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Zwei „runde Geburtstage“ an einem Tag

Am 4. August feierte Abt Lambert Dörr OSB seinen 80. Geburtstag - Bruder Bonaventura Gruben OSB wurde 85 Jahre alt

Gleich zwei Mönche der Abtei Münsterschwarzach konnten am Donnerstag, 4. August, einen runden Geburtstag feiern: Abt Lambert Dörr OSB wurde 80 Jahre alt, Bruder Bonaventura Gruben OSB sogar 85.

Abt Lambert wurde am 4. August 1936 in Glashofen-Gerolzahn (Neckar-Odenwald-Kreis) geboren.  Nach dem Besuch des Gymnasiums und erzbischöflichen Konvikts in Tauberbischofsheim trat er im Mai 1955 in die Benediktiner-Abtei Münsterschwarzach ein und legte 1956 seine zeitlichen Gelübde ab. Durch die Feierliche Profess am 31. Mai 1959 schloss er sich auf Lebenszeit der Klostergemeinschaft an.  Die Priesterweihe wurde ihm 1960 vom Missionsbischof Viktor Hälg aus Ndanda/Tansania in Münsterschwarzach gespendet.

Dörr studierte an der Ordenshochschule in St. Ottilien Philosophie und an der Universität Würzburg Theologie.  Sein besonderes Interesse gilt seit seinen Studienjahren der Klostergeschichte, vor allem die seiner Heimatabtei Münsterschwarzach, über die er schon in jungen Jahren einige Artikel veröffentlichte. Zur Vorbereitung auf seinen Einsatz als Lehrer in der Mission studierte Abt Lambert von 1960 bis 1964 an der Universität Ottawa/Kanada Geschichte und erwarb den Titel eines „Master of Arts“ mit seiner  Dissertation über „Lord Dorchester´s View of the Problems of Canada during the last Period of his governship, 1791 – 1796“.

1964 wurde er als Missionar in das Abteigebiet Peramiho in Tansania (Ostafrika) gesandt.  Dort war er zunächst als Lehrer an der Secondary School in Kigonsera und anschließend in der Seelsorge tätig. 1976 wählten ihn seine Mitbrüder zu ihrem Abt von Peramiho. 2006 gab er diese Leitungsfunktion aus Altersgründen ab, lebte aber noch bis Januar 2015 bei seinen Mitbrüdern in Tansania. Aus gesundheitlichen Gründen kehrte er wieder nach Deutschland zurück und lebt jetzt wieder mit seinen Mitbrüdern in Münsterschwarzach und verbringt hier seinen Lebensabend.

Bruder Bonaventura wurde als Heinrich Gruben am 4. August 1931 in Hilden bei Düsseldorf geboren. Nach dem Besuch der Volksschule in Hilden machte er eine Ausbildung als Gärtner mit Fachrichtung Blumen und Zierpflanzen und legte mit bestem Ergebnis seine Gehilfenprüfung ab. Bis 1952 arbeitete er als Gärtner-Geselle in Solingen, ehe er das Spätberufenen-Seminar der Salesianer in Essen besuchte. 1954 wurde er in die Abtei Münsterschwarzach aufgenommen, legte 1956 seine zeitliche Profess ab und schloss sich 1960 durch die ewigen Gelübde dem Kloster auf Lebenszeit an.

Bruder Bonaventura wurde in seinen ersten Klosterjahren vielseitig eingesetzt, in der Hausmeisterei, in der Landwirtschaft und im Klostergarten. 1960 wurde er in die Münsterschwarzacher Niederlassung nach London versetzt. Das Kloster in der britischen Hauptstadt war vor allem für Neu-Missionare wichtig. Dort lernten sie vor ihrem Einsatz die englische Sprache, damit die Missionare bei ihrer Ankunft in Afrika gleich mit ihrer Arbeit beginnen konnten. In London war Bruder Bonaventura als tüchtiger Koch und Gärtner tätig und die Londoner Kloster-Bewohner und Gäste sprechen noch heute von seinen Kochkünsten. 1984 wurde die Niederlassung in London verkauft und Gruben kehrte mit den anderen Mitbrüdern wieder nach Deutschland zurück. 

Dort wurde ins Kloster Damme bei Oldenburg gesandt, wo er einen großen Gemüse- und Blumen-Garten anlegte und als Hausmeister tätig war. 1999 kehrte Bruder Bonaventura nach fast 40 Jahren Abwesenheit von seinem Heimatkloster Münsterschwarzach zurück. Hier machte er sich auch noch nützlich. So legte er im Klosterpark ein 15 Meter Durchmesser umfassendes Rondell mit Blumen an und war innerhalb der Abtei als „Klosterpostbote“ tätig. Nun verbringt er seinen Lebensabend in der Klostergemeinschaft.

Bruder Manuel Witt OSB