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Grandioser Weltmissionssonntag 2024

Gastland Togo sorgt für Besucherrekord.

Jedes Jahr zieht der Weltmissionssonntag viele Besucherinnen und Besucher in die Abtei Münsterschwarzach. Doch dass das diesjährige Klosterfest den Rekord von schätzungsweise 2.500 Gästen vom vergangenen Jahr noch einmal übersteigen würde, damit hatte niemand gerechnet. Bereits die volle Abteikirche zeigte, wie groß das Interesse am Gastland Togo ist. Die togolesische Trommelgruppe Tahougan sorgte schon zum Einzug der Mönche und Zelebrant Abt Romain Botta aus dem Partnerkloster Agbang für eine phänomenale Stimmung, die den ganzen Tag nicht nachlassen sollte.

Abt Michael Reepen begrüßte die Gäste und betonte, dass sich die weltweite Verbundenheit auch im Livestream ausdrücken würde. Weiter verglich er das Leben der Mönche mit einer Spirale, die sowohl nach innen als auch nach außen in die weite Welt wirken würde. „Es ist wunderbar, welches Netz von missionsbenediktinischen Klöstern über die ganze Welt gespannt ist.“ In seiner Predigt thematisierte Abt Romain Jesus als Mittelpunkt der Feier an diesem Sonntag. Er sei Grundlage und Fundament aller Missionen: „Die Mission Jesu bestand nicht nur darin, uns das Wort Gottes zu verkünden, sondern auch und vor allem darin, uns die Liebe und Barmherzigkeit Gottes auf konkrete und greifbare Weise zu zeigen.“ Weiter führte er am Beispiel seiner Heimatabtei in Agbang/Togo aus, wie seine Gemeinschaft in der Mission Jesu leben würde. Das am 6. August 1985 gegründete Kloster liegt in einer ländlichen Gegend mit sehr rudimentärer Infrastruktur.

Seit der Gründung, so Abt Romain, habe sich das Kloster immer wieder die Frage gestellt: „Was hätte Jesus getan, und wozu schickt er uns, in dieser Umgebung zu tun? Diese Frage treibt uns an und richtet unseren Blick auf die notwendigsten Bedürfnisse und verpflichtet das Kloster durch Projekte mit sozialem Charakter entschieden zum Leben der Einzelnen und der Gesellschaft.“ Drei Kernfelder seien es, in denen die Gemeinschaft heute diesem Auftrag nachkomme. Mit der St. Albert Schule schaffe sie die Möglichkeit zur Bildung, gerade für ärmere Kinder, denn das Armutsniveau sei in dieser Gegend sehr hoch. Als zweites sei Trockenheit und der Zugang zu Trinkwasser ein Problem, dem die Abtei mit Brunnenprojekten entgegentrete. Ein dritter Bereich sei natürlich die Gesundheitsversorgung, die quasi nicht vorhanden ist. „Da der Bedarf immer größer wird, träumt und plant das Kloster den Bau eines Gesundheitszentrums.“

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Ein Fest der Begegnung

Über das Land und die Projekte der Benediktiner in Togo konnten sich die Besucherinnen und Besucher im Anschluss an den Gottesdienst bei der Begegnung in der großen Halle informieren. Die Klosterküche, Klosterbäckerei und Klostermetzgerei hatten erst zum Mittagessen und später zur Kaffeezeit wieder für die beste Verpflegung gesorgt und Sr. Doris Engelhard durfte mit ihrem Mallersdorfer Klosterbier natürlich auch nicht fehlen. Schon beim Mittagessen zeigte sich, dass in diesem Jahr noch größerer Andrang war als 2023. Etwa 2.700 Besucherinnen und Besucher kamen über den Tag verteilt. Für sie war auf dem ganzen Abteigelände ein umfangreiches Programm geboten. Klostermanufaktur, Klostermetzgerei, Fair-Handel und Vier-Türme-Verlag luden gemeinsam mit der Imkergruppe des Egbert-Gymnasiums zum Markt der Klosterbetriebe. Zugunsten der Mission wurde auch gespendeter Schmuck verkauft und die Kinderschmink-Station war den ganzen Tag voll besetzt.

Der Herbst-Markt im Fair-Handel hatte zwar schon am Samstag viele angelockt, aber am Sonntag war zeitweise im Innenbereich kein Durchkommen mehr. Und auch an den Ständen der Lieferanten im Hof bildeten sich Menschentrauben, die etwas über die Herkunft der Produkte erfahren wollten und sie auch direkt kaufen konnten. Auch die Klosterbuchhandlung „Buch und Kunst im Klosterhof“ war gut besucht. Aus der Kloster-Landwirtschaft schleppten viele Gäste große Kartoffelsäcke nach Hause, die dort verkauft wurden. Im Vier-Türme-Verlag begeisterte Br. Ansgar Stüfe mit seiner Lesung und Erzählungen von afrikanischen Märchen, P. Zacharias Heyes präsentierte sein neues Buch „Aufbrechen“ zu seiner Weihnachtskrippe (eine Holzarbeit mit Kettensäge), die ebenfalls ausgestellt war. Wie jedes Jahr beliebt war die Führung von P. Christoph Gerhard durch den regenerativen Energiepark des Klosters.

Besonders umfangreich und ebenso beliebt war das diesjährige Kinderprogramm: Br. Thomas Morus Bertram lud zur Kaninchenkunde mit Streichelzoo, die Voltigiergruppe in die Reithalle, die Klosterfeuerwehr zu Wasser-Wettkämpfen, Spiele und Popcorn gab es bei der kja Würzburg und Clown Muck verteilte Luftballontiere.

Beim abschließenden Gesprächsforum mit Abt Romain konnte bei Kaffee und Kuchen noch mehr über das Land und vor allem die Arbeit des Klosters erfahren werden. Togo sei ein Land mit großer Armut und Arbeitslosigkeit, erzählte der Abt. Er sehe es als die Aufgabe der Abtei Agbang, dafür zu sorgen, dass es den Menschen besser gehe. Die Themenfelder, die er in der Predigt aufgeführt hatte, seien ihm daher ein Herzensanliegen. Die Spenden des Weltmissionssonntags gehen in die Arbeit der Missionsprokura und helfen direkt vor Ort in Togo. Der Tag endete mit der Vesper am frühen Abend. Ein Weltmissionssonntag, der jegliche Erwartungen übertroffen hat.