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Fünf neue Benediktineroblatinnen und -oblaten

Drei Frauen und zwei Männer legen am Oblatentag Oblation ab

Am Wochenende vor dem Hochfest der Klosterpatronin Felizitas sind drei Frauen und zwei Männer in die Gemeinschaft der Benediktineroblaten von Münsterschwarzach aufgenommen worden. Bei einem Konventamt versprachen Sie vor Abt, Mönchskonvent und Oblatengemeinschaft ein Leben nach dem Evangelium. Im Anschluss sagen sie den Professgesang der Mönche, das „Suscipe me“.

Auf die Parallelen bei Profess und Oblation kam Abt Michael bereits vorher zu sprechen. Oblaten würden vor Abt und Gemeinschaft auch ein Leben der Gottsuche versprechen, deshalb würden sich die Riten an vielen Stellen ähneln. In einer Predigt nahm er Bezug auf eine Geschichte aus den 1920er Jahren. Die Mönchsgemeinschaft war auf der Suche nach einer neuen Quelle für einen Brunnen und musste tiefer bohren als geahnt. Obwohl der damalige Abt Plazidus schon aufgeben wollte, kamen sie letztlich doch zur Quelle.

„Und das ist ein Zeichen für uns und unser Leben. Dass wir manchmal tiefer bohren müssen. Und dass wir Menschen haben, die das Gespür haben, wo wir tiefer gehen müssen, das ‚Mehr‘ suchen“, erklärte der Abt. Aus diesem Brunnen müsse aber auch geschöpft werden, sonst versiege er. Im gehörten Jakobsevangelium sei auch die Rede von einem „tiefen“ Brunnen. Es brauche auch im Leben Tiefgang. „Für viele von Ihnen ist Münsterschwarzach so ein Brunnen, so eine Quelle, wo Sie auftanken können“, so der Abt weiter. „Aber Münsterschwarzach ist nicht die Quelle. Christus ist die Quelle!“

Die Quelle sei schon in allen durch die Taufe, erinnerte Abt Michael. Daran sollten die Neu-Oblatinnen und – Oblaten nun gleich denken, wenn sie die Oblation ablegten. Was in der Taufe geschehen sei, nun noch einmal zu vertiefen. „Sie legen die Oblation ab, weil sie aus der Quelle schöpfen und die Quelle entdecken in der Welt und im Alltag. Gleichzeitig ermutige ich Sie, für andere Quelle zu sein, damit sie Christus erkennen.

Im anschließenden Oblationsritus traten die Frauen und Männer vor Abt Michael und verlasen nach Anrufung des heiligen Geistes ihre Oblationsurkunde. Sie versprachen ein Leben nach dem Evangelium in der Tradition des heiligen Benedikt und der Gemeinschaft von Münsterschwarzach. Nach der Unterschrift nahm diese P. Udo Küppers, der Interims-Oblatenrektor, in Empfang. Er wird weiterhin von Seiten der Abtei aus für die Oblatinnen und Oblaten Ansprechpartner sein. Von Abt Michael erhielten sie in Erinnerung an das gemeinsame Chorgebet das kleine Antiphonale mit dem Stundengebet und eine Benediktsmedaille.

Benediktineroblaten sind Menschen, die nicht im Kloster leben, sich aber durch einen kirchlichen Akt, der Oblation, an eine benediktinische Gemeinschaft anschließen. Damit möchten sie ihrer Gottsuche eine konkrete Ausgestaltung geben. Und das heißt für sie: ihr Leben – mitten in der Welt – nach dem Evangelium Christi und dem Geist des Heiligen Benedikt. Die Bezeichnung Oblate („oblatus" = der Hingegebene, Aufgeopferte, Dargebrachte) weist auf Wesen und Ziel der Oblation hin: sein Leben, sich selbst Christus hinzugeben und diese Hingabe ganz konkret im Alltag zu leben.