jahre Profess- und Priesterjubiläen
Acht Patres und Brüder haben in einem feierlichen Pontifikalgottesdienst am Kirchweihsonntag ihre besonderen Jubiläen gefeiert. Vor Abt und Gemeinschaft erneuerten sie ihre Professversprechen, die sie vor Jahrzehnten zum ersten Mal abgelegt hatten. In seiner Begrüßung nahm Abt Michael Bezug auf den 85. Weihetag der heutigen Abteikirche, die bereits der 4. Kirchenbau an dieser Stelle sei. "Das kann uns Trost und Hoffnung geben, wenn immer wieder vieles zerstört wird. Gott hat immer wieder neue Möglichkeiten für seine Kirche und wir sind heute die lebendigen Steine, mit denen er die Kirche der Zukunft bauen möchte." Lebendige Steine seien auch die Jubilare, die an diesem Tag gefeiert würden. Auch zwei verstorbene Jubilare würdigte Abt Michael, P. Athanasius Meixner, der in diesem Jahr verstarb und Br. Ewald Müller, mit dem er selbst vor 40 Jahren die Profess ablegte.
Die Festpredigt hielt einer der Jubilare, P. Meinrad Dufner OSB. Er thematisierte die Himmelsleiter, die anlässlich des 1.200-Jahr Jubiläums schon einmal in der Abteikirche hing und zum heutigen Tag wieder den Altarräum schmückte. Die Kunstinstallation aus Rettungsdecken zeige an den Sprossen außerdem Fußabdrücke lebender und verstorbener Mitbrüder. Die Himmelsleiter sei aber nicht von den Mönchen, sondern von oben gebaut. Ein Zeichen der Hoffnung.
Auch die Kirche habe vieles erlebt, von Kriegsverdunkelungen bis zu hoffnungsvollen Aufbaujahren. "Im Chorraum erzählen die vordersten Bodenfliesen durch ihre Aushöhlungen von der täglichen Gebetsprozession dieser Mönchsgemeinde. Diese Kirche ist der Gebetsraum und der Konvent ist uns Jubilaren wie dieser Gebetsraum zur Himmelsleiter geworden." Hier in der Kirche sei es auch gewesen, dass er selbst kurz vor seinem Eintritt das fassbar Unfassbare gespürt habe, verdichtet in dem Satz "Ich bin unendlich geliebt".
Und die Größe der Abteikirche sei für ihn selbst zum wesentlichen Bild und Auftrag von Kirche als Gemeinschaft geworden: "Kirche ist weit. Es muss Platz geben für Verschiedenes, ein Raum, in dem einem nicht die Decke auf den Kopf fällt!" Diese Weite sei aus Kernaussage der Benediktsregel und Stallgeruch seiner Mönchsgemeinschaft.
Im Anschluss an den Gottesdienst waren die Familien und Gäste der Jubilare noch zu einer kleinen Feier und einer Begegnung auf dem Kirchplatz eingeladen.
Br. Chrysostomos Kaiser (70 Jahre Profess)
Geboren wurde Br. Chrysostomos am 25. Feburar1934 in Hassenbach/Bad Kissingen. In der Abtei Münster-schwarzach lernte er den Fleischerberuf und trat 1951 ins Kloster ein. 1953 Zeitliche Profess und 1956 Ewige Profess. 1961 mit bestem Ergebnis Meisterprüfung als Fleischer in Augsburg. Von 1958 bis 1975 war er Leiter der Klostermetzgerei. Er hat unzählige Lehrlinge aus-gebildet und war in der Metzger-Innung und Berufsschule sehr aktiv tätig. Bruder Chrysostomus hat die Mitbrüder, Gäste und Schüler des Klosters mit seinen vorzüglichen Wurst- und Fleischwaren bestens versorgt.
Anschließend half er in der Missionsprokura, im Egbert-Gymnasium und in St. Benedikt Würzburg als gewissenhafter Sekretär mit. Viele Jahre stand er auch den Mitbrüdern als zuverlässiger und immer hilfsbereiter „Taxifahrer“ für die Arztbesuche zur Verfügung.
Br. Benno Gräßer (65 Jahre Profess)
Br. Benno wurde am 12. November 1933 in Greiz/Thüringen geboren. Er ist gelernter Dachdecker und trat 1956 ins Kloster ein, wo er eine Ausbildung zum Metzger und Koch absolvierte. Seine zeitliche Profess legte er am 16. September 1958 ab. Bruder Benno war in Münsterschwarzach und im Kloster-gut Kaltenhof bei Schweinfurt sowie im Marienhof in Krandorf/Oberpfalz vielseitig eingesetzt: als Hausmeister, Maurer, Metzger, Koch, Landwirt, Bäcker, Nachtwächter, Zimmermann und Dachdecker.
Sein großes Hobby ist die Dichtkunst. Er hat im Laufe des Lebens 3000 Gedichte verfasst. Viele sind in Zeitungen erschienen und im Jahre 2007 erschien in unserem Vier-Türme-Verlag ein Gedichtband mit seinen schönsten Werken.
Br. Andreas Kurzendorfer (65 Jahre Profess)
Geboren wurde Br. Andreas am 12. Dezember 1939 in Bräunertshof/Neumarkt i. d. Opf. Er absolvierte eine Zimmererlehre in der Abtei Münsterschwarzach und trat 1957 ins Kloster ein. Am 16. September 1958 legte er seine Zeitliche Profess, 1965 seine Feierliche Profess ab. Im Kloster folgte dann eine Ausbildung zum Melker und Besamungstechniker. Er war Leiter des Kuhstalles in der Abtei.
