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Unsere Verstorbenen

Br. Hugo Wild OSB verstorben

Im Alter von 88 Jahren ist in der Nacht auf Ostern Br. Hugo Wild OSB verstorben. Die Beisetzung mit Eucharistiefeier ist am Freitag, 26. April um 14 Uhr.

Gott der Herr rief unseren lieben Mitbruder Br. Hugo Wild OSB zu sich in die ewige Herrlichkeit.

Bruder Hugo ist 1930 in Unterpleichfeld (Landkreis Würzburg) geboren. Seit 1946 gehörte er zu unserer klösterlichen Gemeinschaft.  In der Abtei wurde er zuerst zum Wagner ausgebildet.  Danach erlernte das Metalldrücker-Handwerk und leitete als Meister diese Werkstätte in der Goldschmiede viele Jahrzehnte.

Der Herr lohne seinen treuen Einsatz für unsere Gemeinschaft mit der ewigen Freude.

Eucharistiefeier am Freitag, 26. April um 14.00 Uhr in der Abteikirche Münsterschwarzach, anschließend erfolgt die Beisetzung von Bruder Hugo auf unserem Klosterfriedhof.

21. April 2019, Abt Michael und die Klostergemeinschaft von Münsterschwarzach

Am frühen Morgen des 21. April 2019 um 4:30 Uhr, hat der auf­erstandene Herr unseren lieben

Br. Hugo (Karl) Wild OSB

in seinem 89. Lebensjahr heimgeholt. Die so oft in der Altersverwir­rung gestellte Frage, ob er hier richtig sei, hat Gott mit der öster­lichsten Sterbestunde ihm beantwortet. Karl Wild kam am 21. November 1930 in Unterpleichfeld zur Welt. Seine Eltern, Vater Venanz und Mutter Barbara betreiben einen Bau­ernhof, der sie mit den sechs Kindern ernähren musste.

Von 1937 bis zum Ende des zweiten Weltkrieges ging Karl in der Heimat zur Volksschule. 1946 wechselte er in das Lehrlingsseminar der Abtei, dem auch eine hauseigene Berufsschule angegliedert war. Das erste Handwerk des begabten Jungen war der Wagnerberuf, den er am 8. Oktober 1949 mit der Note 1 als Geselle bestätigt bekam.

Recht schnell danach begann eine weitere Ausbildung als Metalldrücker. Im Noviziat, das am 8. September 1949 begann, und als zeitlicher Professe seit 25. September 1950 erwarb Br. Hugo bei Andreas Krum und in der Firma Fahrenholz, Regensburg, den Gesellenbrief (20. Juli 1953).

Am 11. Oktober 1953 legte er die feierliche Profess ab. Es folgten Berufsjahre, die mit der Meis­terprüfung am 20. April 1959 bestätigt wurden. Ab jetzt leitete Br. Hugo die Metalldrückerei der Abtei, ein unerlässlicher Zulieferungsbetrieb der Goldschmiede. Als Meister seines Faches hat er viele Jahre immer neue Lehrlinge ausgebildet. Arbeiten seiner Werkstatt sind bis heute in der Abtei und in all unseren Missionsgebieten weltweit anzutreffen und man erkennt sie an dem besonderen Hammerschlag. Von Herbst 1962 bis ins Frühjahr 1963 richtete Br. Hugo in der katalanischen Abtei Monserrat eine Metalldrückerei ein.

Seit September 1986 übernahm Br. Hugo zusammen mit dem angestellten Goldschmiedemeis­ter Verantwortung für Goldschmiede und Metalldrückerei. Am 8. Februar 2008 wurde seine lang­jährige Tätigkeit in diesen wichtigen Betrieben geehrt und Br. Hugo trat in den Ruhestand. Doch bis ins höchste Alter, so lange die Alterskrankheit es noch zuließ, war er der gesellig freundliche Brotzeitgast des jungen Werkstattteams.

Zu diesem reichen Berufsleben kommt noch die vielseitige Tätigkeit innerhalb der klösterlichen Gemeinschaft. Br. Hugo war von 1954–1958 Präfekt im Lehrlingsseminar St. Placidus. Ehemali­ge erinnern ihn als einfühlsamen und ausgleichenden Erzieher inmitten eines strengen Rahmens. In der klösterlichen Blaskapelle spielte er viele Jahre die erste Trompete. Die Abteifeuerwehr hatte in ihm bis 1989 einen zuverlässigen zweiten Kommandanten. Wie angesehen Br. Hugo bei den Mitbrüdern war, bezeugt seine wiederholte Wahl in das Seniorat und zum Dekan, wie auch das Amt des dritten Bruderobmannes, der sich besonders der jüngeren Brüder annahm. Abt  Bonifaz berief Br. Hugo 1966 zu seinem persönlichen Chauffeur. In dieser Schule erlernte Br. Hugo sicher seine vornehme Art mit Menschen umzugehen und zu allen Leuten einen offenen Kontakt zu schließen. So wurde Br. Hugo zum treuen Briefschreiber an unzählige Bekannte aus allen Bevölkerungsschichten. Als ein Mensch der Begegnung ermöglichte er auch das "Café Wild", wie spöttisch seine gastfreundliche Werkstatt genannt wurde. Zu einer Zeit, da nicht­offizielle Begegnungen im klösterlichen Alltag noch sehr verpönt waren, gab es dort Möglichkeit zum Reden und zur Pause. Seine Offenheit hat vielen Urlaubermissionaren den Heimaturlaub menschlicher gemacht. Mit dieser Gabe  beschenkte Br. Hugo Gäste, Mitarbeiter und Fremde.

Altersschwach geworden und von Demenzerkrankung ausgebremst folgte jetzt der Rückzug ins betreute Wohnen. Dass er dabei so gut umsorgt war, danken wir dem Team unserer Krankenstation, dem  Altersheim in Volkach, das während unseres Umbaus Br. Hugo aufnahm und der heiteren Betreuung durch die  Arbeitskollegen/innen der Goldschmiede.

Es ist nicht zu zählen, wie viele Kelche und Schalen Br. Hugo gedrückt hat, wie viele Leuchter er geprägt hat. Gott soll sein Leben in die große Hingabe dazulegen und ihm das volle Osterleuch­ten schenken.

Wir bestatten Br. Hugo nach der Eucharistie am Freitag, den 26. April 2019 um 14:00 Uhr auf dem  Klosterfriedhof.

Münsterschwarzach, 24. April 2019, Abt Michael und der Konvent von Münsterschwarzach

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