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Gottesdienste in der Kar- und Osterwoche 2023

Die Mönche der Abtei Münsterschwarzach laden in der Kar- und Osterwoche zur Mitfeier der Liturgie ein.

In diesen Tagen, den entscheidenden Ereignissen unseres Glaubens, wollen wir vom Geheimnis der Hingabe und Todes Jesu am Kreuz uns innerlich neu berühren lassen, um zusammen mit IHM an Ostern Zeuge SEINER Auferstehung zu sein. Mit dem Palmsonntag beginnt die Karwoche, die von besonderen liturgischen Feiern am Gründonnerstag, Karfreitag und in der Osternacht geprägt ist. Jeweils 20 Minuten vor Beginn der Gottesdienste (außer Palmsonntag) findet eine Einführung in die Liturgie in der Abteikirche statt. Alle besonderen Gottesdienste und Trauermetten sind öffentlich und werden zudem im Livestream übertragen.

Am Palmsonntag, 02. April, beginnt das Konventamt um 9 Uhr mit der Palmprozession. So wird Jesu Einzug nach Jerusalem gedacht. Die Eucharistiefeier um 10.30 Uhr entfällt an diesem Tag.

Mit dem Gründonnerstag, 06. April, beginnen die drei heiligen Tage, das sogenannte „Triduum Sacrum“. Jeweils am Morgen singen die Mönche das Stundengebet als Klagegesang und Trauermetten um 6 Uhr. Sie singen die Psalmen, die gerade in diesen heiligen Tagen der Karwoche den Bezug zu Jesu Leben in Leiden, Sterben und seinem Tod finden. Zwischen den einzelnen Psalmen werden Lesungen zu der gleichen Thematik gehört. Herzliche Einladung auch hier zur Mitfier.

Der Gründonnerstag ist in der katholischen Kirche der Auftakt für die „längste Messe“. Die Gottesdienste von Gründonnerstag bis zur Osternacht gelten als ein einziger, da der Schlusssegen am Gründonnerstag entfällt, am Karfreitag kein Segen gespendet und in der Osternacht nicht mit dem Kreuzzeichen, sondern mit der Lichtfeier begonnen wird.

Am Gründonnerstagabend, 06. April, wird das Abendmahlsamt um 19 Uhr in der Abteikirche gefeiert. In diesem besonderen Gottesdienst mit Fußwaschung können die Mitfeiernden in Gedenken an das Letze Abendmahl Jesu die Kommunion unter beiderlei Gestalten empfangen. An den Gottesdienst schließt sich die Komplet an. Das Allerheiligste wird anschließend in die Krypta überführt, wo die ganze Nacht die Möglichkeit zur persönlichen Anbetung besteht.

Um 15 Uhr, der Todesstunde Jesu, beginnt am Karfreitag, 07. April, die Liturgiefeier. Mit dem Singen der Passionsgeschichte wird an Jesu Leidensweg und den Tod am Kreuz gedacht. Im Rahmen dieser Liturgie wird sein heiliges Kreuz verehrt. „Das ist mein Leib – hingegeben für euch!“ In diesem Vermächtnis wird die heilige Kommunion nach der Kreuzverehrung gespendet.

Die Auferstehungsfeier am Karsamstag, 08. April, beginnt um 22.45 Uhr. Der Sieg über den Tod und die Auferstehung Jesu werden in der Osternacht gefeiert.

Am Ostersonntag, 09. April, wird in der Krypta um 7.30 Uhr eine heilige Messe in der Krypta gefeiert. In der Abteikirche feiert Abt Michael mit der Klostergemeinschaft und allen Gläubigen um 9.30 Uhr ein Pontifikalamt und um 17.45 eine Lateinische Pontifikalvesper. Der Gottesdienst um 10.30 Uhr entfällt.

Am Ostermontag, 10. April, sind Messfeiern um 7.30 Uhr (Krypta) sowie das Konventamt um 9 Uhr. Um 17.45 wird die Deutsche Ostervesper gebetet.

Von Mittwochabend bis Ostersonntag finden die Jugendkurse von „Junges Münsterschwarzach“ (bis 30 Jahre) und „Erwachsen auf Kurs“ statt. Eine Anmeldung ist noch kurzfristig möglich (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.).

