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P. Simon und Br. Willibrord legen Zeitliche Profess ab

Erstes Professversprechen vor Gott, Abt und Gemeinschaft

Br. Willibrord Wagener und P. Simon Schrott haben mit ihrer Zeitlichen Profess am Samstag den nächsten Schritt in ihrem Mönchsleben getan. Vor Gott, Abt Michael und der Mönchsgemeinschaft von Münsterschwarzach versprachen sie Beständigkeit, klösterlichen Lebenswandel und Gehorsam nach der Regel des heiligen Benedikt. Mit dem Unterschreiben der Professurkunde auf dem Altar und dem Singen des Professgesangs schlossen sie sich für zwei Jahre der Abtei Münsterschwarzach an.

An diesen lehnt sich auch der Professspruch an, der aus Psalm 119 Vers 116 gewählt ist: „Nimm mich auf, o Herr, wie du verheißen hast, und ich werde leben. Lass nicht zuschanden werden mein Vertrauen.“ Im Professgesang "Suscipe me, Domine, secundum eloquium tuum, et vivam. Et ne confundas me ab exspectatione mea" (Nimm mich auf, o Herr, nach deinem Wort, und ich werde leben; lass mich in meiner Hoffnung niemals scheitern) gibt sich der Mönch mit weit geöffneten Armen ganz in die Hände Gottes.

Auf diesen Gesang nahm auch Abt Michael in seiner Begrüßung Bezug. Dieses „Liebeslied“ sei ein Zeichen des Vertrauens, des Zugehens auf Gott. Wie Petrus, der im heutigen Evangelium das Boot verließe, um auf Jesus zuzugehen, würden die jungen Mönche in ihrer ersten Profess mit ausgebreiteten Armen im „Suscipe me“ auf Jesus zugehen. Und dann, wenn sie auf die Knie gingen, Gott beinahe anflehen: „Enttäusche mich nicht, lass mich nicht scheitern und untergehen.“ Man wisse am Anfang seines Mönchslebens nicht, wie der eigene Weg verlaufen würde. Doch in der vergangen Woche seien die Professjubilare, die 60 oder 70 Jahre Profess feierten, ein Zeichen, dass es gut gehen kann.

„Heute setzt ihr beide ein Zeichen des Vertrauens“, so Abt Michael weiter. „Und wir gehen mit. Wir begleiten euch und wir tragen euch.“ An die Familien und Freunde der Professen gerichtet sagte er, dass dieses Zeichen heute auch ihnen Vertrauen schenken könne. Gott gehe mit jedem und jeder.

Im anschließenden Professritus erhielten Br. Willibrord und P. Simon nach ihrem Versprechen und Gesang noch das lange Skapulier mit den Worten „nimm auf dich das Joch unseres Herrn Jesus Christus, sein Joch ist milde und seine Bürde ist leicht“, zudem die Kukulle, die Festkleidung der Mönche: „Nimm hin dieses Gewand für den Gottesdienst und strebe danach, dass dein ganzes Leben ein Lob Gottes sei.“ Nach dem Pontifikalamt feierten die beiden Neuprofessen mit Familie, Freunden und ihren Mitbrüdern im Gästegarten.

Suscipe me

Br. Willibrord wurde am 03. März 1977 geboren und stammt Düdelingen (Luxemburg). In die Abtei Münsterschwarzach eingetreten ist er am 30. Januar 2021. Während seines Noviziats durchlief er unterschiedliche Betriebe in der Abtei, darunter die Klosterverwaltung und den Vier-Türme-Verlag. Mittlerweile ist Br. Willibrord in der Klosterbuchhandlung "Buch und Kunst im Klosterhof" tätig. Außerdem begleitet er die Jugend- und Familienkurse im Team der Mönche.

P. Simon wurde am 12. Dezember 1984 geboren und stammt aus Großwallstadt. Vor seinem Klostereintritt absolvierte er ein Theologiestudium und promovierte zum Dr. theol. 2014 wurde er zum Priester geweiht, bis zu seinem Eintritt in die Abtei Münsterschwarzach am 13. März 2021 war er im Dienst der Diözese Würzburg tätig. Im Kloster arbeitet er im Gästehaus, in der Einzelseelsorge, führt Gruppen durch die Abtei. koordiniert das Jugendhaus Münsterklause und ist im Team für die Gemeindemesse an den Sonntagen.

Die Zeitliche Profess

Die zeitlichen Gelübde schließen an das Noviziat an. Sie sind die Vorstufe zur Ewigen Profess, bei der sich der Mönch auf Lebenszeit an Kloster und Gemeinschaft bindet.

Im Gelübde der Beständigkeit verspricht der Mönch, in Treue zum Geist des Evangeliums Jesu Christi zu stehen und mit seinem ganzen Leben stabil in Gott verwurzelt zu bleiben. Dazu wirkt das Bleiben in der brüderlichen Gemeinschaft (stabilitas in congregatione) unterstützend. Zwar sind manche Mönche der Abtei Münsterschwarzach zeitweise in anderen Klöstern in der Mission eingesetzt – ihre Heimat bleibt aber in Franken.

Der klösterliche Lebenswandel umschreibt die Eigenschaften, die ein monastisches Leben ausmachen: Einfachheit des Lebensstils, Ehelosigkeit, Gottsuche in Gebet und Schriftlesung.

Der Gehorsam bedeutet die Bereitschaft zum bewussten Horchen auf den Willen Gottes und zu dessen konsequenter Umsetzung in den eigenen Entscheidungen und Handlungen. Er vollzieht sich unter der Führung von Regel und Abt und auch im Hören auf die Mitbrüder. Er ist also keine willenlose Unterwerfung, sondern eine konkrete Weise, die uneingeschränkte Bindung an Gott in der eigenen Lebensführung zu verwirklichen. Die Regel des heiligen Benedikt achtet stets die Individualität und Würde des einzelnen. Das Ziel des Mönchslebens ist das "unsagbare Glück der Liebe" (RB Prol. 49), mit dem sich das weite Herz des Gläubigen in der Einheit mit Gott erfüllt.