Klostermanufaktur fertigt Kirchenausstattung
Neuer Altar und Ambo für Würzburger Erlöserschwestern
Mit der Altarweihe am 4. Advent ist ein besonderes Projekt für die Klostermanufaktur Münsterschwarzach fertig gestellt worden. Die Erlöserschwestern in Würzburg suchten vor über 1,5 Jahren für ihre neu zu gestaltende Kirche Handwerker.
Durch Prof. Martin Stuflesser kam ein erster Kontakt mit Generaloberin Sr. Monika Edinger zustande und so wurden aus der anfänglichen geplanten Reinigung der Heiligenfiguren schließlich die Fertigung von Altar und Ambo sowie einem großen Kreuz in der Klostermanufaktur.
Deren größte Stärke ist der Zusammenschluss in den unterschiedlichen Gewerken und Betrieben – was sich in diesem Projekt besonders zeigte. Die Silberschmiede koordinierte mit ihrer jahrelangen Erfahrung das Projekt und lieferte die Entwürfe. Auch bei Transport und Aufbau arbeiteten die Gewerke zusammen - ein nicht ganz einfaches Unterfangen, einen über 350 Kilogramm massiven Altar im Ganzen ohne Schäden aufzustellen...
Die Grundidee für Altar und Ambo waren nachhaltige Materialien und so fiel die Wahl auf Eichenholz, welches sich optisch in die übrige Kirchenausstattung einfügen sollte. Besonders wichtig war die naturbelassene/roh wirkende Oberfläche.
Für die Schreinerei der Klostermanufaktur Münsterschwarzach, die den Altar gemeinsam mit der Zimmerei Wagenbrenner fertigten, bedeutete dies aber gleichzeitig, so zu arbeiten, dass sich am fertigen Altar und Ambo niemand durch hervorstehendes Holz verletzen kann.
Zudem sollten die Profess-Kreuze der verstorbenen Schwestern in den Altar integriert werden, damit sie bei der Eucharistiefeier symbolisch Teil der Mahlgemeinschaft sind. Die Gold- und Silberschmiede der Klostermanufaktur entwarf einen Altartisch mit einer Platte aus Sicherheitsglas, die eine gebrannte Eisenwanne (aus der Metallwerkstätte und Schmiede der Manufaktur) abdeckt.
In deren Mitte sind die Reliquien eingelassen, außen herum liegen nun 1.500 Schwesternkreuze. Der Entwurf des Ambos lehnt sich den des Altares an, auch hier ist die Tischplatte horizontal gerade und nicht angeschrägt.
Das große Kreuz in der Apsis entstand nach dem Vorbild des Professkreuzes der Schwestern. Zunächst wurde ein Modell gefertigt, dann in der Klosterdruckerei Benedict Press ein Foto des Professkreuzes auf die originale Größe des Modells hochskaliert, damit der Korpus orginalgetreu geschnitzt werden konnte. Dieser wurde blattvergoldet, das Kreuz selbst blattversilbert. Der Stab wurde in der Schmiede auf Maß gedreht und ist naturbelassen.
Altarweihe mit Bischof Franz Jung
Ein besonderer – und auch aufregender – Moment war für die Handwerker der Einsatz im Weihegottesdienst selbst. Nachdem Bischof Franz Jung die Reliquien des heiligen Kilian, der heiligen Teresa von Avila sowie der seligen Alfons Maria Eppinger in den Altar gelegt hatte, wurde die Kapsel mit einer Platte versiegelt und anschließend die Glasplatte auf den Altar gelegt. In einer für alle bewegenden Feier weihte Bischof Franz den Altar, indem er ihn zunächst mit Weihwasser besprengte, mit Chrisamöl salbte und schließlich mit Bauleiterin Sandra Räder zusammen an fünf Stellen Weihrauch entzündete. Danach wurden die Altarkerzen auf den Leuchtern entzündet, die ebenfalls in der Klostermanufaktur gefertigt wurden und sich dadurch auszeichnen, dass sie umsteckbar sind und auch als Evangelienleuchter verwendet werden können.
In der anschließenden Eucharistiefeier kamen die besonderen, großen liturgischen Gefäße zum Einsatz, die ebenfalls vor Jahren in der Gold- und Silberschmiede der Abtei Münsterschwarzach entworfen und angefertigt wurden. „Der Auftrag hat auch etwas mit uns gemacht“, waren sich die Handwerker nach dem Gottesdienst einig.
Mitwirkende Betriebe und Handwerker:
Schreinerei: Petro Müller, Angelika Neckermann (Schnitzarbeiten des Kreuzes), Marius Kapp, Michael Heinrich
Metallwerkstätte: Arnold Rumpel, Dominik Fröhlich, Lucas Reuter
Gold- und Silberschmiede: Andreas Jurowski, Michael Hornung
Druckerei Benedict Press: Dietmar Michel