Mitarbeiterehrungen zum Felizitasfest
10, 25 und 40 Jahre Treue zum Kloster gewürdigt
Das Fest der Klosterpatronin Felizitas steht traditionell im Zeichen der Gemeinschaft zwischen dem Mönchskonvent und den weltlichen Angestellten. Die gemeinsame Vesper am Nachmittag eröffnete das interne Klosterfest. In seiner Predigt betrachtete Abt Michael Reepen sein Bild des 2022 verstorbenen Künstlerpaters Polykarp Uehlein, das die heilige Felizitas mit ihren sieben verstorbenen Söhnen zeigt. „Es ist brutal, fast unmenschlich“, sage er über das Bildnis, das sich an die Pietà, Maria mit ihrem toten Sohn Jesus im Schoß, anlehnt.
Doch auch die Probleme und Herausforderungen in der Welt seien brutal und unmenschlich, so der Abt weiter: „Gräueltaten in der Ukraine, in Afghanistan, Äthiopien, im Jemen, in Myanmar, in Syrien – dazu die unzähligen Flüchtlinge und die verfolgten Christen die auch heute im 21. Jahrhundert wegen ihres Glaubens verfolgt und getötet werden wie im 2.Jahrhundert die Mutter Felizitas mit ihren sieben Söhnen.“ Die vergangenen Jahre hätten die Gesellschaft aus ihrer Komfortzone herausgerissen. Klimakrise, Corona-Pandemie, Krieg in Europa. Viele dieser Probleme würden von Macht ausgehen, von Macht, die nicht abgegeben würde. Viele Strukturen, ob im Beruf oder in der Familie und auch im Kloster, seien traditionell hierarchisch geprägt.
Gerade die Jüngeren seien aber zum Teil bereits in anderen Strukturen aufgewachsen. „Sie haben schon erfahren, dass es auch andere Wege gibt“, sagte Abt Michael. Der heilige Benedikt habe bereits in seiner Regel geschrieben, dass Verantwortung verteilt werden und dass alle, vor allem auf die Jüngsten in der Gemeinschaft „gehört“ werden solle. Das meine, dass alle Verantwortung tragen würden.
„Jeder sollte so handeln, wie der Abt, als wenn es sein Kloster wäre“, folgerte der Abt. Solche Ansätze seien in den verschiedenen Bereichen des Klosters spürbar, vor allem bei den jungen Mitarbeitenden: „Sie, liebe U40, bringen Neues ins Kloster und ich möchte sehr, dass sie den Raum hier in der Abtei haben sich einzubringen, dass sie mit uns und den Erfahrungen der Älteren dieses Kloster, diesen Ort gestalten - an dem sie und wir alle, Jung und Alt lebendig sein können für die Welt von heute.“
Im Zeichen der Klostertreue stand die anschließende Feier, bei der traditionell die Betriebsjubiläen gewürdigt werden. Einleitend stellte Prior Pascal die unterschiedlichen „Zugehörigkeitsgruppen“ einander vor – sowohl innerhalb des Mönchskonvents als auch bei den Angestellten. So standen nacheinander die Gruppen der bis zu fünf Jahre, bis zu zehn, bis zu 25, bis 40 und über 40 Jahre auf. Letztere eine beachtliche Gruppe von Mitarbeitern, die bereits seit der Lehre in Münsterschwarzach sind. Im Anschluss stellten Cellerar P. Christoph Gerhard und P. Maximilian Grund die Ergebnisse einer umfangrechen Umwelt- und Nachhaltigkeitsevaluation vor. Mit deren Ergebnissen sollen nun die Bemühungen in den Umweltschutz weiter optimiert werden – ein gutes Beispiel für einen erfolgreichen Weg sei bereits die Druckerei Benedict Press.
Mit den Ehrungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch die Betriebsleiter und den Cellerar war der Höhepunkt der Feier erreicht.
