Seit März streamt die Abtei Münsterschwarzach ausgewählte Gottesdienste – das hat sich in dieser Zeit verändert.
16. März 2020. Lockdown in Bayern. Schulen, Geschäfte, Restaurants, Hotels. Alles muss schließen. Auch Gottesdienste dürfen nicht mehr mit Gläubigen gefeiert werden. Ein Tag, der in die Geschichte eingeht. Seit der Zeit der Aufhebung im 3. Reich mussten die Türen der Abteikirche nicht für Gläubige verschlossen bleiben. Und selbst damals wurden Gottesdienste mit den Menschen gefeiert, die über den Seiteneingang eingeschleust wurden.
Nun also wieder: Kirchentüren abschließen. Ein schmerzhafter Schritt für die Mönchsgemeinschaft. Als Missionsbenediktiner Menschen vom Gebet ausschließen? Unvorstellbar. Eine Lösung musste her.
Die war relativ schnell gefunden: Konventamt, Mittagshore und Vesper sollten live auf YouTube gestreamt werden. Technisch umgesetzt wurden die Streams von P. Maximilian Grund OSB – am Anfang noch improvisiert: Das Richtmikrofon für den Ton neben dem Lautsprecher, Internet via Powerline-Adapter über die Steckdose. Die vorhersehbaren Folgen: Schlechter Ton und hohe Fehleranfälligkeit.
Und das waren nicht die einzigen Herausforderungen. Bis heute muss der Stream manuell gesteuert werden. Heißt konkret: Ein Mönch aus dem über die vergangenen Wochen gewachsenen Streaming-Team muss auf der Empore die Technik bedienen und kann weder das Konventamt mitfeiern noch beim Stundengebet im Chorgestühl dabei sein.