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P. Franziskus Büll OSB wird 80 Jahre alt

P. Franziskus Büll OSB feiert am 30. April in der Abtei Münsterschwarzach seinen 80. Geburtstag.

Zum Empfang im Gästehaus der Abtei kamen als Gratulanten Volker Schmitt, 1. Bürgermeister von Schwarzach am Main, Robert Scheller, Schulleiter des Egbert-Gymnasiums, und viele weitere Lehrkräfte der Klosterschule, um ihren ehemaligen Kollegen zu beglückwünschen. Muskalisch begleiteten die "Schwarzier Buam" die Feier mit Geburtstagsständchen und dem Frankenlied. Eine besondere Würdigung erhielt P. Franziskus vom 1. Vorsitzenden vom Bund Naturschutz der Kreisgruppe Kitzingen, Manfred Engelhardt, der besonders dessen Engagement beim Thema Artenschutz herausstellte.

Als Abteiarchivar ist P. Franziskus für die Bestände an Urkunden, Akten und Sammlungen des Archivs verantwortlich. Weitere Informationen über die Arbeit von P. Franziskus, die Abteigeschichte und Kontakt zu Abteiarchiv gibt es hier.

P. Franziskus wurde am 30. April 1939 in Berlin geboren. 1943 flüchtete die Familie wegen der anhaltenden Luftangriffe zu den Großeltern nach Bad Homburg. Von dort wechselte er nach dem Besuch der Volksschule an das Gymnasium von Münsterschwarzach und dann 1957 in das Seminar St. Benedikt nach Würzburg, von wo aus er das Riemenschneider-Gymnasium besuchte. Nach dem Abitur trat Lotar Büll, wie er mit dem Taufnamen hieß, in das Kloster Münsterschwarzach ein. Im Kloster erhielt er den neuen Ordensnamen Franziskus.

Die Zeitliche Profess war 1962 und durch die Feierliche Profess am 28. September 1965 schloss er sich der Benediktinerabtei auf Lebenszeit an. Am 20. Juli 1968 weihte ihn Bischof Josef Stangl von Würzburg zum Priester. 1962 bis 1964 erfolgte das Studium der Philosophie an der Ordenshochschule der Benediktiner in St. Ottilien. Theologie studierte Pater Franziskus anschließend an der Universität Würzburg. Dort promovierte er zum Doktor in Kirchengeschichte.

Seine Lebensaufgabe wurde die Schule, das Egbert-Gymnasium (EGM). An der Universität Würzburg studierte er die Lehrfächer Biologie und Chemie. Die Referendarszeit war an den Würzburger Schulen, am Friedrich-König-Gymnasium und Wirsberg Gymnasium. Seit 1974 war Pater Franziskus ein Lehrer mit "Leib und Seele" am EGM. Er war wie ein Vater für seine Schülerinnen und Schüler und sorgte sich um ihre Anliegen und schulische Ausbildung. Die Zeit am EGM war für Pater Franziskus eine große Herausforderung. Denn in der Zeit erfolgte die Entscheidung für ein Vollgymnasium, dessen Ausbau und Umsetzung Pater Franziskus mit großem Einsatz begleitete. 2011 schied er nach fast 40 Jahren als Lehrer und Studiendirektor aus dem EGM.

P. Franziskus hatte Zeit seines Lebens auch ein großes Herz für die Natur, für die er auch seine Schüler begeistern konnte und zahlreiche Projekte umsetzen konnte. Dafür bekam er vom Landratsamt Kitzingen den Umweltpreis. Das Fernsehmagazin des Bayerischen Rundfunks "Unkraut" verlieh ihm den "grünen Oskar" für seine Dienste an der Natur.

Als Archivar und Leiter der Kunstsammlung der Abtei ist er ein exzellenter Fachmann für die 1.200-jährige Klostergeschichte, darüber hinaus ein großer Kenner der fränkischen Kirchengeschichte. Sein großer Erfolg war die Entdeckung eines Schlüssels, der aus der Karolinger Zeit vor 1.200 Jahren stammte. Seit 1982 ist er im Vorstand der Forschungskreises Ebrach tätig und seit 1992 im Beirat der Stiftung "Kloster und Kaiserpfalz Memleben".

Dreißig Jahre lang war P. Franziskus als Vertreter der Klosterliste im Gemeinderat von Schwarzach am Main. Bei seinem Ausscheiden aus dem Gemeinderat vor fünf Jahren würdigte der damalige Bürgermeister Lothar Nagel die großen Leistungen von P. Franziskus im Gemeinderat. Er hatte das Wohl der Gemeinde für eine gute Weiterentwicklung im Auge und setzte sich für alle Gemeindebürger in ihren Anliegen ein.

P. Franziskus ist trotz seiner nun 80 Lebensjahre noch in verschiedenen Bereichen im Kloster tätig. Im Klosterarchiv, in der Forschung der Klostergeschichte und kümmert sich als Infirmar um die Anliegen der kranken und alten Mitbrüder in der Krankenabteilung.

Von Br. Manuel Witt