Br. Manuel Witt verstorben
Am Montag, den 26. September 2022, dem Fest der hl. Cosmas und Damian, verstarb vier Tage nach seinem 75. Geburtstag für uns alle überraschend, unser lieber Mitbruder Br. Manuel (Helmut) Witt OSB.
Geboren wurde Helmut am 22. September 1947 in Neustadt /Waldnaab. Er war das zweite Kind seiner Eltern Johann Witt und Katharina, geb. Wagmann. Sein älterer Bruder Johann, unser Br. Joachim Witt, gestorben im Januar 2017 und seine jüngere Schwester Hildegard wuchsen in einem sehr christlichen Elternhaus auf. Helmut, so sein Taufname, besuchte von 1953 bis 1961 die Volksschule in seiner Heimat. Sein Vater war Schuhmachermeister und so war es naheliegend, dass auch beide Söhne das Schuhmacherhandwerk erlernten. Dazu kamen sie in die Abtei Münsterschwarzach zu dem legendären Schuhmachermeister Br. Sales.
Wie schon sein Bruder Joachim erlernte auch Helmut von 1961 bis 1964 dieses Handwerk. In seinem Entlassungszeugnis finden sich alle Noten mit sehr gut. Am 30. August 1964 trat er ins Kloster ein und erhielt am 23. September 1965 bei der Noviziatsaufnahme den hl. Manuel als seinen Klosternamen. Kaum im Kloster eingetreten erlernte er von 1964 bis 1967 einen zweiten Beruf, den des Industriekaufmanns. Seine Zeitlichen Gelübde legte er am 29. April 1967 ab. Durch die Feierliche Profess am 29. Oktober 1972 schloss er sich der klösterlichen Gemeinschaft auf Lebenszeit an.
Damals war es üblich, dass man ab der Zeitlichen Profess bei der Kloster-Feuerwehr Dienst tat. So war er auch über 25 Jahre ein treuer Feuerwehrmann. Ein besonderer Dienst, den Br. Manuel mit Leidenschaft verrichtete, war der des Gastbruders. Von 1967 bis ins hohe Alter von siebzig Jahren, also ganze 50 Jahre hat er gewissenhaft und zuverlässig den vielen Gästen, die im Kloster nie fehlen, in seiner freundlichen und immer hilfsbereiten Art im Speisesaal und in der Gästeküche gedient. Durch diese Arbeit wurde sein Bekannten- und Freundeskreis immer größer und er kannte dadurch viele Missions-Wohltäter und pflegte mit ihnen auch einen regen Kontakt übers Gästehaus hinaus.
Nach seiner Gehilfenprüfung als Kaufmann war er von 1968 bis 1984 in der Klosterverwaltung an verschiedenen Posten tätig. Zunächst in der Lohnbuchhaltung. Damals musste man die Löhne noch mit der Hand ohne Computerprogramm berechnen. In dieser Zeit war Br. Manuel ein zuverlässiger Mitarbeiter von Br. Cornelius und für die unterschiedlichsten Versicherungen der Abtei zuständig. Gleichzeitig hatte er auch die Kasse zu verwalten.
Als unser Pressemann hat er von 1984 bis kurz vor seinem Tod die Zeitungsartikel über die Geschehnisse des Klosters geschrieben und die Abtei nach außen erfahrbar werden lassen. Auch durch die Abtei-Rundbriefe, die er regelmäßig geschrieben hat, konnte er viele Klöster und Gemeinschaften am Leben in der Abtei teilnehmen lassen. 1984 wechselte er in die Missionsprokura und half seinem leiblichen Bruder, unserem Br. Joachim, bei allen notwendigen Arbeiten. Dem Buchen der Flüge für die Missionare, bei der Betreuung der Wohltäter, bei Einsätzen von Mitbrüdern aus den Missionsabteien usw. Auch seine Schwester Hildegard stellte sich in den Dienst unserer Mission und arbeitet seit 1983 als Missionshelferin im Krankenhaus von Litembo/Tansania.
Bei Allem, was Br. Manuel als Auftrag bekam, konnte man sich auf ihn verlassen. Seine Zuverlässigkeit, seine Bescheidenheit, sein Wissen und Sorgen um seine Abtei werden uns fehlen. Ein an Arbeit und Gebet reiches Leben ist zu Ende gegangen. Wir danken unseren Br. Manuel für all die vielen Jahre, die er unter uns gelebt hat und für sein liebenswertes und freundliches Wesen. Der Herr lohne seinen treuen Dienst für unsere Gemeinschaft mit der ewigen Freude.
Am Samstag, den 1. Oktober 2022, um 10.00 Uhr feiern wir das Requiem in der Abteikirche und bestatten ihn anschließend auf dem Klosterfriedhof.
Münsterschwarzach, 29. September 2022 Abt Michael und Konvent von Münsterschwarzach
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