Goldener Schlüssel der Abtei für Prof. Dr. Johannes Mahr
Höchste Ehrung für ehemaligen Deutschlehrer
Für die siebenbändige Biografie über die Abtei Münsterschwarzach im 20. Jahrhundert ist Prof. Dr. Johannes Mahr mit dem goldenen Schlüssel von Abt Michael Reepen OSB ausgezeichnet worden. Bei einer internen Feier im Mönchskonvent mit Abtpräses Jeremias Schröder OSB als Ehrengast wurde die gesamte Reihe von „Schwarz aber schön“ und die Arbeit Mahrs am Hochfest Maria Empfängnis gewürdigt. Eigentlich war die Veranstaltung als BuchBesuch geplant gewesen, der nun auf einen späteren Zeitpunkt mit niedrigeren Corona-Zahlen verschoben wurde.
Abt Michael zeichnete in seiner Ansprache den Lebensweg Mahrs auf, der seit Kindheitstagen eng mit der Abtei Münsterschwarzach verbunden war. Als ehemaliger Schüler und späterer Novize sowie Mönch mit zeitlicher Profess kenne er auch die Innenperspektive. Vor den ewigen Gelübden verließ er das Kloster zwar als Mönch, kehrte aber später als Lehrer am Egbert-Gymnasium zurück. Nach seiner Pensionierung widmete er sich dem Schreiben. Zuerst entstanden drei Bücher über die Ostasienmission, die den Titel „Aufgehobene Häuser“ tragen.
Mit diesem Wissen, so Abt Michael weiter, sei er dann weiter in die Geschichte der Abtei Münsterschwarzach eingestiegen. „Wahrscheinlich kennt niemand die Zusammenhänge und Hintergründe so, wie du. Wie oft bist du zu mir gekommen und hast gesagt ‚Heute Nacht, da bin ich wieder auf etwas gestoßen, das die Geschichte noch einmal anders aussehen lässt‘?“, sagte der Abt. „Und dann schreibst du, so nenne ich es immer, in einer subjektiven Objektivität, wie kein anderer es könnte.“ Neben den Archiven konnte Mahr außerdem noch mit Zeitzeugen aus dem Mönchskonvent sprechen. Besonders freue es den Abt, dass auch andere Klöster mit Interesse die Geschichte der Abtei lesen würden. Nach seiner Würdigung dieses einzigartigen Werks überreichte er Mahr mit dem goldenen Schlüssel, eine Replik des historischen Schlüssels aus der Merowingerzeit, die höchste Auszeichnung der Abtei Münsterschwarzach – eine Überraschung für Mahr.
Stellvertretend für die gesamte Kongregation der Missionsbenediktiner von St. Ottilien bedankte sich Abtpräses Jeremias bei Mahr für seine außergewöhnliche Arbeit. Oft sei angemerkt worden, dass er ja studierter Germanist sei und kein Historiker. Doch genau das mache die Buchreihe aus, die im Münsterschwarzacher Vier-Türme-Verlag herausgegeben wurde. „Du erzählst Geschichten und keine historischen Abhandlungen. Genau das brauchen wir. Und, was viel interessanter ist, du verweist auch auf das, was nicht aufgeschrieben ist“, sagte der Abtpräses. Er freue sich bereits auf die nun entstehenden Bücher über die Beziehungen in der Afrikamission seit 1887. Dr. Johannes Mahr bedankte sich indes beim gesamten Mönchskonvent, das große Vertrauen und die Unterstützung. In den vergangenen Jahren beim Schreiben habe er dies erfahren dürfen.
Die Reihe wurde eigentlich bereits 2020 vervollständigt. Aufgrund von Corona wurde eine offizielle Buchvorstellung und Präsentation allerdings immer verschoben. Der Buchtitel „Schwarz aber schön“ ist eine Reminiszenz an den aus dem Alten Testament (Hoheslied 1,5) stammenden Titel „Schwarz doch schön“ der Festpredigt anlässlich des 900-jährigen Jubiläums der Abtei aus dem Jahr 1715, der als Faksimile in jedem Buch abgedruckt ist. Die Bücher sind im Vier-Türme-Onlineshop oder vor Ort im Buchhandel bestellbar.
Prof. Dr. Johannes Mahr wurde 1941 in Würzburg geboren. Im Alter von 10 Jahren kam er an das ehemalige Internat St. Ludwig, war dann drei Jahre im Internat in Münsterschwarzach, im Anschluss vier Jahre im Haus St. Benedikt in Würzburg. Im Anschluss trat er in die Abtei Münsterschwarzach ein und studierte vier Semester in St. Ottilien. Dann entschloss er sich allerdings, die auf drei Jahre abgelegte zeitliche Profess nicht zu verlängern.
Der Abtei blieb er allerdings treu. Er studierte Germanistik, Philosophie und Archäologie, promovierte und habilitierte sich, erhielt die Venia legendi und hielt in Würzburg Vorlesungen und Seminare. Dabei bekam er den Titel Professor. Dann gab es Probleme im Egbert-Gymnasium. Er übernahm einen Teil des Deutsch-Unterrichts und arbeitete schließlich 20 Jahre lang als Lehrer für Deutsch, Geschichte, Philosophie und Musik am EGM. Seit 2006 ist er im Ruhestand und widmet sich dem Schreiben von Büchern.