Gründonnerstag

Der Übergang in die Kartage, in die bedrückende Stimmung, wird mit dem Gloria am Gründonnerstag markiert. Währenddessen läuten alle Glocken, die Orgel spielt besonders festlich, der Altardienst läutet die kleinen Handschellen. Danach kippt die Stimmung in die Tristesse der Kartage. Kein Geläut, keine Orgel. Es heißt, dass in dieser Zeit die Glocken nach Rom fliegen. Der Gottesdienst selbst stellt die Feier des Letzten Abendmahls und die Fußwaschung in den Mittelpunkt. Nach der Predigt wird in Bischofs- und Abteikirchen diese Fußwaschung durch den Bischof oder Abt vollzogen. Damit wird der Dienstcharakter dieses Amtes symbolisiert.

Auch in der Eucharistiefeier an diesem Tag geht es besonders an das Andenken an Jesu Letztes Abendmahl. Bei den Einsetzungsworten der Wandlung sagt der Priester „Denn in der Nacht da er verraten wurde – das ist heute – nahm er das Brot …“, die Kommunion wird in beiderlei Gestalt gereicht. Danach wird die Kirche „leergeräumt“: Der Tabernakel mit dem Allerheiligsten, der Altar, die Weihwasserbecken. Die Leere in den Herzen der Jünger und die Angst nach Jesu Verrat im Garten Getsemani wird so symbolisiert. Die Gläubigen sind eingeladen, vor dem Allerheiligsten Nachtwache zu halten („Bleibet bei mir und wachet mit mir“).

Karfreitag

Die Karfreitagsliturgie beginnt überall auf der ganzen Welt um die gleiche Uhrzeit: 15 Uhr, die Todesstunde Jesu. Die Priester tragen an diesem Tag die liturgische Farbe Rot, die das Blut Jesu symbolisiert. Nach den Schriftlesungen wird die Johannespassion mit unterschiedlichen Sprechern gelesen. Die Gemeinde kniet sich bei der Stelle, als Jesus seinen Geist aushaucht, zu einer kurzen Stille hin. Danach folgen die großen Fürbitten, bei der sich die Gemeinde nach dem Ruf „Beuget die Knie“ hinkniet und auf „Erhebet euch“ wieder aufsteht.

In dieser Liturgie wird auch das Kreuz enthüllt, das seit dem 5. Fastensonntag mit einem violetten Tuch verdeckt wurde. An drei Stationen im Mittelgang geschieht das mit den Worten des Priesters „Seht das Kreuz, an dem der Herr gehangen, das Heil der Welt“. Die Gemeinde antwortet: „Kommt lasset uns anbeten“. Nach diesem Einzug legt sich der liturgische Dienst in Postratio-Haltung auf den Boden, um es zu verehren. In der Abtei Münsterschwarzach folgt die Kreuzverehrung durch den Mönchskonvent und die Gemeinde.

Am Karfreitag gibt es keine Eucharistiefeier. Die Kommunion wird aus der Krypta geholt. Die Gläubigen sollen darin eine innerliche Vereinigung mit dem sterbenden Christus sehen. Die Liturgie endet mit einem Segensgebet ohne Kreuzzeichen, die Gemeinde geht still nach Hause. Sie steht für das Zerstreuen und Verstecken der Jünger nach Jesu Tod.

Osternacht

Die Osternacht beginnt am Osterfeuer, wo die Osterkerze entzündet wird. Diese wird in die dunkle Kirche getragen und mit dem dreimaligen „Lumen Christi“-Ruf das Licht an die Gemeinde, die mit „Deo gratias“ antwortet, verteilt. Es folgt das Exsultet, das feierliche Osterlob. Es werden – bei Kerzenlicht – Schriftlesungen aus dem Alten Testament vorgelesen, mindestens drei von sieben vorgeschriebenen sollen dabei gehört werden. Die elektrische Beleuchtung wird erst zum anschließenden Gloria angemacht, auch die Orgel und die Glocken ertönen dann wieder: Christus ist auferstanden. Vor dem Evangelium erklingt zum ersten Mal seit Aschermittwoch wieder der „Halleluja“-Ruf.

An die Predigt schließt sich die Tauffeier an, bei der das Taufwasser gesegnet wird. In den Bischofskirchen finden traditionell an diesem Tag die Erwachsenentaufen statt. Die bereits Getauften erneuern ihr Taufversprechen und werden mit dem Wasser besprengt. Deshalb entfällt das Glaubensbekenntnis vor den Fürbitten. Bei der anschließenden Eucharistiefeier empfangen die Neugetauften auch direkt ihre Erstkommunion. Traditionell werden in der Osternacht die Speisen gesegnet, die die Gläubigen mitbringen. Mit dem Schlusssegen endet die längste Messe des Kirchenjahres und die Osterzeit beginnt.