Nach seiner Meisterprüfung als Maurer und Bautechniker war er von 1969 bis 1979 im Baubüro der Abtei tätig. Ab 1979 war er Missionar in der Abtei Ndanda und arbeitete dort als Bauplaner, Architekt sowie Bauleiter und den umliegenden Diözesen in Tansania. Im Jahre 2020 kehrte er dann aus gesundheitlichen Gründen in die Abtei Münsterschwarzach zurück.
P. Hugo Heusinger (65 Jahre Profess)
Der Jubilar wurde am 31. Dezember 1937 in Seubrigshausen/Bad Kissingen geboren. Er trat 1957 in die Abtei Münsterschwarzach ein und legte am 16. September 1958 seine Zeitliche Profess ab, die Feierliche Profess war im Jahr 1961. Er studierte Philosophie in St. Ottilien, Theologie an der Universität Würzburg. Am 5. Juli 1964 wurde er zum Priester geweiht. Von 1964 bis 1967 war er Präfekt im Internat St. Maurus in Münsterschwarzach.
Am 3. September 1967 war seine Missionsaussendung nach Tansania in die Abtei Ndanda. Pater Hugo war ein leidenschaftlicher Seelsorger, ein Hobby von ihm war das Reparieren von Uhren und Radios. 2020 kehrte er in die Abtei Münsterschwarzach zurück.
P. Peda Pavel (60 Jahre Mission) - lebt und feiert in Ndanda
Geboren wurde er am 7. Juni 1935 im Kreis Budweis, aufgewachsen ist er in Hammelburg. Er besuchte die Kloster-Gymnasien und Internate in St. Ludwig und Würzburg. Nach dem Abitur 1954 trat er in die Abtei Münsterschwarzach ein. 1960 wurde er zu Priester geweiht. Es folgte ein Studium in England und Abschluss mit Lehrer-Diplom. 1963 wurde P. Peda in die Abtei Ndanda/Tansania ausgesandt. Pater Beda war mit Leib und Seele Lehrer für Mathematik, Physik und Biologie in Kigonsera, Likonde, Namupa und Soni. Von 1985 bis 1998 Hausoberer in Kurasini.
Ab 1999 wirkte er Pfarrer in der Pfarrei Kilimahewa bei Dar es Salaam. Seinen Lebensabend verbringt er nun in der Abtei Ndanda.
P. Meinrad Dufner (50 Jahre Priester)
P. Meinrad wurde am 21. März 1946 in Elzach geboten. 1966 trat er ins Kloster ein und legte am 22. Juli 1967 seine Zeitliche Profess ab, die Feierliche Profess im Jahr 1972. Im Jahr 1973 wurde er zum Priester geweiht. Von 1973 bis 1978 war er Präfekt im Seminar St. Maurus und Lehrer am Egbert-Gymnasium, von 1978 bis 1982 Regens in St. Benedikt, Würzburg. Von 1982 bis 1994 war er Novizenmeister und Magister der zeitlichen Professen.
Seit 1990 arbeitet er im Recollectio-Haus und im Fair-Handel mit. Von 1999 bis 2002 war er zudem Leiter des Klosters St. Benedikt in Würzburg. Seit vielen Jahren ist Pater Meinrad künstlerisch tätig, gibt Exerzitienkurse im Gästehaus und ist für viele Menschen geistlicher Begleiter.
P. Dieter Held (50 Jahre Priester)
Geboren wurde er am 17.November 1935 in Hamburg. Nach einer kaufmännische Ausbildung arbeitete er in England und Dänemark für das Weingut Pieroth. Er studierte am Spätberufenen-Seminar Ketteler-Kolleg in Mainz. Nach dem Abitur im Jahr trat er 1967 in die Abtei Münsterschwarzach ein. Es folgten 1968 die Zeitliche Profess und 1972 Feierliche Profess. Am 22. Juli 1973 wurde er zum Priester geweiht.
1974 erfolgte die Missionsaussendung in die Abtei Peramiho/Tansania. Dort arbeitete er als Pfarrer und Religionslehrer am „Vocational Training Centre Peramiho“ (= Handwerkerschule) und an der Girls Secondary School Peramiho. 2022 kehrte er nach Münsterschwarzach zurück.
Abt Michael Reepen (40 Jahre Profess)
Abt Michael wurde am 24. Juni 1959 in Freiburg/Breisgau geboren. Er war Schüler am Aufbaugymnasium Heimschule Lender in Sasbach. Nach seinem Abitur 1979 studierte er von 1981 bis 1982 Theologie an der Universität Freiburg, bis er in die Abtei Münsterschwarzach eintrat. Am 17. September 1983 legte er seine Zeitliche Profess ab. Im Anschluss setzte er bis 1986 sein Studium der Theologie in Würzburg fort und legte 1987 seine Feierliche Profess ab. Im gleichen Jahr wurde er am 11. Juli zum Priester geweiht.
Im Anschluss war er Präfekt und Erzieher im Lehrlingsseminar St. Plazidus. Von 1989 bis 1991 lebte er als Missionar in der Abtei Ndanda/Tansania. Nach seiner Rückkehr war er Rektor im Lehrlingsheim St. Plazidus und Schulseelsorger am Egbert-Gymnasium. Von 1997 bis 2006 hatte er das Amt des Novizenmeisters inne. Am 20. Mai 2006 wurde er zum Abt von Münsterschwarzach gewählt. Abt Michael ist auch erster Assistenzabt der Kongregation von St. Ottilien.