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Erfahrungsberichte vom Kloster auf Zeit

Dankbar auch nach Jahren

Ewald Menke erinnert sich auch noch viele Jahre nach seinem "Kloster-auf-Zeit"-Kurs an die Tage in der Abtei Münsterschwarzach.

Vor etwa 15 Jahren machte ich mit anderen Interessenten einen Kloster-auf-Zeit-Aufenthalt in Münsterschwarzach. Ich selbst hatte ein Theologiestudium angefangen und die Schwester meiner Mutter hatte sich in jungen Jahren für das Klosterleben entschieden. Daher wollte ich das Leben im Kloster einmal genauer kennenlernen. Nach einer dreistündigen stressigen Autofahrt  kam ich ziemlich ausgelaugt im Kloster Münsterschwarzach an.

An der Klosterpforte bekam ich von einem Mönch den Schlüssel ausgehändigt und bezog mein Zimmer. Ich war ziemlich hungrig und so war ich froh, als die Glocke zum Abendessen läutete. Auch die anderen Teilnehmer des Kurses trafen nach und nach ein. Wer wollte, besuchte anschließend das Angeschlossene Gotteshaus, wo die Größe mich doch erstaunteund mich zu Ehrfurcht erstarren ließ.

Am nächsten Tag, ging es schon früh zum Gottesdienst, wo wir uns mehr oder weniger mühsam, in den lateinischen Gesängen mit den Mönchen um den Altar einübten. Nach dem schmackhaften Frühstück wurden uns die Wirtschaftsbetriebe vorgestellt, wo wir dann aussuchen konnten, wo wir am nächsten Tag arbeiten wollten. Vor dem Mittagessen, ging es wie jeden Tag nochmal kurz zum Gottesdienst, an den sich das Mittagessen anschloss.

Die Tage wiederholten sich. Jeden Morgen um 5 Uhr aufstehen, 6 Uhr Gottesdienst. Vormittags gingen wir regelmäßig in einem der Wirtschaftsbetriebe um zu arbeiten. Dazwischen Kirchgang, Mittagessen, Projektarbeiten im Gruppenraum, wieder Kirchgang und Abendessen und wer wollte, noch einmal Kirchgang.

Mit der Zeit lief der Ganze Tagesablauf automatisch ab. Ohne Zeit und ohne Raum waren wir, wie die Mönche, mittendrin im Geschehen. Wir diskutierten in froher aber auch manchmal in ernster Runde, wenn wir uns innerlich wiederfanden, immer inspiriert von der Leitung unseres Kurses.

In der Mitte der Zeit, wurden wir mit dem Bus in ein nahegelegenes evangelisches Frauenkloster gebracht und lauschten dem Gottesdienst. Die Gesänge der dortigen  Klosterfrauen ließen mich in Augenblicke der Schönheit ihres Gesanges versinken.

Am Ende fanden alle Beteiligten, dass man die eine Woche im Kloster nicht missen möchte und dankbar seien für die Zeit. Etwas wehmütig verließ ich das Kloster als Letzter und ging noch einmal durch die vergangenen Tage.

Von Ewald Menke