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Bischof Franz besucht Egbert-Gymnasium

Rundgang durch die sanierten Gebäudeteile, die Baustelle und Einweihung der Schulkapelle.

Seinen ersten offiziellen Besuch am sanierten Egbert-Gymnasium Münsterschwarzach hat Bischof Franz Jung am Montag gemacht. Im Beisein von Schulamtsdirektor i.K. Jürgen Engel, Leiter des Referats Schule und Religionsunterricht, wurde er zunächst musikalisch von den „Schwarzier Buam“ empfangen, ehe es auf einen Rundgang mit Abt Michael Reepen, Schulleiter Markus Binzenhöfer und dem stellvertretenden Schulleiter Br. Jeremia Schwachhöfer sowie Cellerar P. Christoph Gerhard und Br. Jan Nepomuk Heil, der das Baubüro leitet, ging.

Ein großer Teil der Sanierung sei bereits erfolgt, wie der Binzenhöfer erklärte. Nun befinde sich die Schule mit dem letzten Bauabschnitt auf der Zielgeraden. Beeindruckt zeigte sich der Bischof von den hellen und modernen Räumlichkeiten, insbesondere dem technisch exzellent ausgestatteten Bereich für die Naturwissenschaften. Mit digitalen Mikroskopen, die dank dem Digitalförderpakt angeschafft werden konnten, sowie einer überdurchschnittlich großen Präparatesammlung in der Biologie steche das EGM heraus. Die große Pause verbrachte der Bischof dann gemeinsam mit den Lehrerinnen und Lehrern.

Auch das Tagesheim, das Schülerinnen und Schüler in der offenen Ganztagesschule besuchen können, gefiel Bischof Franz sehr gut. Im anschließenden Gottesdienst zur Einweihung der sanierten Schulkapelle sprach er das auch noch einmal an: „Als ich zur Schule ging, was das ein lebloser Betonklotz. Ihr habt hier eine außergewöhnliche und tolle Schule“, so der Bischof. Abt Michael schloss sich seinen Worten an. Da er gerade von einer Reise in die afrikanischen Partnerklöster zurückkam, seien ihm die Bilder der dortigen Schulen unter für Europäer unvorstellbaren Bedingungen sehr nah. Die Schulkapelle als eigener Raum des Gebets sei zudem noch ein besonderer Zusatz.

Rundgang durch den sanierten Teil

In seiner Predigt bezog der Bischof die Schülerinnen und Schüler mit ein und fragte, was sie vom Evangelium behalten hätten. Darin ging es um die Geschichte vom sinkenden Petrus. Dieser habe Jesus nicht genug vertraut, als er Petrus über das Wasser führen sollte. Doch genau um dieses Vertrauen gehe es, sagte Bischof Franz. Gerade in Situationen, in denen man verzweifelt sei, gelte es, auf Jesus zu vertrauen. Am Beispiel der ängstlichen Jünger zeigte er auf, dass die Angst in der Regel alle Probleme größer mache. Jesus habe zu Petrus gesagt: „Komm, trau dir das zu!“ Jeder Pädagoge würde auch dazu animieren, etwas zu machen, vor dem man Angst habe. So würde die Chance entstehen, etwas Neues und Gutes zu beginnen.

Jesus wiederum habe an Petrus geglaubt, wie die Lehrerinnen und Lehrer an das Potential ihrer Schüler glauben würden. Doch in der Bibelerzählung sei es dann schief gegangen – in dem Moment als Petrus auf das Wasser geschaut und die Schwierigkeiten gesehen habe. „Es gibt Leute, die sehen immer nur Schwierigkeiten“, sagte Bischof Franz weiter. „Aber die gehen unter. Wie Petrus. Entweder, ich sehe die Chancen oder nur die Probleme und Herausforderungen.“ Dadurch, dass Jesus ihn aber nicht habe untergehen lassen, hätte Petrus gelernt, Vertrauen zu haben und neue Wege zu gehen: „Sich etwas zutrauen, weil ein anderer mir etwas zutraut.“

Genau das riet der Bischof auch den Schülerinnen und Schülern, wenn es um ihre Zukunft und Herausforderungen gehen würde: „Immer, wenn du ein wenig Angst hast, wachse über dich hinaus!“ Selbst wenn es wirkliche Probleme geben würde, ziehe einen Christus immer wieder heraus. Eine ähnliche Geschichte gebe es auch in der benediktinischen Tradition mit Maurus und Placidus, den ersten Schülern Benedikts. Maurus drohte zu ertrinken und Placidus habe den heiligen Benedikt um seinen Segen gebeten, bevor er ihn rettete. Als er zurückkam soll er erst gemerkt haben, dass er über das Wasser gelaufen sei. Wieder gehe es um das Zutrauen, dieses Mal das des heiligen Benedikts.

„Ich wünsche euch heute dieses Zutrauen“, schloss Bischof Franz ab. „Erst einmal, über sich hinauszugehen, wie die Jünger. Sich allein den Stürmen des Lebens zu stellen. Dann zu wissen, dieser Jesus zeigt mir neue Wege. Ich werde manchmal untergehen, wie dieser Petrus. Aber wenn ich dieses Vertrauen habe, dass der Herr bei mir ist, dann wird es gelingen, im Leben Neues auszuprobieren.“ Für diese neuen Wege wünschte er Gottes Segen.

Nach dem Gottesdienst war es an P. Christoph darzulegen, warum die Generalsanierung wichtig sei und vor allem, dass es der Abtei am Herzen liege, in die Zukunft der Schule zu investieren. Das ginge nicht ohne die Hilfe von Zuschüssen, vom Bistum und vom Staat. Im Gegenzug dankte Schulleiter Binzenhöfer der Abtei als Schulträger für die Arbeit. An die Schülerinnen und Schüler gewandt wünschte er sich, dass die Kapelle auch genutzt werde: in den Jahrgangsstufengottesdiensten, aber auch das persönliche Gebet, sich einfach in Stille in die Kapelle zu setzen, riet er ihnen. „Mir hilft das immer und ich würde mir wünschen, dass es bei euch auch ist.“