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Die Betriebsjubiläen
Für 10 Jahre in der Buch- und Kunsthandlung wurde Karin Aron von Betriebsleiterin Nadine Dötsch geehrt. Zu Beginn als Reinigungskraft im alten Laden, wurde nach der Vergrößerung der Verkaufsfläche in den heutigen Räumlichkeiten das Talent zum Verkaufen entdeckt. Und da im Team Unterstützung notwendig war, sei Karin Aron mit ihrer umfangreichen Kenntnis des Sortiments gerade richtige gekommen. Voller Einsatz und stets gute Laune würden sie besonders auszeichnen.
Heidi Eger aus dem Verkaufsteam der Klostermetzgerei wurde von P. Christoph für ihren außerordentlich freundlichen und kompetenten Umgang mit den Kundinnen und Kunden gewürdigt. Seit 10 Jahren sei sie vorne im Verkauf eine Kollegin, die man im Team nicht misse möchte. Selbst in der Corona-Zeit, als die Menschen meterlang Schlange standen oder zu den stressigen Verkaufszeiten zu Ostern und Weihnachten sei sie ein Ruhepol und immer sympathisch.
Auf 10 Jahre im Fair-Handel kann Luisa Burger zurückblicken. Geschäftsführer P. Anselm Grün und Betriebsleiter Klaus Brönner stellten ihre Loyalität zum Fair-Handel heraus. Bereits als Praktikantin 2011 sei sie gekommen, absolvierte im Anschluss eine Ausbildung und ein duales Studium. Als stellvertretende Betriebsleitung seit 2021 und Leiterin des Marketings würde sie mit ihren Ideen und ihre Kreativität den Fair-Handel zukunftsfähig machen.
Cornelia Belzner, 10 Jahre in der Reinigung des Egbert-Gymnasiums, wurde für ihre Vielseitigkeit in den unterschiedlichen Einsatzbereichen des EGM von Schulleiter Markus Binzenhöfer gelobt. Mit ihrer Zuständigkeit für die Pausenhalle sei sie gemeinsam mit den anderen Reinigungskräften unter anderem für die Fundsachen verantwortlich. Besonders stellte er ihren Blick auf Details und ihren Umgang mit den Menschen heraus.
In der Missionsprokura arbeitet Claudia Göllner seit 10 Jahren und habe bereits vier Missionsprokuratoren in dieser Zeit erlebt, so der neue Prokurator Br. Abraham Sauer. Je komplizierter, desto mehr scheine es ihr zu liegen, würdigte er sie und stellte zudem ihre Genauigkeit ihren Überblick über alles und ihr sorgfältiges Arbeiten besonders heraus. Auch ihr Umgang mit Spenderinnen und Spendern fand besondere Anerkennung.
Aus dem Hauswirtschaftsteam des Recollectio-Hauses ehrte Leiterin Dr. Corinna Paeth für 10 Jahre Getrud Wolf. Unter drei Chefs in diesen Jahren habe sie ihre Anpassungsfähigkeit und Flexibilität gezeigt. Auf die beiden Umzüge aufgrund der Renovierungsmaßnahmen habe sie mit außerordentlicher Tatkraft mitgetragen. All die Jahre sei zudem zu spüren gewesen, wie sehr sie sich mit dem Recollectio-Haus identifiziere und auf die unterschiedlichen Gäste eingehe.
Ebenfalls 10 Jahre in der Abtei Münsterschwarzach ist Bäcker Andreas Krumm, der nicht an der Feier teilnehmen konnte.
Teresa Günther wurde für 25 Jahre in der Klosterbuchhandlung von Nadine Dötsch geehrt. Nach der nebenberuflichen Ausbildung als Buchhändlerin habe sie sich auf die Fachbereiche Theologie und Spiritualität spezialisiert und sei daher in der Buchhandlung eine wichtige Stütze. Als Organisatorin der BuchBesuche gelinge es ihr immer, einen weiten Kreis an Autorinnen und Autoren sowie Gästen in die Buchhandlung zu locken. Das vielfältige Engagement im Gästehaus, in der Arbeit mit Geflüchteten sowie im Kunstatelier von P. Meinrad Dufner stellte P. Christoph zudem heraus.
