Die Fair-Handel GmbH hat sich da anderen Standards verpflichtet: "Genau da greifen unsere Direktkontakte, wie bei den Kleidungsstücken von RAYMISA aus Peru." Mit Peru kam in der späteren Anfangszeit der Handelsbeziehungen nach Tansania ein zweites Land und ein neuer Kontinent hinzu. Das Interesse an den Waren stieg, die Beziehungen wurden institutionalisiert. Am 1. April 1995 wurde schließlich die GmbH gegründet, deren Geschäftsführer später P. Anselm Grün OSB wurde.
Der Erfolg des fairen Handels zeigte sich in weiteren Kontaktpartnern und neuen Produkten. Das dritte große Standbein: Krippen. Und die haben es dem Betriebsleiter besonders angetan. "Wir sind mittlerweile deutschlandweit der größte Anbieter von fair gehandelten Krippen aus aller Welt", erzählt er, während er durch den besonderen Lagerraum der großen Krippen läuft. Bunte, langhalsige Figuren aus den Anden stehen neben geschnitzten Holzkrippen aus Tansania. Weihnachtskrippen neben Passionskrippen, der neugeborene Jesus neben einer Pieta.
Zu den Krippenkunden zählen auch Bischöfe, wie Brönner nicht ohne ein bisschen Stolz erzählt. Doch besonders hier merke er die Veränderung im Fair-Handel: "Die Krippen sind nicht mehr so nachgefragt, wie früher. Genauso wie die Ebenholzschnitzereien. Mittlerweile sind es mehr Lebensmittel und ökologisch-nachhaltige Ware." Eine Herausforderung, die er sowohl im Einkauf als auch in Kontakt mit den Produzenten bewältigen muss.
Und auch hier hilft der Austausch. Viele Produzenten können ihr Angebot anpassen. Manches, so Brönner, gehe aber nicht. Lebensmittel aus Tansania wie Cashewnüsse oder Macadamianüsse müssen in Plastiktbeuteln verpackt werden. Zu groß wäre der Geschmacksverlust oder die Gefahr der Verunreinigung. "Natürlich könnten wir das hier auspacken und den Kunden selbst abfüllen lassen. Aber das empfände ich als Täuschung", meint der Betriebsleiter. So erklären er und seine Mitarbeiterinnen lieber den Kunden die Hintergründe, warum manches eben so verpackt ist.