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Br. Remigius auf die Philippinen ausgesendet

Anfang Juni verabschiedet sich Br. Remigius aus der Abtei Münsterschwarzach. In den kommenden zwei Jahren geht er als Missionar nach Digos.

Mit einem Segen von Abt Michael Reepen OSB ist Br. Remigius Ziemba OSB an Christi Himmelfahrt als Missionar ausgesendet worden. Zwei Jahre wird er in der Gemeinschaft in Digos auf den Philippinen leben. Neben dem Segen aus seiner Heimat wird ihn ein Missionskreuz begleiten, das in der Goldschmiede der Abtei gefertigt wurde.

Vor seiner Abreise hat er über seine Vorbereitungen und Erwartungen gesprochen und auch, welche Herausforderungen ihn erwarten können.

Frage: Sie sind an Christi Himmelfahrt für einen zweijährigen Missionseinsatz auf den Philippinen ausgesandt worden. Wann kam zum ersten Mal die Idee dazu auf?

Br. Remigius: Von mir aus eigentlich gar nicht. Als ich ins Kloster eingetreten bin, war es nicht mein Ziel, in die Mission ausgesandt zu werden und in die Mission zu gehen.

Frage: Wie lange sind Sie schon in der Abtei Münsterschwarzach?

Br. Remigius: Ich bin im April 2010 eingetreten, also schon seit neun Jahren.

Frage: Wie kam es dann zu diesem Missionseinsatz?

Br: Remigius: Im vergangenen Jahr kam Abt Michael zu mir, weil wieder ein Mönch auf Zeit, also für zwei Jahre, in die Mission ausgesandt werden sollte. Er hat mich gefragt, wie ich dazu stehe und ob ich es mir vorstellen könnte. Ich habe geantwortet, dass ich dafür grundsätzlich sehr offen bin. Und ich befinde mich ja eigentlich schon seit 30 Jahren in der Mission, da ich gebürtig aus Polen stamme und mit 13 Jahren nach Deutschland gekommen bin.

Frage: Gab es auch zwischenzeitlich einen Punkt, an dem Sie Ängste oder Bedenken hatten?

Br. Remigius: Natürlich merke ich die Herausforderungen, die auf mich zukommen. Zwei Jahre sind keine Urlaubszeit von zwei, drei Wochen. Man muss sich schon auf die Kultur und Mentalität für diese Zeit einstellen. Ich vermute, dass aber die größte Herausforderung die Sprache sein wird. Ich war gerade für vier Monate in Schuyler, unserem Priorat in den USA, um mein Englisch aufzubessern. Ich hoffe, dass ich damit durchkommen werde.

Frage: Wie haben Sie sich sonst auf die Zeit in Digos vorbereitet?

Br. Remigius: Derzeit ist ein Mitbruder von den Philippinen, Br. Moses, bei uns. Mit ihm habe ich natürlich gesprochen. Und auch mit P. Edgar, der erst vor kurzem von den Philippinen wiedergekommen ist. Darüber hinaus habe ich viel gelesen und mich im Internet informiert.

Frage: Wissen Sie schon genau, was Ihre Aufgabe vor Ort sein werden?

Br. Remigius: Das erste Jahr steht schon soweit fest. Ab Anfang August besuche ich für zwei Semester das San Pedro College, eine Krankenpflegeschule, in Davao. Was ich im zweiten Jahr mache, ist noch offen.

Frage: Haben Sie bestimmte Erwartungen an den Missionseinsatz? Was wünschen Sie sich, was erhoffen Sie sich?

Br. Remigius: In erster Linie eigentlich, dass ich mit der Sprache zurechtkomme und ich mit den Menschen gut kommunizieren kann. Das ist mir sehr wichtig. Und dass ich nicht nur die Kultur kennenlerne, sondern mich auch gut integrieren kann. Sicherlich werde ich als Europäer sofort auffallen und ich hoffe, dass die Menschen keine Berührungsängste dann haben. Alles andere lasse ich einfach auf mich zukommen.

Frage: Viele ehemalige Missionare sagen ja, dass sie als Missionare weggegangen, aber als Missionierte zurückgekommen sind…

Br. Remigius: Der Missionsbegriff ist heute tatsächlich schwierig, weil er auch so stark vorgeprägt ist. Ich sehe mich deshalb auch nicht primär als Missionar, auf den Philippinen ist die Bevölkerung zu über 90 Prozent katholisch. In diesem Sinne muss ich da nicht missionieren. Sicherlich werde ich viel mitbekommen und an Erfahrungen reich beschenkt werden. Somit ist es eher ein gegenseitiger Austausch von Kultur, ein Kennenlernen der Mentalität und die Erfahrung von christlichen Ritualen in anderen Ländern.

Frage: Was bedeutet ihr Einsatz für die Kongregation der Missionsbenediktiner?

Br. Remigius: Ich sehe darin vor allem die Verbindung zu unseren Mitbrüdern in Übersee. Wir Missionsbenediktiner sind weltweit vernetzt. Da würde ich mir wünschen, dass wir noch stärker und besser in Kontakt kommen und auch die Mitbrüder für einige Zeit bei uns mitleben. Br. Moses ist gerade hier, P. Adam aus Schuyler war für vier Jahre hier. Genau das schließt der Missionsbegriff für mich heute mit ein.