Unsere Verstorbenen

Pater Romanus Kölbl OSB verstorben

Sein Leben vollendete unser lieber Mitbruder

P. Romanus (Richard) Kölbl OSB

am Dienstag, dem 28. April 2009, um 3 Uhr nachts nach langem Leiden und altersbedingten Schmerzen. Seit längerer Zeit schon in unserer Krankenabteilung betreut, war sein Hinübergang ins bessere Leben sanft und still.
P. Romanus wurde als Richard Kölbl am 14. Februar 1928 in Unterbuchfeld (Landkreis Neumarkt/Opf.) als Sohn des Landwirts Johann Kölbl und seiner Ehefrau Maria, geb. Frank, geboren. Er hatte noch neun Geschwister, wovon drei schon im Kleinkindalter verstarben.
Von 1934 bis 1939 besuchte er die Volksschule seines Heimatortes. 1939 wechselte er in das der Abtei Münsterschwarzach gehörende Studienseminar St. Benedikt in Würzburg. Schon im dortigen Alten Gymnasium stand ihm der Beruf „Missionsbenediktiner“ vor Augen. Als die Naziherrschaft die Abtei und das Seminar 1941 auflösten, konnte er bei einer mit uns befreundeten Familie in Würzburg unterkommen und so auch weiterhin sein Gymnasium besuchen. Unterbrochen wurde dies allerdings durch seinen Einsatz als Luftwaffenhelfer.
Nach dem Abitur trat er am 5. September 1948 in die Abtei Münsterschwarzach ein; zwei Tage später, am 7.9. wurde er ins Noviziat aufgenommen und durfte am 8. September 1949 die Zeitlichen und am 28. September 1952 die Ewigen Gelübde ablegen. Von 1949 bis 1951 studierte er Philosophie in der Ordenhochschule St. Ottilien und von 1951 bis 1955 Theologie an der Universität Würzburg. Im Jahre 1954 wurde er von Bischof Julius Döpfner zum Priester geweiht.
Sein erstes Arbeitsfeld war: Erzieher und Lehrer in unserem Studienseminar St. Ludwig. Viele seiner ehemaligen Schüler haben ihn noch in dankbarer Erinnerung. Dann wurde P. Romanus für den Missionseinsatz im Gebiet von Peramiho/Tanzania bestimmt. Zur Vorbereitung auf diese Aufgabe besuchte er 1960 das Katechetische Institut in München und war bis 1962 zur Erlernung der englischen Sprache in London. Am 31. Mai 1962 erfolgte die feierliche Missionsaussendung. Seine Hauptaufgabe an der neuen Wirkungsstätte war die Seelsorge; in verschiedenen Pfarreien war er als Kaplan und Pfarrer tätig. Er erzählte oft und gerne von den damaligen Zeiten, von seinen afrikanischen Christen und den lebendigen Gottesdiensten. Im Jahr 1988 wurde er dann in die Abtei Peramiho gerufen, um dort den Dienst des Priors zu verwalten.
1992 musste Pater Romanus dann aus gesundheitlichen Gründen nach Deutschland zurück. Lange Zeit hoffte er, wieder in sein geliebtes Tanzania zurückkehren zu können. Aber trotz guter ärztlicher Versorgung und Hilfe erlaubte es sein Gesundheitszustand nicht mehr, in das tropische Missionsland zurückzukehren. Das war sehr schwer für ihn. Aber er nahm es als den Willen Gottes an und er sah nun seine priesterliche und missionarische Aufgabe in Deutschland. Er hätte damals zwar schon fast das übliche Rentenalter gehabt, aber er wollte sich noch nicht zur Ruhe setzen. Er nahm die Stelle des Hausgeistlichen, die vorher Pater Anton Falkenstein innehatte, in St. Ludwig bei Wipfeld, im dortigen Mädchenheim der Oberzeller Schwestern an und wirkte in St. Ludwig und Umgebung als Seelsorger von April 1993 an. Eine fortschreitende Sehschwäche beendete schließlich seine Wirkungszeit in St. Ludwig. Am 20. Oktober 2006 kehrte er in sein Mutterkloster, die Abtei Münsterschwarzach zurück.
Wir danken P. Romanus für seine ruhige, stille und mitbrüderliche Art, die ein Geschenk war für uns und unzählige Menschen. Unvergessen wird uns sein nimmermüdes Lächeln bleiben.
Requiescas in pace. Ruhe in Frieden.

Am Donnerstag, 30. April 2009 feiern wir um 14.00 Uhr das österliche Requiem und beerdigen unseren Mitbruder anschließend auf dem Klosterfriedhof.

Münsterschwarzach, den 28. April 2009
Abt Michael und Konvent