Zum Hauptinhalt springen

Den Glaubensweg Mariens zum Vorbild nehmen

Mönche und Gäste feiern Maiandacht im Klosterpark

Im Marienmonat Mai haben die Mönche der Abtei Münsterschwarzach wieder gemeinsam mit Besucherinnen und Besuchern im Klosterpark eine Maiandacht zu Ehren der Gottesmutter gefeiert. Mit einer gemeinsamen Bittprozession mit Gesängen und musikalischer Gestaltung der Klosterblasmusik ging es vom Kirchplatz durch den Klostergarten bis zur Marienkapelle. In seiner Betrachtung zum Evangelientext nahm Br. Pascal Herold die Wegstationen Mariens und auch ihre Herausforderungen in den Fokus.

"Wie oft schon hatte sich in Maria neues Leben aufgebaut, das schmerzlich hinterfragt wurde weil ihr Sohn in der Öffentlichkeit immer wieder auf Widerspruch stieß. Ihr blieben mit der Ankündigung der Gottesmutterschaft schwere Zeiten und Sorgen nicht erspart", so Br. Pascal. Oft konnte sie die Wegstationen nicht verstehen, musste Scheitern miterleben und auch durchleiden. Ihr Glaubensweg sei unfassbar lang gewesen - bis sie endlich am Pfingsttag gemeinsam mit den Jüngern noch einmal vom Heiligen Geist getroffen werde.

In diesen Tagen des Abwartens würden sich in Maria aber diese Erlebniss noch einmal aufdrängen. Das Schwert, das ihre Seele durchdrang und die vielen anderen Worte, die eher eine Entmutigung für die Frau und Mutter gewesen sein müssen, führte Br. Pascal weiter aus. Jesus, ihr Sohn, hätte immer gegen die Missstände gekämpft, Konflikte dabei ausgelöst und Maria auch mithineingezogen. Aber er stehe für das Heil der Menschen, den Frieden auf Erden und den Kampf gegen die Unmenschlichkeit. Das sei es schließlich, was in Maria in dieser Zeit dann wiederum neues Leben - noch zaghaft - aufbauen lässt.

"Wir heutige Menschen leben in der gleichen Spannung von Hoffnung und Zuversicht, durch die neues Leben sich aufbaut einerseits und dem Eindruck von schier unlösbaren Problemen des Alltags, die es wieder dämpfen", erklärte Br. Pascal. Doch sei der Glaubensweg Mariens in folgenden Punkten ein Vorbild:

  • In dem Glauben an das Gute, dass eigentlich alles Sinn und Bedeutung hat in den Höhe- wie Tiefpunkten unseres Lebens.
  • In der Treue zum Weg des Glaubens, auf dem wir geführt werden, und zum Ja unserer Menschwerdung und der unserer Mitmenschen.
  • In der Verheißung einer gerechten Welt, die vom friedlichen Miteinander geprägt ist in seiner Vielfalt wie Unterschiedlichkeit.

In den anschließenden Fürbitten wurde noch einmal Bezug auf den Frieden in den vielen Kriegsgebieten, die gesellschaftlichen Herausfordungen wie etwa die Bewahrung der Schöpfung und die eigenen persönlichen Problem Bezug genommen.

Vor dem Schlusssegen stellte Br. Pascal noch einmal die Besonderheit der Marienkapelle im Klosterpark dar. Diese wurde im Oktober 1954 geweiht. Anlass zur Errichtung gab dem damaligen Abt Burkard Utz das Marianische Jahr, das Papst Pius XII. im Herbst 1953 anlässlich des Jubiläums des Dogmas der Unbefleckten Empfängnis ausrief. In den Chroniken hieß es aber auch, dass die Kapelle eine Dankgabe für die Muttergottes für die Heimkehr der Mönche nach dem Krieg und die Heimkehr der Korea-Missionare war. Die Kapelle wurde von P. Alwin Schmid gestaltet.

Im Anschluss an die Maiandacht konnten die Mönche und Gäste noch eine Kerze vor der Marienfigur anzünden und in einem stillen Gebet ihre Anliegen vor die Gottesmutter bringen.