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85. Geburtstag von P. Franziskus

Schule, Archiv, Missionsausstellung: Bis heute hat P. Franziskus spannende Aufgaben

P. Franziskus Büll feiert heute in der Abtei Münsterschwarzach seinen 85. Geburtstag. Geboren wurde er als Lotar Büll am 30. April 1939 in Berlin. 1943 flüchtete die Familie wegen der anhaltenden Luftangriffe zu den Großeltern nach Bad Homburg. Von dort wechselte er nach dem Besuch der Volksschule an das Gymnasium von Münsterschwarzach und dann 1957 in das Seminar St. Benedikt nach Würzburg, von wo aus er das Riemenschneider-Gymnasium besuchte. Nach dem Abitur trat er in die Abtei Münsterschwarzach ein.

Seine Zeitliche Profess legte er im Jahr 1962 ab und band sich mit der Feierlichen Profess im Jahr 1965 auf Lebenszeit an das Kloster. Von 1964 bis 1964 studierte Franziskus, wie er nun mit Ordensnamen hieß, Philosophie an der Ordenshochschule der Benediktiner in St. Ottilien. Theologie studierte Pater Franziskus anschließend an der Universität Würzburg. Dort promovierte er zum Doktor in Kirchengeschichte. Bischof Josef Stangl weihte ihn am 20. Juli 1968 in Würzburg zum Priester.

P. Franziskus

Seine Lebensaufgabe sollte aber die Schule, das heutige Egbert-Gymnasium werden. „Meine Welt war die Schule gewesen“, sagt der Jubilar heute im Rückblick. Nach dem Studium der Fächer Biologie und Chemie mit anschließender Referendarszeit in Würzburg wirkte er ab 1974 am EGM. Doch auch große Umbrüche in der Schule standen in dieser Zeit an. Mit großem Einsatz begleitete P. Franziskus den Ausbau zum Vollgymnasium. In seinen knapp 40 Jahren als Lehrer baute P. Franziskus die Präparatensammlung für die Biologie weiter aus. Da sie bereits weit vor dem Washingtoner Artenschutz-Abkommen angelegt wurde, sind dort auch mehrere seltene Tiere wie z.B. die Meeresschildkröte, Korallen oder Eisvögel zu sehen.

Viele ehemalige Schülerinnen und Schüler erinnern sich auch an den besonderen Unterricht, in dem unter anderem Entenküken aufgezogen wurden. Auch außerhalb der Schule setzte er sich für die Umwelt ein: Vom Landratsamt Kitzingen wurde P. Franziskus mit dem Umweltpreis gewürdigt, das Fernsehmagazin „Unkraut“ des verlieh ihm außerdem den „grünen Oskar“.

Als Abteiarchivar ist P. Franziskus außerdem für die Bestände an Urkunden, Akten und Sammlungen des Archivs sowie die Gemäldesammlung des Klosters verantwortlich. Er er ein exzellenter Fachmann für die 1.200-jährige Klostergeschichte, darüber hinaus ein großer Kenner der fränkischen Kirchengeschichte. Sein großer Erfolg war die Entdeckung eines Schlüssels, der aus der Karolinger Zeit vor 1.200 Jahren stammte. Seit 1982 ist er im Vorstand der Forschungskreises Ebrach tätig und wirkte seit 1992 im Beirat der Stiftung „Kloster und Kaiserpfalz Memleben“. Dreißig Jahre lang war P. Franziskus auch als Vertreter der Klosterliste im Gemeinderat von Schwarzach am Main.

In den vergangenen Jahren hat P. Franziskus noch ein weiteres Projekt verwirklicht: Ein kleines Missionsmuseum und eine Sammlung mit Objekten aus Korea, die nun der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollen. Auf Anfrage (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.) und mit individuellen Terminen führt P. Franziskus durch die zwei Ausstellungen.