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Feierliche Profess von Br. Kilian und Br. Joel

"... und eure Seele wird leben." - Bindung auf Lebenszeit an die Abtei Münsterschwarzach.

Mit der Feierlichen Profess haben sich Br. Joel Schmidt OSB und Br. Kilian Ohs OSB auf Lebenszeit an die Gemeinschaft und das Kloster in Münsterschwarzach gebunden. Im Pontifikalamt am Samstag versprachen sie vor Abt Michael Reepen OSB und der Mönchsgemeinschaft Gehorsam, Beständigkeit und klösterlichen Lebenswandel. Ihr Professspruch stammt aus dem Buch Jesaja: „Neigt euer Ohr und kommt zu mir! Hört, und eure Seele wird leben.“ (Jesaja, 55,3)

Das heutige Mönchsleben thematisierte P. Meinrad Dufner OSB in seiner Predigt. „Was ist die Gabe und die Aufgabe unseres Lebens hier“, fragte er. Anhand der Benediktsregel ging er auf den guten Eifer der Mönche ein, den der Ordensgründer fordert. Mit glühender Liebe sollen die Mönche diesen guten Eifer in die Tat umsetzen. „Und jetzt bin ich beim Evangelium, liebt einander. Jetzt bin ich bei der Kraft, die von einem Kloster ausgehen will, angekommen.“ Es würde geprägt von Menschen, die in ihrer Unterschiedlichkeit miteinander leben würden und diesen Ort gestalten. Es seien Menschen, die sich einer Vielfalt stellen würden.

Es sei Aufgabe der Mönch, mit Gottes lebensbejahendem Blick auf die heutige Welt zu schauen, so P. Meinrad weiter. Mit Gottes Hoffnungsauge zupackend handeln und mit seinen Händen helfen, heilen, tragen und auch ertragen. Mönchtum heiße, einen Blick, eine Sprache und ein Herz für die Realität der Welt zu haben, aber nach des Heilandes Art. Das meine, das unvergängliche Leben für jeden Menschen glauben. „Auch im Leid und Bedrängnissen, das Wunder der Heilung glauben. „In Schuld das Erbarmen von ihm glauben, in Zerstörung an den aufbauenden Gott glauben, im Suchen dem Finden trauen, weil alles von ihm gewusst ist. Sein Wissen ist seine Liebe.“ Man müsse gebunden sein an Gottes heilenden Willen, an Gottes heilende Kraft und immer mehr seine kommende Zeit im Blick haben. Anders heiße das, ein Leben zu leben und leben zu wollen, das sich an Benedikts Wort orientiere: „damit in allem Gott verherrlicht werde.“

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Der eigentliche Professritus schloss an die Predigt an. Zunächst erklärten die beiden Profitenten ihre Bereitschaft. Dann wurde die Allerheiligenlitanei gesungen, bei der Br. Joel und Br. Kilian in Prostratio-Haltung auf dem Boden lagen. Mit dem Verlesen der Professurkunde, die beide handschriftlich verfasst haben, versprachen sie Beständigkeit, Gehorsam und klösterlichen Lebenswandel. Diese zeigten sie am Anschluss einzeln ihren Mitbrüdern, die sich im Altarraum versammelt hatten. Auf dem Altar unterschieben sie die Urkunde bevor sie den Professgesang anstimmten.

Das dreimalige Singen des Suscipe me“ an unterschiedlichen Orten in der Abteikirche symbolisiere das Zugehen auf die Gemeinschaft und zuletzt vor Abt Michael die (Neu-)Aufnahme. Der Gesang im Wortlaut:

Suscipe me, Domine, secundum eloquium tuum, et vivam. Et ne confundas me ab exspectatione mea.

Nimm mich auf, o Herr, nach deinem Wort, und ich werde leben. Und enttäusche mich nicht in meinem Erwarten.

Schließlich erhielten Br. Joel und Br. Kilian die Kukulle, das Festgewand der Mönche. Der Friedensgruß mit allen Mönchen mit Feierlicher Profess als Zeichen der besonderen Verbundenheit schloss den Professritus ab. Im Anschluss feierten sie noch mit ihren Mitbrüdern, Freunden und Familien.

Über Br. Joel und Br. Kilian

Br. Joel wurde am 15. Juli 1973 in Meersburg am Bodensee geboren. Vor seinem Ordenseintritt studierte er Musik mit den Hauptfächern Gesang und Ensembleleitung, wirkte als Solo-Sänger und in Ensembles mit und arbeitete als Musiklehrer. Nebenbei absolvierte er ein Theologiestudium und trat dann am 1. September 2015 in die Abtei Münsterschwarzach ein. Von 2017 bis 2021 studierte Br. Joel in Rom Liturgie im Lizenziats-Studiengang am Päpstlichen Liturgischen Institut in Sant’Anselmo. Seit Pfingsten 2021 leitet er die Choralschola in der Abtei Münsterschwarzach.

Br. Kilian wurde am 19. 04.1986 in Prüm in der Eifel geboren.  Vor seinem Klostereintritt lernte er das Bäckerhandwerk und arbeitete zwei Jahre als Geselle, bevor ein Studium in der Lebensmitteltechnik begann. Im Anschluss studierte er von 2012 bis 2017 Theologie im Studienhaus St. Lambert in Lantershofen und trat am 1. Dezember 2017 in die Abtei Münsterschwarzach ein. Nach seinem Noviziat absolvierte er eine Ausbildung in der Altenpflege und ist seit 2022 auf der Infirmerie der Abtei tätig. Zudem ist er im Team von Junges Münsterschwarzach.