Ebenfalls für 25 Jahre in der EGM-Reinigung wurde Monika Back durch Markus Binzenhöfer gewürdigt. Durch diese Erfahrung kenne sie das Schulhaus in vielen Phasen – sowohl den alten Schulbau als auch die Neubau. Immer gut aufgelegt und mit großer Selbstverständlichkeit würde sie ihre Arbeit tun. Als es darum ging, wer die Endreinigung nach der Renovierung übernehmen sollte, sei sie mit dem Team eingesprungen und er erinnere sich, wie gut das im Gegensatz zu einer externen Firma war. Weit über den Dienst hinaus interessiere sie sich zudem für die Vorgänge an der Schule. Es sei ein großer Segen, sie am EGM zu haben.
25 Jahre ist Klaus Göbel in der Tüncherei und wurde von P. Christoph geehrt. Er sei nicht nur für Gerüstbau, verputzen und Trockenbau zuständig, sondern auch ein Facharbeiter für Buchsteinfugen. Unerlässlich bei Gebäuden wie der Krypta, den Klostermauern und den Türmen der Abteikirche. Die notwendigen Abbrüche von Gebäuden habe er durchdacht und fachgerecht durchgeführt. Er sei ein Allrounder auf allen Baustellen und habe auch viele junge Menschen ausgebildet. Selbst einen schweren Unfall habe er überstanden, so hoffe P. Christoph, dass Göbel noch viele Jahre erhalten bleibe.
Für 40 Jahre in der Klosterdruckerei Benedict Press wurde Manfred Weidinger durch Druckereileiter Michael Blaß geehrt, der seit seiner Ausbildung als Druckformhersteller dort arbeite. Diese schloss Weidinger 1985 als Kammersieger ab. Technische Neuerungen ging er durch Fortbildungen und Weiterbildungen stets mit. Aus einem analogen Fachwissen wurde ein digitaler Wissensspeicher, von dem der gesamte Kollegenkreis profitiere. Seine große Stärke sei sein Gedächtnis, vergangene Probleme und Herausforderungen vergesse er nicht und finde somit auch immer schnelle Lösungen. Mittlerweile in der Kundenbetreuung tätig, zeige seine offene und herzliche Art Erfolg. Eine Eigenschaft, die auch im Team geschätzt würde. Nicht unerwähnt bleiben dürfe die „Klosterfamilie Weidinger“ mit seiner Frau, die in der Wäscherei arbeite und seinem Sohn, der in diesem Jahr die Ausbildung als Medientechnologe im Druck begonnen habe.
Ebenfalls 40 Jahre und seit der Ausbildung in der Abtei ist Arnulf Haubenreich aus der Buchhaltung. Der ehemalige Cellerar P. Anselm Grün würdigte seine schnelle Auffassungsgabe, die er bereits im frühen Alter zeigte. Bereits mit 18 nach Abschluss der Ausbildung konnte er ihm dann die Leitung der Buchhaltung anvertrauen, die er bis heute mit außerordentlichem Engagement und großem persönlichen Einsatz ausführe. Viele technische Neuerungen habe er nicht nur mitgemacht, sondern sogar initiiert und als Berater für andere Klöster auch dort für Fortschritt gesorgt. Er sei zudem Anlaufstelle für viele weitere Alltagsherausforderungen von Mitarbeitenden und Mönchen und habe immer ein offenes Ohr für alle. Auch Cellerar P. Christoph betonte die Vielseitigkeit Haubenreichs verbunden mit der Hoffnung, dass er der Verwaltung noch viele weitere Jahre erhalten bliebe.