90. Geburtstag von Br. Raphael
Den Menschen immer zugewandt …
Br. Raphael Hollweck OSB feiert am 10. Oktober in der Benediktinerabtei Münsterschwarzach seinen 90. Geburtstag. Bereits im Juni konnte er auch sein 70-jähriges Professjubiläum begehen. Karl Hollweck, wie er mit Taufnamen hieß, wurde 1932 in Neumarkt/Oberpfalz geboren. Dort besuchte er von 1939 bis 1947 die Volksschule.
Danach, im Alter von 15 Jahren kam er in das Lehrlingsheim in Münsterschwarzach, um den Beruf des Schlossers zu erlernen. 1950 bat er um die Aufnahme in das Kloster, wo er den Ordensnahmen Raphael erhielt. Die zeitliche Profess legte er zwei Jahre später im Jahr 1952 ab. Mit den ewigen Gelübden schloss er sich 1955 auf Lebenszeit der Abtei Münsterschwarzach an.
Br. Raphael hat die besondere Begabung, auf Menschen offen zuzugehen und ein feines Gespür für andere. Darauf wurden auch die Oberen aufmerksam, als es darum ging, eine Aufgabe im Kloster für ihn zu finden. So wechselte er in die Missionsprokura. Hier galt es die Verbindung zwischen den Missionaren und den Heimatklöstern aufrechtzuerhalten und die vielen Wünsche der Missionare um Waren und Spenden zu erfüllen. In Deutschland wurden große Werbeaktionen für die Missionsarbeit gestartet und um Spenden gebeten. Dabei trat Bruder Raphael mit vielen Wohltätern und Unterstützern des Klosters in Kontakt und kümmerte sich auch um deren Anliegen und Sorgen. Von 1956 bis 1959 war er zur Unterstützung in der Gemeinschaft in Lambach/Österreich.
Nach seiner Rückkehr nach Deutschland wechselte er in das Haus Benedikt in Würzburg, wo er ab 1960 für die Sakristei zuständig war. Im Jahre 1980 wurde für die große Münsterschwarzacher Kirche ein neuer Sakristan gebraucht. Dafür wurde Bruder Raphael ausgewählt und er versah diesen Dienst bis 1994. In der Abteikirche finden viele Wallfahrtsämter, klösterliche Gottesdienste sowie viele Hochzeiten statt. Mit viel Liebe betreute er „seine“ Kirche. Besonderes Anliegen war ihm dabei ein reichlicher Blumenschmuck.
Im Jahre 1994 bekam er eine neue Aufgabe. Er übernahm die Leitung des Münsterschwarzacher Fair-Handel-Lagers. Von dort werden Kunstwerke und Produkte aus der Münsterschwarzacher Mission an Eine-Welt-Läden in ganz Deutschland geliefert. Durch den Verkaufserlös werden die Familien der einheimischen Künstler unterstützt. Danach war er viele Jahre in „seinem Makonde-Laden“ im Torhaus der Abtei und verkaufte die Produkte aus dem Fair-Handel, bis dieser im Zuge der Kirchplatzneugestaltung teilweise in die Buchhandlung überging. Seine Kunden schätzen sein fachkundiges Wissen und sein immer freundliches. aufgeschlossenes Wesen. Bis heute ist ihm der Kontakt zu den Menschen ein Herzensanliegen. Für seine Mitbrüder übernimmt er weiterhin einige Aufgaben. „Ich helfe, wo ich gebraucht werde“, sagt er.