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Erfahrungsberichte vom Kloster auf Zeit

Leben der Mönche hautnah erfahren

16 junge Männer aus ganz Deutschland nahmen an einem sechstägigen Kurs „Kloster auf Zeit“ in der Abtei teil – Teils ganz neue und tiefgreifende Erfahrungen gemacht – Ein Erlebnisbericht

Brüder auf Zeit zu sein, dieser nicht alltäglichen Herausforderung stellten sich 16 junge Männer aus ganz Deutschland. Brüder auf Zeit zu sein, das bedeutet, sechs Tage lang zusammen mit den Benediktiner-Mönchen im Kloster Münsterschwarzbach zu leben und wie ein Mönch zu leben; nach dem monastischen Prinzip „ora et labora“ („bete und arbeite“), Gott zu huldigen und zu lernen, mit sich selbst im Reinen zu sein.

Am Montag Abend traf sich die Gruppe um die Betreuer P. Jesaja und Br. Maximilian, um gemeinsam am Gebet teilzunehmen und anschließend nach monastischer Tradition gemeinsam zu speisen. In den folgenden Tagen nahm die Gruppe zusammen mit den Mönchen an den Gebeten und Messen teil und lernte hautnah, was es heißt, wie ein Benedektiner-Mönch zu leben.

Wie ein Benediktiner-Mönch zu leben – das bedeutet vor allen Dingen früh um 04:30 Uhr aufstehen, viel beten und nachdenken und ein entschleunigtes Leben zu führen. Was sich zunächst eher anstrengend anhört, entwickelte sich schon sehr bald zu einer neuen, erlebnisreichen und wertvollen Erfahrung.

Mönch sein – das heißt jedoch nicht nur beten und schweigen, sondern vor allem Kameradschaft erfahren und ein Leben in (Glaubens-) Gemeinschaft zu führen. Schon bald lernte die Gruppe, wie wichtig und angenehm das Leben in einer solchen Gemeinschaft ist. Schnell wurden tiefe Freundschaften geschlossen und gemeinsam Glaubenserfahrungen ausgetauscht und gebetet.

Ein wichtiger Grundpfeiler des Lebens im Kloster sind die benediktinischen Regeln, die den jungen Männern in Zukunft helfen sollen, auch ein Leben außerhalb der Klostermauern nach klösterlichen Idealen und der Hingabe zu Gott zu leben.

Für die Benediktiner-Mönche ebenfalls sehr wichtig ist, mit sich selbst im Reinen zu sein und durch Meditation tief in das Innere der eigenen Seele vorzudringen. Weitere interessante Lernblöcke waren beispielsweise Gebetsgebärden, die manchem eher unbekannte Art des Choralgebets, die Geschichte des Benediktinerklosters Münsterschwarzach und die Rituale während der Essensausgabe im Refektorium.

Die Gruppe erlebte sechs sehr wertvolle und ereignisreiche Tage in Münsterschwarzach. Ein besonderes Highlight der Kloster-auf-Zeit-Woche war sicherlich das Gespräch mit Abt Michael, welcher es auf hervorragende Art und Weise schaffte, den Teilnehmern die Spiritualität und das Besondere am Klosterleben näher zu bringen.

Wir, die Teilnehmer der Kloster-auf-Zeit-Woche, danken Pater Jesaja und Bruder Maximilian für die hervorragende Betreuung und das teils humorvolle, aber immer zielgerichtete Unterrichten zum Thema Klosterleben. Wir danken Abt Michael für die sehr interessante Fragestunde und allen Mönchen für die herzliche Aufnahme im Kloster. Wir sind uns sicher, dass wir alle eine sehr persönliche und wertvolle Erfahrung machen durften, die uns im Leben „da draußen“ sicherlich von hohem Wert ist.

Einige der Teilnehmer versicherten, dass sie nicht zum letzten Mal im Kloster Münsterschwarzach waren. Und wer weiß – vielleicht stehen ja einige in Zukunft gern um halb Fünf auf, genießen das Leben im Schweigen und der Stille oder haben die Regeln Benedikts für sich entdeckt.

Im Namen der Teilnehmer der Kloster-auf-Zeit-Woche: Julius Weichmann