P. Anselm Grün begeistert mit seinem neuen Buch
„Wofür brennst du?“ in ausgebuchter Würzburger Kirche vorgestellt
Gut 300 Leute sind am Mittwochabend der Einladung des „Team Benedikt“ und der Kongregation der Schwestern des Erlösers zu einem Vortrag von P. Anselm Grün gefolgt. In der vollbesetzten Mutterhauskirche stellte er sein neues Buch „Wofür brennst du? Leidenschaftlich leben“ vor, das erst vor drei Wochen erschienen ist. In ihrer Begrüßung freuten sich Eva Müller, Geschäftsführerin des „Team Benedikt“ und Sr. Monika Edinger, Generaloberin der Erlöserschwestern, dass die Veranstaltung mit P. Anselm so gut angenommen werde.
Der Benediktiner sei schon von Beginn an mit dem Team Benedikt, damals noch im ehemaligen Haus Benedikt der Abtei Münsterschwarzach in Würzburg, verbunden gewesen, so Müller weiter. Musikalisch wurde der Vortrag mit Orgel-Impulsen von Organist Martin Gál und Stille begleitet. Die neu renovierte Kirche nahm P. Anselm zu Beginn in den Fokus, denn daran würde sich bereits das Thema des Abends abzeichnen: die Leidenschaft. „Hier sieht man, dass Herzblut, dass Leidenschaft drinsteckt. Die künstlerische Gestaltung, die Handwerker, die daran mitgewirkt haben, sie haben das mit Leidenschaft gemacht.“ Die neue Kirchenausstattung stammt unter anderem aus der Klostermanufaktur der Abtei.
Auch auf die Grundsatzfrage, warum Leidenschaft überhaupt ein Thema sei, über das er gemeinsam mit seiner taiwanesischen Verlegerin Hsin-Ju Wu geschrieben hat, ging er ein. Bereits in der Bibel zeigten sich Beispiele für leidenschaftliche Menschen: Mose mit dem brennenden Dornbusch, der für die Leidenschaft Gottes stehe, Jesus, der als leidenschaftlicher Mensch in den Evangelien beschrieben wird und das Pfingstereignis, bei dem die Jünger von der Leidenschaft des heiligen Geistes angesteckt würden. Auch der heilige Benedikt verlange von seinen Mönchen eine Leidenschaft. „Er schreibt in seiner Regel ‚Wer hat Lust am Leben?‘“, erklärte P. Anselm.
Vielen Menschen, so stelle er fest, würde aber heute die Leidenschaft fehlen. Ihnen stünden Hindernisse im Weg, ihre Leidenschaften auszuleben: „Das Größte ist die sogenannte ‚Akedia‘, die Lustlosigkeit oder Gleichgültigkeit.“ Gerade durch das Smartphone und die ständige Beschäftigung damit sei diese vermehrt zu beobachten. Begleitet würde die Akedia durch eine innere Leere, aus der Langeweile und Antriebslosigkeit folge. Viele Menschen, das merke P. Anselm durch seine Arbeit in der geistlichen Begleitung, suchten Ausflüchte in ihren eigenen Charakterschwächen. Doch das halte er für überwindbar. Leidenschaft habe nämlich auch mit Disziplin zu tun. „Wenn ich etwas will und wirklich für etwas brenne, dann habe ich Lust und Zeit, das auch zu tun.“
Seine eigene Leidenschaft sei unter anderem das Schreiben. In seiner Zeit als Cellerar habe er viel an Zeit für die wirtschaftliche Verwaltung des Klosters aufgewandt und dennoch Zeit gefunden, weiter seine Bücher zu schreiben. Was ihn antreibe und seine Leidenschaft lebendig halte: „Ich möchte die Botschaft Jesu in der heutigen Zeit so verkünden, dass die Menschen berührt werden, dass sie sich aufrichten können.“ So wünschte er den zahlreichen Gästen, dass sie nach diesem Abend manche verlorene Leidenschaft wiederentdecken und mit neuer Kraft diese umsetzen könnten. Im Anschluss nutzten noch viele den Buchverkauf der Klosterbuchhandlung „Buch und Kunst im Klosterhof“ und ließen sich, oft verbunden mit einem Erinnerungsfoto, die Bücher direkt von P. Anselm signieren. Im neuen Café Mares der Erlöserschwestern klang der Abend dann bei Wein und Gesprächen aus.
Über das Buch:
Das Buch „Wofür brennst du? Leidenschaftlich leben“ ist im August 2023 im Münsterschwarzacher Vier-Türme-Verlag erschienen. Die beiden Autoren, P. Anselm Grün und Hsin-Ju Wu, wollen damit den Leserinnen und Lesern einen Weg aufzeigen, die eigene Leidenschaft zu entfachen oder wiederzufinden. Denn wer für etwas brennt, spürt sich selbst wieder und entdeckt jene Lebendigkeit, welche hilft, Verantwortung für sich selbst und die Zukunft der Welt zu übernehmen.